10.12.2018

Don Jaly und das verbogene Sandwedge

Golftimer
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Was tun, wenn der Schläger plötzlich eine Macke hat? Unsere Regelexperten Dr. Ulrike und Holger Gartz klären auf …


Es war am zweiten Tag der Wintertour in Valle del Este. Ein äußerst anspruchsvoller Golfplatz, bei dem es immer wieder auf große Präzision vom Abschlag ankommt. Es war nun schon das zehnte Tee. Strahlend blauer Himmel, 21° und Windstärke 7.

Don Jaly spielte mit dem kleinen Deutschen, der immer so viel redete. Dieser war nun als Letzter im Flight an der Reihe. Der erste Drive flog so weit rechts, dass man sich vom Abschlag nicht sicher sein konnte, ob der Ball in dem seitlichen Wasserhindernis war oder rechts davon im Aus.

Dieser riesig breite mit Steinen gefüllte Graben ist eigentlich immer trocken und dient an den Regentagen als Wasserablauf. Also kam der erste provisorische Ball – noch weiter rechts. Der zweite provisorische – noch weiter rechts. Der dritte provisorische – identisch mit dem zweiten.

Leicht betreten schaute Don Jaly auf sein Bag, streichelte seine Eisen und dachte an Tin Cup. Da hatte wohl der Deutsche die Eingabe, zog sein Eisen 3 aus dem Bag und platzierte den 4. provisorischen auf dem Fairway. Also war er mit dem 9. Schlag auf dem Fairway.

An der Schlucht angekommen, gingen Don Jaly und seine Mitspieler hinunter in die Schlucht, um nach dem ersten Ball zu schauen. Schon nach kurzer Zeit fanden sie den ersten Ball noch im Hindernis oben auf einem Steinhaufen – ca. 70 Meter zum rettenden Fairway.

Der Deutsche hatte schon beim Beginn der Suche sein 52er-Wedge mit in die Schlucht genommen. Weil er genau so ein identisches noch auf seinem Hotelzimmer hatte, beauftragte er einen Zuschauer damit, es sicherheitshalber schon mal zu holen, falls sein Schläger beim Schlag aus der Schlucht zerbrechen oder verbogen werden sollte.

Er schlug nun den gefundenen Ball tatsächlich aus der Schlucht auf das Fairway und der Schläger war komplett verbogen. Er tauschte den Schläger.

4-3 Beschädigte Schläger …

… instand setzen und Ersatz / Decisions zu Unterpunkt a) Beschädigung im normalen Spielverlauf: Wurde während einer festgesetzten Runde der Schläger eines Spielers im normalen Spielverlauf beschädigt, darf der Spieler …
  1. den Schläger für den Rest der festgesetzten Runde im beschädigten Zustand weiter gebrauchen oder
  2. den Schläger instand setzen oder instand setzen lassen, ohne das Spiel unangemessen zu verzögern. Zum „normalen Spielverlauf“ zählt nicht nur der Schlag, sondern auch die Verwendung des Schlägers als Spazierstock oder Stütze. Für die meisten Spieler gibt es wohl nur die Ziffer 4-3a (i), denn wer sollte die Schläger schon während der Runde reparieren, es sei denn, es ließe sich nach neun Löchern ein spontaner und nicht spielverzögernder Abstecher in die Werkstatt des Pros machen.
  3. als eine zusätzliche Wahlmöglichkeit, aber nur, wenn der Schläger spielunbrauchbar ist, den beschädigten Schläger durch einen beliebigen anderen Schläger ersetzen. Das Ersetzen eines Schlägers darf das Spiel nicht unangemessen verzögern (Regel 6-7), und es darf nicht irgendein Schläger ausgeliehen werden, den irgendwer, der auf dem Platz spielt, zum Spielen ausgewählt hat, oder durch Zusammensetzen von Schlägerteilen erfolgen, die von oder für den Spieler während der festgesetzten Runde mitgeführt werden.

Anmerkung: Ein Schläger ist spielunbrauchbar, wenn er beträchtlich beschädigt ist, z. B. wenn der Schaft eingebeult, merklich verbogen oder in Stücke zerbrochen oder der Schlägerkopf lose, losgelöst oder merklich verformt ist oder der Griff sich löst. Ein Schläger ist nicht spielunbrauchbar, nur weil der Anstellwinkel oder die Neigung (Loft) der Schlagfläche des Schlägerkopfs verändert oder weil der Schlägerkopf verschrammt ist.

Den Ersatzschläger kann der Spieler sich auch bringen lassen, selbst wenn er bereits einen Caddie hat, da das die hilfsbereite Person nicht zum Caddie macht. Also hier alles regelkonform. Er spielte sogar ein Birdie an dem Par 5.

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Was passiert allerdings nach dem 1. Januar 2019?

Zu den neuen Regeln gehört übrigens hier auch noch die Regel 4. Und zwar Regel 4.1a (2) Benutzung oder Instandsetzung eines während der Runde beschädigten Schlägers: Wird ein Schläger auf der Runde oder während einer Spielunterbrechung nach Regel 5.7a beschädigt, darf der Spieler diesen normalerweise nicht ersetzen. Ausnahme für den Fall, dass der Spieler die Beschädigung nicht verursacht hat, siehe 4.1b(3).

Ab dem 1.1.2019 darf er dann den beschädigten Schläger nicht mehr tauschen, da er die Beschädigung selbst herbeigeführt hat.

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