18.02.2020

Mizuno ST200 Driver im Test

Thomas Fischbacher
Thomas Fischbacher
Mizuno ST200 Driver im Test. Mit den Driver-Modellen ST200, ST200G und ST200X will Mizuno endgültig den Sprung in die erste Liga der Weitenjäger schaffen.

Die Driver-Serie ST200 entstand durch die Zusammenarbeit der japanischen und amerikanischen Entwicklerteams von Mizuno. So profitierte man sowohl von der ausgefeilten Handwerkskunst der japanischen Entwickler als auch von der jahrelangen Erfahrung der Amerikaner über funktionelle Verbesserungen.

„Wir konnten Japans exotische Materialien und das handwerkliche Geschick mit unserer Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Tourspielern kombinieren”, sagt Chris Voshall von Mizuno. Das Mastermind hinter allen Schlägern von Mizuno ist sich sicher: “2020 wird ein großes Jahr für Mizuno im Bereich der Driver und Hölzer”.

Auf einen Blick

  • Preis: € 459,- (ST200 und ST200X), € 499,- (ST200G)
  • für Links- und Rechtshänder
  • in Lofts von 9,5 bis 10,5 Grad
  • verstellbarer Loft um +/- 2 Grad

Der Weg

Die ST200 Serie bietet eine Auswahl von drei verschiedenen Kopfdesigns. Alle drei Modelle verfügen über eine verbesserte Schlagfläche, unterstützen aber jeweils einen unterschiedlichen Ballflug.

ST200 – Der Allrounder

Der ST200 ist ein Driver für Spieler, die auf der Suche nach einem möglichst geraden Ballflug sind und bietet neben einer geringen Spin Rate eine hohe Fehlerverzeihung. Er wurde um eine BETA-Titan-Schlagfläche herum gebaut. Diese ist sowohl elastischer – und erlaubt damit höhere Ballgeschwindigkeiten – als auch zugleich um 17 Prozent härter.

Gewichtseinsparungen durch eine verdichtete Wave-Sohle und eine Graphit-Krone sollen sowohl eine geringe Spin Rate als auch eine erhöhte Stabilität bei außermittigen Schlägen gewährleisten.

„Der ST200 hat einige clevere technische Feinheiten, die es ihm ermöglichen, gleichzeitig fehlerverzeihend zu sein und wenig Spin zu generieren – der heilige Gral der Tour-Driver. Es ist unglaublich kontrollierbar für einen Driver, der so auf Länge ausgelegt ist”, sagt Voshall.

ST200G – Der Sportliche

Der ST200G wurde für eine größtmögliche Effizienz bei hohen Schlägerkopfgeschwindigkeiten entwickelt. Vor allem soll er Spin Raten ermöglichen, die durch die Gewichte in der Sohle einstellbar sind.

Durch die beiden sieben Gramm schweren Gewichte des Fast Track Systems – im ST200G wurden diese noch einmal verlängert – ergebe sich eine noch effektivere Gewichtsbewegung, die mittlere, niedrige und ultra-niedrige Spin-Positionen ermöglicht.

ST200X – Der Komfortable

Der ST200X bietet die höchsten Abflugeigenschaften mit einer starken Draw-Bias und wurde so konzipiert, dass er Spielern mit mittlerer bis niedrigen Schwunggeschwindigkeit am meisten Hilfestellung bieten soll.

Der ST200X-Kopf hat eine markante Form, die sich wesentlich vom ST200 und ST200G unterscheidet. Sie ermöglichte den Ingenieuren ein zusätzliches Gewicht nahe der Ferse sowie einen aufrechten Lie-Winkel. Beides unterstütz bei moderater Schwunggeschwindigkeit einen hohen Ballflug mit viel Carry-Länge.

„Der ST200X ist eine völlig neue Driver-Option für den Westen, die in der Vergangenheit vor allem in Japan erfolgreich war. Deshalb nennen wir sie Japan Spec”, erklärt Voshall. “Sie ist genauso fehlerverzeihend wie der Standard ST200 – aber sie eignet sich aufgrund des geringen Gewichts und der Position des Schwerpunkts für Spieler, die ständig mit dem Slice kämpfen oder durch einen für ihre Ballgeschwindigkeit zu niedrigen Abflugwinkel Distanz verlieren.”

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Unser Fazit

Noch bis vor wenigen Jahren spielte Mizuno auf dem Driver- und Hölzer-Markt quasi keine Rolle. Die Eisen – und teilweise auch Utility-Eisen und Hybriden – aus der Schmiede in Japan konnten zwar stets Anhänger findet, aber um die Driver machten die Meisten einen großen Bogen. Selbst die Verträge der Tour-Spieler, die bei Mizuno unter Vertrag waren, hatten oft eine Klausel, die Hölzer anderer Hersteller erlaubten. Das sagt schon einiges.

In den vergangenen beiden Generationen machte Mizuno bei die Hölzer-Kategorie aber einen gewaltigen Schritt in die richtige Richtung. Ihre Schläger fanden sich plötzlich auch in den Taschen einige Tour-Spieler wieder. Einer der größten Kritiker fand sich aber noch immer in den eigenen Reihen: Luke Donald weigerte sich vehement gegen die Driver und griff vorzugsweise auf die Produkte von TaylorMade zurück.

Erst nach ausgiebigen Test – und jeder Menge gutem Zureden – wechselte Donald 2019 zum ST190. Ein Zeichen, wie gut die ST200 Driver von Mizuno geworden sind, ist die Tatsache, dass die ehemalige Nummer eins der Welt bei der RSM Classic, dem ersten Turnier auf der PGA Tour, bei dem Mizuno die neuen Hölzer den Profis anbot, direkt den Wechsel zum ST200G vollzog.

Ist es eine Schande, wenn Golfer in der Vergangenheit Mizuno bei der Wahl von Drivern und Fairwayhölzern nicht auf dem Schirm hatten? Eher nicht. Spätestens seit den ST200 sollten sie aber auf der Liste all jener stehen, die auf der Suche nach einem neuen Weitenjäger sind. Es kann gut sein, dass man eine positive Überraschung erlebt.

Info: golf.mizunoeurope.com

Weitere Artikel

More Info

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert