30.09.2018

Molinari vollendet

golftime
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Es wurde spannender, als es sich die Europäer gewünscht hätten, doch am Ende ist es dem Star-Spieler vorbehalten, den Ryder Cup zu Gunsten Europas zu entscheiden.


Er klang etwas ungut aus, der 42. Ryder Cup. Francesco Molinari lag 3 auf gegen seinen Gegner Phil Mickelson, Europas Bilanz wies 13,5 Punkte aus. Sollte Molinari dieses Loch also gewinnen, stand das Team von Thomas Bjørn als Sieger fest.
Die 16. Bahn, das tückische Par 3 mit dem Wasser vor dem Grün, sollte die Entscheidung bringen. Sie fiel mit einem Schlag ins Wasser von Phil Mickelson. Noch auf dem Abschlag schüttelte er seinem überlegenen italienischen Gegner, der seinen Ball sicher auf dem Grün abgelegt hatte, die Hand.
Es folgte die Jubelszenen, die man schon vom letzten europäischen Sieg in Gleneagles erlebte. Man herzte sich, man umarmte sich, Tränen der Freude rannten die Wangen hinunter und die Champagner-Korken flogen durch die Luft.

Zunächst das große Zittern

Zunächst begann an diesem Sonntag aber das große Zittern. Bjørns Plan, Hochkaräter wie Rory McIlroy, Paul Casey, Justin Rose, Jon Rahm und Tommy Fleetwood gleich zu Beginn einen Großteil der 4,5 noch benötigten Punkte einzusammeln, ging schief. Fünf Partien waren gespielt, Europa gewann nur eine. 
Rory McIlroy verlor seine hochklassige Begegnung gegen Justin Thomas auf der 18 durch einen unglücklichen Steckschuss an der Bunkerkante, Paul Casey erkämpfte sich in einer ebenfalls starken Partie gegen Brooks Koepka noch einen halben Punkt.

Klare Niederlagen kassierten hingegen Justin Rose (3&2 gegen Webb Simpson) und überraschend deutlich auch der bisherige Punktegarant Tommy Fleetwood, der gegen Tony Finau mit 6&4 unter die Räder kam.

Rahm mit dem ersten Punkt

Im Anschluss wurde es allerdings deutlich blauer auf dem Scoreboard. Jon Rahm setzte sich auf der 17 gegen Tiger Woods durch, Thorbjørn Olesen, der am Samstag nicht zum Einsatz kam, fertigte U.S.Star Jordan Spieth mit 5&4 vom Platz. 
Und als dann auch noch Ryder-Cup-Ikone Ian Poulter eine überragende Leistung gegen Dustin Johnson, die Nummer eins der Welt, mit einem 2-auf-Sieg krönte, war der Weg geebnet für Francesco Molinari als entscheidende Personalie.
Es war der Italiener, der mit seiner unanständig bierruhigen Spielweise seine Gegner verängstigte; der in allen Sessions zum Einsatz kam und der alle möglichen Punkte holte. Kein anderer hätte es mehr verdient, in die Rolle des Vollenders zu schlüpfen. Nur wäre ein gelochter Putt schöner gewesen, als der Mickelsons nasse Kapitulation.

Der Rest der Partien fand nur noch für die Statistik statt. Patrick Reed besiegte Tyrrell Hatton, Henrik Stenson ließ Bubba Watson keine Chance. Die letzte Partie des Tages zwischen Bryson DeChambeau und Alex Norén ging bis auf die 18, dann lochte der Schwede quer auf dem 18. Grün zum Birdie und Sieg. Es war ein stilvoller letzter Schlag eines Ryder Cup, den man auf europäischer Seite so schnell nicht vergessen wird.
Endstand: 17,5 zu 11,5.

Die Begegnungen im Überblick:

Justin Thomas – Rory McIlroy (Nordirland) 1 auf
Paul Casey (England) – Brooks Koepka All Square
Webb Simpson – Justin Rose (England) 3 auf 2
Jon Rahm (Spanien) – Tiger Woods 2 auf 1
Tony Finau – Tommy Fleetwood (England) 6 auf 4
Ian Poulter (England) – Dustin Johnson 2 auf
Thorbjörn Olesen (Dänemark) – Jordan Spieth 5 auf 4
Sergio Garcia (Spanien) – Rickie Fowler 2 auf 1
Francesco Molinari (Italien) – Phil Mickelson 4 auf 2
Patrick Reed – Tyrrell Hatton (England) 3 auf 2
Henrik Stenson (Schweden) – Bubba Watson 5 auf 4
Alex Noren (Schweden) – Bryson DeChambeau 1 auf

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