24.06.2017

„Tiger hat fast am Ball vorbeigeschlagen“

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Robert Karlsson wird beim kommenden Ryder Cup Thomas Bjørn als Vize-Kapitän unterstützen. Der Schwede berichtet im Interview, wie Tiger Woods ihm die Nervosität nahm und weshalb er den den Platz von Hazeltine als grenzwertig empfand.

Lässig schlenderte Robert Karlsson zum Puttinggrün des GC München Eichenried. Der Schwede kam gerade von seiner ersten Runde der BMW International Open bei über 30 Grad zur Veranstaltung des Premium-Sonnenbrillenherstellers Maui Jim. Auf dem Grün berichtete er über seine Erfahrungen beim Putten, er demonstrierte, wie wichtig es ist, die richtige Geschwindigkeit beim Putten zu finden, was es für unterschiedliche Putt-Typen gibt und gab wertvolle Tipps für das eigene Spiel. Karlsson wird 2018 beim Ryder Cup Co-Kapitän von Thomas Bjørn sein und seine Erfahrungen beim Duell Europa versus USA einbringen zu können. Im Anschluss an die kleine Lehrstunde sprach er über seine Vorfreude auf das Event im Le Golf National.
Herr Karlsson, Sie waren bei zwei Ryder Cups dabei. Schildern Sie uns Ihre Gemütslage vor ihrem ersten Abschlag beim Debüt…
Ich habe mir eigentlich nicht so viele Gedanken darüber gemacht. Mein Caddie Gareth Lord, der jetzt für Henrik Stenson arbeitet, hat dann aber gesagt, er hätte nicht gedacht, dass mein Gesicht so bleich werden könne. Das war, als mein Name aufgerufen wurde. 
Und die Zeit davor auf der Driving Range oder auf dem Weg zum Tee?
Ich hatte ein wenig Hilfe. Tiger Woods war in der Gruppe vor uns. Wir waren noch auf der Range, als Tigers Gruppe abgeschlagen hat, und Gareth meinte nur, ich solle auf die Leinwand schauen. Ich wollte erst gar nichts davon wissen, Gareth meinte dann aber, ich müsse mir das anschauen. Es war Tiger erster Abschlag im Replay.
Was haben sie gesehen?
Tiger hat fast am Ball vorbeigeschlagen, er hat den Ball wirklich gar nicht getroffen. Er flog so weit nach rechts, das war schon unglaublich. Ich habe auf diesem Loch vor und nach Tigers Schlag niemanden gesehen, der seinen Ball in dieses Wasserhindernis gehauen hat. Er hat es mittig getroffen. Dann habe ich mir gedacht, es wird schon schiefgehen.
Wie ist es Ihnen ergangen?
Es ging eigentlich sehr gut. Es war Bestball-Format und ich habe mit Paul Casey das Match geteilt. Ich war sehr stark auf den Front Nine, Paul hatte seine beste Phase auf den Back Nine. Das hat ganz gut gepasst. Allgemein war es eine sensationelle Erfahrung, 2006 habe nicht überragend gespielt und wir haben klar gewonnen. 2008 habe ich dann überragend gespielt, aber wir haben verloren.
2018 werden Sie als Co-Kapitän von Thomas Bjørn das europäische Team unterstützen. Was sind Ihre aktuellen Aufgaben?
Momentan beschäftigen wir uns stark mit dem Kurs, der das komplette Gegenteil von Hazeltine sein wird. Dort hatten wir kaum Rough, die Fahnen zumeist in der Grünmitte, es war ein Paradies für Longhitter. 
Und im Le Golf National?
Dort wird es deutlich schwieriger werden; viel enger vom Abschlag, der Driver wird ab und an in der Tasche bleiben. Wir haben den Vorteil, dass wir den Platz seit Jahren auf der Tour spielen. Allerdings kennen wir ihn nur in den Sommermonaten nicht im Oktober. Wichtig ist auch, dass wir analysieren, ob sich die Löcher der geraden von denen der ungeraden Bahnen signifikant unterscheiden, das wird bei den Klassischen Vierern enorm wichtig, da die Spieler ja immer abwechselnd abschlagen.
Welche Bahnen haben gut zu Ihnen gepasst?
Als ich damals mit Henrik Stenson den World Cup für China gewonnen habe, waren alle Par 5s auf Spielbahnen mit geraden Nummern. Ich habe abgeschlagen, Stenson Holz 3, perfekt. Diese Dinge muss man beachten. Henrik hatte auch zwei Abschläge, die er überhaupt nicht mochte, weil er nicht gerne um Ecken schlägt, sondern sehen will, wo der Ball landet. Diese waren zum Glück ebenfalls auf Löchern mit geraden Zahlen und ich konnte übernehmen. Die Kombination war perfekt.
Wird sich der Platz zum Ryder Cup verändern?
Nicht so viel. Wir haben den Vorteil, uns bereits an den Platz gewöhnt zu haben. Da macht es wenig Sinn, viel zu verändern. Wir würden uns nur eines Vorteils berauben. 
Wie entscheidend ist der Heimvorteil beim Ryder Cup?
Es ist ein großer Unterschied und er wächst immer mehr. Es geht viel darum, wie der Platz vorbereitet wird, wie die Tribünen platziert werden, um eine großartige Stimmung zu generieren. In Hazeltine war es vom Setup des Kurses grenzwertig. Eigentlich gibt es eine Vereinbarung, dass es ähnlich wie bei Plätzen auf den Touren sein soll. Die Maßnahme, das Rough so kurz zu halten und die Fahnen so einfach zu stecken, war diskutabel.  
Sprechen Sie schon über Personalien?
Dafür ist es zu früh. Es gibt vier Spieler, bei denen man fest davon ausgehen kann, dass sie dabei sind. Das sind Rory McIlroy, Sergio Garcia, Henrik Stenson und Justin Rose. Die restlichen Plätze sind absolut offen. Thomas Pieters und Rafa Cabrera-Bello spielen sehr konstant, aber sie müssen es erst noch beweisen.
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