13.09.2018

Geerdet sein

golftime
golftime

Bodenhaftung – Wie Sie sich einen langsamen, ruhigen und harmonischen Schwung à la Ernie Els erarbeiten können.


Golf wird zwar als schwierige Sportart eingestuft, aber sie verlangt von uns, unter athletischen Gesichtspunkten gesehen, nichts Außergewöhnliches. Es ist hohe koordinative Fähigkeit gefragt, und die zeitliche Abstimmung der Bewegungen muss stimmen. Vergleiche mit dem Stabhochsprung sollte man sich tunlichst sparen, denn dann müssten wir die gleichen Fähigkeiten im Handstand üben. 
Golflehrer, die den „aktiven Release“ lehren, sind genau deshalb an einer Profikarriere gescheitert
Die notwendige Genauigkeit bezüglich der zeitlichen Bewegungsabstimmung hängt von der Schwungtechnik ab. Mit der Anweisung des „aktiven Release“ werden wir natürlich immer zwischen Slice und Hook wechseln, und mit großer Wahrscheinlichkeit sind Golflehrer, die das lehren, genau deshalb an einer Profikarriere gescheitert. Diese Bewegung kann man auch mit viel Übung nicht immer genau genug durchführen. 
Da wir beim Golfschwung auf den Füßen stehen, ist die Verbindung zum Boden sicherlich ein Teil, der zur Bewegungsgenauigkeit beiträgt. Es befindet sich zwischen uns und dem Untergrund der Schuh, denn barfuß spielen ist nicht unbedingt ein Vorteil. Golfschuhe sind durchwegs sehr ausgereift. Beim Golfschwung führt jede Bewegung, die wir zwischen den Füßen und dem Boden machen, zur Verminderung körperinterner Bewegungen und wirkt somit belastungsmindernd.  
Gefühl der „Leichtfüßigkeit“ im Schwung
Somit sollten wir im Schwung das Gefühl einer gewissen „Leichtfüßigkeit“ verspüren. Ich weiß, dass ich jetzt häufiger Lehrmeinung widerspreche, ich achte jedoch auf Ihre Gesundheit. Außerdem sehen wir viele Topspieler, die im Durchschwung sehr früh die Ferse des hinteren Fußes heben, und das geht nur, wenn wir Bewegung und Gewichtsverlagerung zulassen. 
Sehen wir vom typischen Golfschwung mit „Kopf ruhig“ ab, dann ist die Rotation des ganzen Körpers eine der wichtigsten Bewegungen. Wir bringen somit ein Drehmoment gegenüber dem Boden auf. Dazu leiten wir tangentiale Kräfte in den Boden ein und benötigen Reibung zwischen Schuh und Untergrund. Es spielen somit zwei Oberflächen eine Rolle, die des Bodens und die der Schuhsohle. Regennasse Fairways sind wesentlich rutschiger, und wir benötigen griffiges Schuhwerk. 
Schuhe mit geringerem Reibungsfaktor erzwingen einen ruhigeren Bewegungsablauf
Bei trockenen Verhältnissen genügen häufig Sneakers. Für mittlere Schlagweiten von ca. 130 m mit dem 7er-Eisen benötigt man sehr wenig Reibung. Mit günstigen Drehachsen und guter Masseverteilung erreichen wir leicht die notwendigen Rotationsgeschwindigkeiten. Die Krafteinleitung in den Boden erfolgt gleichmäßig ohne extreme Kraftspitzen. Möchten wir hohe Schlagweiten erzielen, muss die Drehbewegung forciert werden und wir leiten hohe tangentiale Kräfte in den Boden ein. 
Wir benötigen erhöhte Reibung. Da viele von uns ohnedies viel zu ruckartig und kraftvoll schwingen, wäre es eine gute Übung, mit Schuhen zu spielen, die einen geringeren Reibungsfaktor aufweisen. Das erzwingt einen ruhigeren Bewegungsablauf. Der Krafteinsatz erfolgt dann weniger plötzlich und wir haben Reserven, um unsere Drehbewegung zu beschleunigen. Ein schönes Beispiel dafür ist der Schwung von Ernie Els. 
Dieser wirkt so ruhig, weil der Schwungbeginn so langsam erfolgt. Wie man sieht, kann man mit entsprechender Technik und günstiger Bewegungsbeschleunigung sehr weit schlagen. 

Weitere Artikel

More Info

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert