17.04.2019 | 10:24

Der perfekte Drive – Tourpro Matthias Schwab verrät, wie …

Matthias Schwab
Matthias Schwab

Der perfekte Drive im Golf ist schon fast ein Mythos, daher besser: Ein kontrollierter Drive stellt das Geheimnis einer erfolgreichen Runde dar. Und nicht unbedingt die risikoreiche Länge, weiß Österreichs Tourpro Matthias Schwab …


Willi Hofmann war mehr als zehn Jahre mein Schwungtrainer. Bei einem der ersten Trainings mit ihm sagte er mir: „Schlage oder spiele den Ball immer so, dass du ihn wiederfindest und weiterspielen kannst.“

Klingt sehr einfach, ist es auch, wenn man es richtig anstellt – vor allem beim Drive. Es hilft schlicht, Schlagverluste zu vermeiden.

Ich schicke voraus, dass es im Golfsport sehr viele Wege zum richtigen, persönlichen Schwung – und in der Folge auch zum persönlichen Erfolg gibt.

Unterschiedliche Schwünge, dennoch erfolgreich …

Viele Spieler der Top 50 in der Weltrangliste schwingen sehr unterschiedlich und sind dennoch sehr erfolgreich. Es kann daher nicht gesagt werden, man sollte unbedingt auf diese oder jene Art und Weise schwingen.

Leider beherzigen das viele Golflehrer nicht und versuchen jedem Spieler einen sogenannten „Einheitsschwung“ beizubringen.

Das geht aber nicht, weil wir alle verschiedene Individuen mit unterschiedlichen Körpern, Fähigkeiten, mentalen Eigenschaften etc. sind.

Wichtig ist, die „Basics,“ also die Grundlagen, zu beachten. Das sind der Griff, der Stand, die Ausrichtung zum Ziel und wesentliche Elemente des Schwungs wie Körperspannung, Körperstabilität, Hand-Auge-Koordination und vor allem die Schwung-Wiederholbarkeit.

Dazu kommt noch: Man soll meiner Meinung nach immer wieder mit einem Golflehrer, der individuell auf den Golfer und die Möglichkeiten im Golfsport eingeht, arbeiten.

Ein Trainer, der einen Schwung vermittelt, der vor allem der individuellen Körperbeschaffenheit, den koordinativen Möglichkeiten und den mentalen Fähigkeiten des Golfers entspricht.

 

 

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Aiming for the mountains #OEM2018

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1. Der perfekte Drive: Die Pre-Shot-Routine

Es gilt, sich immer wieder auf die gleiche, gut wiederholbare Art und Weise, auf den Schlag vorzubereiten.

Das sollte eine immer wieder gleich ablaufende Schlagvorbereitung sein. Den Inhalt dieser Pre Shot Routine muss sich jeder Spieler selbst oder evtl. mit seinem Pro erarbeiten bzw. zusammenstellen.

2. Der Griff

Es gibt meiner Meinung nach keinen einheitlichen Griff. Die Basics beim Griff müssen beachtet werden, aber dann gibt es individuelle Möglichkeiten für jeden Spieler.

3. Der Stand

Etwas mehr als schulterbreit stehen, Füße, Hüfte und Schulter parallel zum Ziel.

4. Das Zielen

Es gibt nahe, mittlere und weit entfernte Ziele, die anvisiert werden. Als Ziele, die man anvisiert, eigenen sich sehr gut in größerer Entfernung stehende Bäume, Häuser, Berge usw.

Am besten ist es, immer auf die Mitte des Fairways zu zielen. Könner peilen hingegen diverse Fairwayhälften an.

5. Die Schwunggedanken

Die Schwunggedanken würde ich auch als Teil der Pre Shot Routine sehen. Die Schwunggedanken sollten dazu beitragen, den Schwung immer wieder gleich zu wiederholen, zu automatisieren.

Es sollen damit auch Gedanken verbunden sein, die positiv motivieren und Selbstvertrauen geben.

6. Der perfekte Drive: Die Körperspannung

Körperspannung und Körperstabilität gehen Hand in Hand. Der Golfer muss selbst herausfinden, wie er seine Körperspannung aufbaut und wie diese dem Schwung am besten dienlich ist.

Die Körperspannung hängt auch sehr eng mit der Kraft und den koordinativen Fähigkeiten des Golfers zusammen.

Beides muss bereits im Winter und auch im Verlaufe der Saison immer wieder trainiert werden.

Die Kraftkomponente im Golfsport ist wichtig, aber nicht entscheidend. Wichtiger ist die gut koordinierte, harmonische, immer wiederholbare Schwungbewegung. Kraft ist auch nicht gleich Drive-Länge.

7. Die Drive-Länge

Es sollte vor allem beim Anfänger nicht die Länge eines Schlages das Ziel sein, sondern vielmehr die Richtung.

Es ist besser, 20 bis 30 Meter kürzer zu driven und dafür perfekt die Richtung zu halten. Das ist häufig die Stärke vor allem bei Senioren.

Ein Doppelbogey hat seinen Ursprung meist in einem verhauenen Drive! Daher Richtung vor Länge!

8. Der perfekte Drive: Training

Auch hier gilt wie fast überall im Golfsport die Individualität. Es gibt Spieler, die müssen, um besser zu werden, um perfekt einen Schlag zu automatisieren, sehr viele Bälle schlagen.

Andere wiederum vertrauen voll auf weniger Schläge und mehr Qualität in der Ausführung der Schläge. Beides kann zum Ziel führen. Der Spieler muss selbst herausfinden, was für ihn das Beste ist.

In jedem Fall soll immer wieder mit einem Golflehrer trainiert und mit diesem der beste Weg zur Verbesserung des Spiels/Schwungs gefunden werden.

Ich bitte hier um Verständnis, dass nicht alle wesentlichen Punkte des Drives behandelt werden können. Beispielsweise die Tee-Höhe, die Ballposition vor dem Körper, das Take-Away beim Drive, oder die Ausholbewegung an sich. Oder die Schwungeinleitung oben am Ende der Ausholbewegung, Hüftdrehung, Armpositionen beim Ausholen und Durchschwung usw.

Man sieht, der Drive-Schwung ist so wie auch die anderen Golf-Schwünge sehr komplex. Und das perfekt hinzubekommen ist die Herausforderung, die Spaß macht und bei der es sich lohnt, daran zu arbeiten.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Erfolg dabei …

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