26.09.2016

Rory! Was für ein Wahnsinn!

golftime
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Atlanta, Georgia – Unfassbar! Unglaublich! Ungeheuerlich! Genial! Überragend! Mehr Thriller als das Finale dieser Tour Championship geht nicht. Rory McIlroy gewinnt die Tour Championship und den FedExCup. Der große Verlierer des Tages heißt Dustin Johnson. 


Dustin Johnson hielt alle Trümpfe in der Hand und kaum jemand zweifelte daran, dass der überragende Spieler der letzten Monate auch den FedExCup gewinnen würde. Umso überraschender kam der Leistungseinbruch des U.S. Open-Champions am Finalsonntag. Mit einer 73 lieferte er das schlechteste Ergebnis aller 29 Tour Championship-Spieler ab und fiel vom geteilten ersten Rang auf den geteilten sechsten Platz zurück.

Lange sah es so aus, als würden Ryan Moore und Kevin Chappell den Sieg bei der Tour Championship unter sich ausmachen. Dies hätte Dustin Johnson in die Karten gespielt, denn beide gingen mit einer so schlechten Platzierung im FedExCup-Ranking in die Finalrunde, dass der Spitzenreiter trotz seines geteilten sechsten Platzes den 10 Mio. Dollar Bonusscheck einkassiert hätte.

Doch auf Loch 16 lochte der ohnehin stark aufspielende McIlroy seinen zweiten Schlag zum Eagle ein und verkürzte den Rückstand auf die beiden Amerikaner auf nur noch einen Zähler. Auf dem 18. Grün dann schaffte nur McIlroy das Birdie zum Endstand von zwölf Schlägen unter Par, während Chappell und Moore jeweils einen Putt zum Turniersieg verschoben und mit dem gleichen Ergebnis wie der Nordire die vierte Runde beendeten.

Es ging also ins Stechen und hier hätte McIlroy schon gleich am ersten Extraloch (Nr. 18, Par 5) mit einem Eagle alles klar machen können, doch sein Ball lippte aus. Moore konnte ebenfalls das Birdie spielen, Chappell jedoch schaffte nur das Par und mussteh seine Hoffnungen auf den Sieg und eine RYder Cup-Wild Card endgültig begraben.

Auch auf dem zweiten Extraloch (Nr. 18) hatte McIlroy einen realistischen Putt zum Sieg, während Moore ums Par kämpfen musste. Doch der Birdie-Putt des Nordiren lief am Loch vorbei, während sein Gegner zum Par einlochte. Weiter ging es auf einem Par 3 (Nr. 15).

Moore verfehlte das Grün knapp und musste aus dem Rough aus ca. acht Metern Distanz zur Fahne chippen. McIlroys Ball traf zwar das Grün, jedoch schlug er etwa 15 Meter über die kurz gesteckte Fahne. Anschließend verschätzte er sich bei seinem ersten Putt, den er deutlich zu kurz ließ. Moore chippte den Ball zum Tap-in ans Loch und durfte hoffen, dass McIlroy den langen Par-Putt verschieben könnte. Doch Rory lochte seinen Putt ganz cool ein und das Duo musste die vierte Extrarunde drehen.

Auf Bahn 16 hatte McIlroy in der regulären Runde aus 110 Metern zum Eagle eingelocht, diesmal traf er das Grün, aber seinen Ball und das Loch trennten etwa fünf Meter. Ryan Moores Schlag hingegen geriet zu lang und rollte ins Vorgrün. Von dort toppte der Amerikaner, der ebenso wie McIlroy eine 64 gespielt hatte, seinen Chip quer über das Grün. Eine scheinbar fatale Lage, doch Moore besaß einen kleinen Vorteil. Hatte er doch schon etwa eine Stunde zuvor vom fast exakt gleichen Punkt aus ca. zehn Metern Entfernung  geputtet.

Bei seinem ersten Versuch rollte der Ball noch knapp rechts am Loch vorbei. Mit diesem Erfahrungswert ausgestattet, schätze der Amerikaner das Break diesmal jedoch richtig ein und rettete das Par.

Seinen Gegner allerdings ließ diese spektakuläre Rettungsaktion völlig kalt. Der 28jährige Nordire rollte seinen Birdie-Putt zentral ins Loch und bevor das Tageslicht endgültig verschwunden war, feierte Rory McIlroy einen für ihn sicher völlig unerwarteten Tour Champion-Sieg sowie den Gewinn des FedExCups. Lohn der Mühen: Ca. 11,53 Mio. Dollar sowie eine Menge Selbstvertrauen für den Ryder Cup in der nächsten Woche.

Doch auch Ryan Moore ging nicht ganz leer aus. Abgesehen von der fürstlichen Entlohnung als Tour Championship-Zweiter und Siebter im FedExCup, ließ sich U.S. Ryder Cup-Kapitän Davis Love III von Moores beherzten Spiel beeindrucken und gab dem Rookie seine vierte und letzte Wild Card für den Ryder Cup, der ab Freitag in Hazeltine, Minneapolis gespielt wird.

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