Wenn die Löcher größer werden

---

Es wäre sehr selten, bilanzierte Martin Kaymer nach seiner 66 (-6) in Runde drei bei Memorial Tournament, dass er sich auf Grüns derart wohl fühle wie in dieser Woche im Muirfield Village Golf Club. Kaymer spielte auch am Samstag makellos und führt vor dem Finale des mit 9,1 Millionen U.S.-Dollar dotierten Event mit zwei Schlägen vor Adam Scott.

Der Hauptgrund für das Gesamtergebnis von 15 unter Par: das Putting. Die PGA Tour berechnet den Wert „Strokes Gained Putting“, der aussagt, wie viele Schläge ein Spieler gemessen an den Durchschnittswerten besser oder schlechter als der Rest des Feldes abschneidet. Kaymer war bislang die Nummer 128 dieser Wertung in dieser Saison. In dieser Woche gibt es hingegen keinen Kontrahenten, der einen besseren Wert aufweist. 9,3 Schläge konnte er im Schnitt auf den Grüns auf die Konkurrenz herausspielen. Drei-Putts? Fehlanzeige.

„Ich wusste nicht, dass ich neun Schläge auf die Grüns gutgemacht habe. Aber das ist mir auch egal“, erklärte Kaymer. „Ich habe wirklich hart an meinem Kurzspiel gearbeitet. Auch am Putting in den letzten zwei oder drei Jahren, und besonders in den vergangenen vier oder fünf Monaten. Also werde ich mich nicht entschuldigen.“

„Ich denke, es ist eines dieser Male, ähnlich wie in Pinehurst (2014 U.S. Open), wo ich nicht viele Putts innerhalb von drei Metern verpasst habe. Das braucht man einfach, um auf der PGA Tour zu gewinnen.“

Stichwort gewinnen: Kaymer geht in der Finalgruppe zusammen mit Adam Scott auf die Runde. Beide waren schon die Nummer eins, beide haben längere Zeit nicht gewonnen. Kaymer seit 2014, Scott siegte zuletzt 2016 beim WGC in Doral. 

Hideki Matsuyama, Patrick Cantlay und Jordan Spieth folgen vier Schläge hinter Kaymer auf Position drei.

Um 19.50 Uhr deutscher Zeit geht es für Kaymer auf die Runde, Sky überträgt ab 21 Uhr. Der Tatort muss heute leider ausfallen.