06.10.2017

The Big Short

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Mit sagenhaften fünf Siegen in der laufenden Saison, darunter die PGA Championship und der 10-Millionen-FedExCup-Jackpot, hat sich Justin Thomas als einer der besten Spieler der Welt etabliert. Höchste Zeit, dass wir Ihnen diesen besonderen jungen Mann vorstellen, der wirklich erst seine dritte Saison auf der PGA Tour erlebt. – Von Götz Schmiedehausen

Obwohl er seit drei Jahren in den USA ganz legal Alkohol trinken dürfte, sieht Justin Thomas trotz seiner 24 Jahre wie jemand aus, den der Barkeeper garantiert nach dem Ausweis fragen wird. Der US-Amerikaner aus Louisville, Kentucky, bringt bei 1,77 Metern Körpergröße gerade einmal 65 Kilogramm auf die Waage und kaschiert gerne mit einem Drei-Tage-Bart seine jungenhaften Gesichtszüge. Wenn man dem jüngsten Sieger einer PGA Championship Auge in Auge gegenübersteht, kann man sich kaum vorstellen, dass dieses schmale Hemd seinen Ball vom Abschlag wirklich über 280 Meter wuchten kann – im Durchschnitt – und damit zu den zehn besten Longhittern auf der Tour zählt. 
Justin Thomas entstammt einer waschechten Golffamilie. Auch Großvater Paul spielte auf der PGA Tour und nahm 1962 an der U.S. Open in Oakmont teil. Vater Mike hatte ähnliche Ambitionen, heute arbeitet er als Golflehrer. Schon als sein Sohn eineinhalb Jahre alt war, nahm Justins Vater ihn mit zu seinem Arbeitsplatz, dem Golfclub Harmony Landing vor den Toren von Louisville, Kentucky, denn der Knirps war, seit er Laufen gelernt hatte, verrückt nach Golf. Neben „Mama“ und „Papa“ gehörte „Bag of Balls“ zu den ersten Worten, die Justin sprechen konnte, um so nach einem weiteren Säckchen Bälle verlangen zu können.
Drei Generationen, drei Asse – am gleichen Loch
Mit den Jahren wuchs Justins Golfbegeisterung immer weiter. Schon als Sechsjähriger schlug er (mit einem gekürzten Driver) sein erstes Ass – ausgerechnet auf der 16. Bahn von Harmony Landing, einem knapp 130 Meter langen Par-3-Loch. „Auch mein Großvater und mein Vater haben hier schon getroffen“, erzählt Justin. „Drei Generationen, die am gleichen Loch ein Hole-in-One erzielen konnten. Wie viele Familien können das schon von sich sagen?“
Obwohl Justins Vater Mike ihm die Grundlagen des Spiels beigebracht hat und ihm immer mit Rat und Tat zur Seite stand, wenn er Hilfe benötigte, hielt er sich bei der golferischen Entwicklung seines Sohnes doch bewusst weit mehr zurück, als man es von einem Golflehrer vielleicht erwarten würde. Viele der Lektionen, die Justin von ihm erhielt, dauerten zudem meist nur 15 Minuten.
„Ich wollte, dass er sein eigenes Spiel verstand“
Zum einen war Mike Thomas ein vielbeschäftigter Mann, der neben dem Golfunterricht auch versuchte, als Playing Pro Fuß zu fassen. Aber vor allem hatte Mike viel zu viele Golfeltern erlebt, die es mit ihrem Engagement so übertrieben hatten, dass dem Nachwuchs die Lust am Spiel verging.
„Es war mir wichtiger, dass wir Freunde sind, als dass er ein guter Spieler wird“, erzählt Mike Thomas rückblickend. „Ich habe meist nur beobachtet, wie er ein paar Bälle schlug. Dann habe ich ihn gefragt, wie er sich die Flugkurven erklärte. Ich wollte, dass er sein eigenes Spiel frühzeitig verstand.“
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