21.06.2018

Nachsichtig annähern

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Wenn Sie die Physik des Annäherungsspiels verstehen, werden Sie sich nie wieder Regeln merken müssen oder sich in einer Situation befinden, in der diese Prinzipien nicht zutreffen.


Sabana Crowcroft, PGA Professional, Ex-Tourspielerin, Management Trainerin, Gründerin von KAGAMI

Haben Sie einmal die Regeln für „Pitches“ und „Chips“ gelernt, ist es sehr wahrscheinlich, dass immer wieder ein Schlag vor Ihnen liegt, der keines von beidem ist. Das Resultat sind schlechte strategische Entscheidungen und misslungene Schläge. Aus diesem Grund rede ich nicht von Pitch- oder Chip-Schlägen, stattdessen nenne ich sie flache, mittlere und hohe Schläge um das Grün herum, was Ihnen mehr Möglichkeiten bietet. Ich habe zusätzlich ein weitaus simpleres System entwickelt, das darauf basiert, die Physik an Stelle eines Regelwerks zu verstehen.

Die Strategie: 

Die drei ausschlaggebenden Komponenten für alle Annäherungsschläge:
1. Schlägerkopf-Neigung: Diese kann durch Änderung der Ballposition oder des Schlägers geändert werden.
2. Eintreffwinkel: Dieser bezieht sich darauf, wie aktiv das Handgelenk im Rückschwung ist.
3. Schlägerkopfgeschwindigkeit: Diese beeinflusst die Flugweite des Balls.

Ein flacher Schlag:

Wenn sich Ihr Ball auf derselben Höhe wie das Grün befindet und Sie ausreichend Platz haben, um den Ball zu rollen, ob auf dem Grün oder davor (kurzes Gras ist hierfür nötig), ist dieser Schlag sehr nachsichtig, sobald Sie die Technik gemeistert haben.
1. Schlägerkopf-Neigung: 
Ich empfehle eine Reduzierung der Neigung des Schlägerkopfs, indem Sie den Ball vor Ihrem hinteren Fuß und den Schaft des Schlägers in Richtung der Vorderseite Ihrer Hüfte positionieren. So können Sie ein SW oder PW verwenden. Der Ball fliegt tief und rollt, doch Sie haben mehr Kontrolle über den Schlag. Dies reduziert ebenfalls das Risiko des Löffelns mit Ihrer dominanten Hand, was den Schlägerkopf öffnet. 
Je mehr Lauf Sie bei Ihrem Schlag anstreben, desto steiler muss die Neigung des Schlägerkopfs sein. Folglich ist der Wechsel zu einem Eisen 9 oder 8 eine gute Option. So können Sie den gleichen Schlag spielen, ohne Ihren Schwung zu ändern.
2. Eintreffwinkel
Der Winkel, mit dem Ihr Schläger den Ball trifft, wird durch die Art und Weise gespiegelt, wie der Ball rollt. Da wir einen niedrigen Schlag wollen, der auf das Grün rollt, muss der Eintreffwinkel ebenfalls niedrig sein. Dies bedeutet keine Aktivität im Handgelenk.
3. Schlägerkopf-Geschwindigkeit
Die Geschwindigkeit des Schlägers wird vom Cerebellum determiniert – dieser Teil des Gehirns weiß am besten, wie viel Geschwindigkeit für den Schlag, den Sie visualisieren, nötig ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, einen oder zwei Übungsschwünge durchzuführen und währenddessen zu visualisieren, wo der Ball landen soll.

Visualisierungs-Übungen:

Pendelschwung
Stellen Sie sich vor, Sie sind eine Standuhr und Ihre Schultern der Motor. Ihr linker Arm (der rechte für Linkshänder) und der Schläger sind die Metallstange und der Schlägerkopf ist das Pendel. Normalerweise biegt sich eine Metallstange nicht – das sollten Ihre Handgelenke auch nicht. Das auditive Element dieser Übung ist es, TICK/TACK zu sagen, während Sie hin und her schwingen.
Zwerg und Gummiband
Stellen Sie sich vor, es sitzt ein Zwerg im Loch, der ein Gummiband hält, das an der Rückseite Ihrer linken Hand (die rechte für Linkshänder) befestigt ist. Sobald Sie den Schläger zurückführen, spürt der Zwerg, wie sich das Band im Aufschwung strafft, und zieht es mitsamt Ihrer Hand in Richtung des Lochs. Diese Visualisierung ist sehr gut, um zu verhindern, dass Ihre Handgelenke während des Schwungs abknicken. Sobald Sie verstehen, wie die Physik dieser Schläge funktioniert, und mit diesem Wissen geübt haben, können Sie jeden Schlag entlang des Grüns spielen, egal, wo Sie sich befinden.

Grundlegende Prinzipien

  • Schlagen Sie den Ball immer so früh wie möglich auf das Grün und lassen Sie ihn rollen. 
  •  Lassen Sie Ihren Ball nie auf einem Abhang auf dem Grün landen – er wird unberechenbar reagieren.

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