24.07.2018

Bob Vokey – Herr der Wedges

Thomas Fischbacher
Thomas Fischbacher

Bob Vokey – Herr der Wedges. GOLF TIME sprach exklusiv mit Titleist-Legende Bob Vokey über die richtige Wedge-Wahl, Technikfehler, kuriose Bestellungen und die Magie von Severiano Ballesteros. 


Bob Vokey leitet die Entwicklungsabteilung für Wedges bei Titleist. Und wenn der 79-jährige Kanadier über die nach ihm benannte Serie spricht, dann hören nicht nur Major-Sieger wie Jordan Spieth oder Justin Thomas gespannt zu. Man spürt die besondere Verbindung des Spezialisten zum Produkt. Und die durchdringende Leidenschaft, mit der er es anpreist. Nicht nur die Profis können es kaum erwarten, die neuen Produkte bei Markteinführung auszuprobieren. Schnell wandern diese dann auch in die Taschen.

Für Vokey ist die Zusammenarbeit mit den Tour-Spielern die Basis für den Erfolg der Vokey Wedges. Für die Tour-Spieler die Basis für große Titel. 2017 hatten drei Major-Sieger der Herren (Brooks Koepka, Jordan Spieth, Justin Thomas) Vokey-Wedges im Bag. Mittlerweile ist die siebte Generation (SM 7) auf dem Markt. Ein Gespräch über Liebe zum Material, kuriose Bestellungen und Seve Ballesteros.

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Herr Vokey, woher kommt Ihre Leidenschaft für Wedges? Warum nicht Driver oder Putter?

Bob Vokey: Ich habe immer gerne an Wegdes gearbeitet. Als ich anfing für TaylorMade und Founders Club zu arbeiten, war ich ein Driver-Typ. Mein erstes Projekt bei Titleist war es, am 975D Driver mitzuarbeiten. Dann bat mich Herr Uihlein (Wally Uihlein, CEO und Präsident von Titleist, d. Red.), mich den Weges zu widmen und los ging die wilde Fahrt. Die Sohlenschliffe zu formen und zu sehen, wie es den Golfern hilft, den Ball besser zu treffen, macht eine Menge Spaß.

Wie kann ein Spieler mit höherem Handicap von gefitteten Wedges profitieren?

Wedges sind die Früchte im Bag, die am niedrigsten hängen. Die meisten Golfspieler können keine 300-Meter-Drives schlagen, aber sie haben die Schlägerkopfgeschwindigkeit, um alle Schläge zu beherrschen, die um das Grün notwendig sind, um ein starkes kurzes Spiel zu haben. Ein hoher Handicapper kann Fortschritte machen, indem er zu einem Fitter oder Golf-Pro geht und sich für seinen Schwung geeignete Schläger besorgt. Dies wird schnell dazu beitragen, Fehlschläge zu minimieren, was ihren Score schnell verbessern kann.

Was ist beim Kauf neuer Wedges (Schläger allgemein) wichtig?

Das ist relativ einfach: gefittet zu werden. Gehen Sie zu einem Fitting Center, das alle Loft-, Bounce- und Grind-Optionen bietet und durchlaufen Sie den Fitting-Prozess. Das gilt natürlich auch für Hölzer und Eisen.

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Wie viele Wedges sind für einen Amateur-Golfer unerlässlich und welche Lofts sollten sie haben?

Ich empfehle immer, dass ein Spieler Abstände von 9–14 Meter hat. Dies wird in der Regel durch Lücken zwischen 4 bis 6 Grad erreicht. Für einige Spieler kann dies vier Wedges bedeuten: 46, 50, 54, 58 Grad zum Beispiel. Für andere Spieler nur drei, beispielsweise 48, 54, 60 Grad. Es hängt alles davon ab, wie weit der Golfer sein Wedge mit dem vollen Schwung schlägt. Deshalb sollte der erste Schritt bei jedem Fitting sein, die Schlagweite mit dem 9er-Eisen zu ermitteln.

Was ist der Vorteil von montierten Wedges im Vergleich zu PW und SW, die normalerweise in einem Standard-Eisen-Set enthalten sind?

Ich habe meine Wedges immer so entworfen, dass sie vielseitig einsetzbar sind. Da Eisen-Sets im Loft stärker geworden sind, ist das PW im Set wirklich mehr wie ein 10er-Eisen geworden. Es ist so konzipiert, dass es eine gewisse Weite produziert. Es ist ein Schläger für volle Schwünge.

Und die Wedges?

Die Sohle unseres F Grind im 46-Grad-Wedge eignet sich gut für volle Schwünge, ist aber auch für alle Schläge ums Grün perfekt. Zusätzlich wird ein Golfer durch die bissigeren Grooves höchstwahrscheinlich mehr Spin mit einem Vokey-Wedge im Vergleich zu einem Wedge aus dem Set produzieren.

Welche Übungen würden Sie für das Spiel um die Grüns empfehlen?

Für Pitching & Chipping würde ich den gleichen Ratschlag geben: Benutzen Sie die Hinterkante der Schlägerssohle. Ich sehe sehr oft Golfer, die die Hände zu weit vorne haben und nur an die Vorderkante denken. Der Schläger wurde aber aus gutem Grund mit einem Sohlenschliff und einem Bounce-Winkel entworfen. Für Bunkerschläge ist der erste Schritt, den richtigen Schläger auszuwählen. Wenn Sie dann das Gewicht noch zu 70 Prozent auf den vorderen Fuß verlagern und konstant durchschwingen, kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen.

Wer ist der beste Wedge-Spieler, mit dem Sie je gearbeitet haben und warum?

Ganz klar. Seve Ballesteros. Seve hatte eine unglaubliche Kreativität und Vision für die Schläge, die er vorhatte. Seve hatte auch unglaublich viel Anhnung vom Equipment. Er bat mich einmal, die Lie-Winkel seiner Eisen einzustellen, und er hielt jedes der Eisen an die Seite unseres Lastwagens und schätzte Lie- und Loft-Winkel der Schläger. Ich glaube nicht, dass er je um mehr als 0,5 Grad danebenlag.

Was war die kurioseste Anfrage, die ein Spieler jemals an Sie gestellt hat?

Ich hatte mal einen Spieler, der mich gebeten hat, ein 90-Grad-Wedge zu bauen. Er wollte in seinem Garten volle Schläge trainieren. Ich glaube, ich habe den Loft bis 75 Grad oder so hoch bekommen, mehr war leider nicht möglich.

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