11.07.2018

Richtig durch den Ball

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Ian Holloway erklärt Ihnen, warum der Schwungtipp „von innen nach außen“ falsch ist.


Ian Holloway, Fully Qualified PGA Professional der David Lead­better Golf Academy im Golfclub Velbert-Gut Kuhlendahl  
Man hört oft auf der Runde, dass Golfer „gut durch den Ball“ gekommen sind. Wenn ich dann frage, was genau damit gemeint ist, bekomme ich nie eine konkrete Antwort. Also, wir wissen, wenn „es“ geklappt hat, aber wir wissen nicht, was „es“ ist? Um einen Golfball wiederholbar und gerade zu treffen, ohne auf Power zu verzichten, ist es wichtig zu verstehen, in welche Richtung Hände und Schläger schwingen müssen. Es ist nicht einfach, sich diese dreidimensionale Bewegung vorzustellen. Wir sind es gewohnt, uns Golfschwünge im Fernsehen, Internet oder auf in der GOLF TIME anzuschauen, sodass wir keine richtige Vorstellung des Treffmoments haben.

Beispiel: Sergio García

Der Masters-Sieger 2017 ist ein Meister darin, durch den Ball zu gehen. Seine Hände sind im Treffmoment sehr nah am Körper, wodurch er viel Power im Impact erzeugt.
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Wie geht es wirklich?

Sergio García macht es vor. Im Video kann sehr gut beobachten, dass er, um den Ball in Richtung Ziel zu schlagen, mit den Händen und seinem Schläger eine kreisförmige Schwungbewegung ausführt. Schauen Sie, wie nah Sergios Hände und Arme im Moment des Impacts am Körper sind. 
Machen Sie es nach, um mit viel Power konstanter zu schlagen. Die Vorstellung, geradeaus zu schwingen oder sogar „innen-außen“ ist deswegen nicht ideal, weil die Stellung der Schlagfläche im Impact dann problematisch ist. Zudem verliert der Schläger dadurch Geschwindigkeit, wenn wir tatsächlich geradeaus schwingen. Also nicht mehr von „innen nach außen“ schwingen? Nennen wir es lieber „von innen nach innen“, denn mit dieser
Vorstellung haben Sie eine ganze Menge Vorteile:

Im Durchschwung: Hände nah am Körper, Kontakt zwischen Brust und linkem Oberarm, Schläger gerade 

Im Finish: Hände hinter dem Körper, immer noch etwas Kontakt zwischen Brust und linker Oberarm

Wichtig für Richtung

Wenn die Hände im Impact nah am Körper sind, ist der Schaft flach und die Schlagfläche somit besser unter Kontrolle. Sie wird nicht so schnell öffnen oder schließen. Darüber hinaus bleibt die Schlagfläche länger gerade, was bedeutet, dass Sie die Startrichtung des Balls sehr viel besser kontrollieren können. 

Wichtig für Konstanz

Die Arme sind am Körper und haben wenig Gelegenheit, sich eigenständig zu bewegen. Die Schwungbewegung ist dadurch konstanter und etwas kompakter. Durch den flachen Schaft und die stabile Schlagfläche ist die Schlagrichtung sehr viel konstanter. 

Wichtig für Power

Wenn die Hände einen möglichst kleinen Kreis um den Körper herum schwingen, beschleunigt sich der Schläger umso mehr. Dieses wichtige biomechanische Prinzip beherrscht Sergio perfekt, was zu seiner 120-mph-Schlägerkopfgeschwindigkeit beiträgt.
Sergio Garcia ist Meister eines biomechanischen Prinzips

Die Übung:

David Leadbetter beschrieb diese Übung zuerst 1989 in seinem Buch „The Golf Swing“. Erst Jahre später konnte man wissenschaftlich erklären, warum er recht hat. Wenn Sie einen kleinen Fußball oder Handball zwischen den Unterarmen halten und halbe Schwünge machen, bekommen Sie ein Gefühl dafür, wie Hände und Körper zusammen durch den Ball schwingen müssen. 
Probieren Sie die Übung im Training ein paar Minuten lang aus. Wenn Sie dann ein wenig Vertrauen haben, gehen Sie einen Schritt weiter und schlagen einen Ball vom Tee, anschließend vom Boden. In nur wenigen Stunden werden Sie auch das Gefühl für einen vollen Schwung bekommen. Bleiben Sie dann dran und bauen Sie diese Übung in Ihr Training ein. Sie werden merken, dass sich Ihre Wahrnehmung für die Hände und dadurch auch Ihr Golfschwung verbessern.

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