20.03.2019

Upstate Palmetto

golftime
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Golftrip der etwas anderen Art durch den Palmetto State: Ab ins Hinterland, entlang malerischer Seen, durch schier endlose Wälder und gepflegte Parklandschaften. 


Wenn von Golf in South Carolina die Rede ist, dann fallen zunächst die Namen der klassischen Hochburgen: Myrtle Beach, Charleston, Hilton Head oder Kiawah Island. Alles ohne Zweifel überaus reizvolle Golfdestinationen mit teilweise internationalem Bekanntheitsgrad – so war der Ocean Course in Kiawah Island 1991 Austragungsort eines legendären Ryder Cups, 2013 gewann Rory McIlroy hier die 94. PGA Championship und damals sein zweites Major. Eines haben die Plätze hier so oder so gemein: Sie alle verlaufen mehr oder weniger direkt am Atlantik oder dessen Ausläufern, was natürlich stets seinen ganz speziellen Reiz ausübt. 
Nicht weniger reizvoll, dabei ein komplett anderes Bild, bietet Upstate South Carolina, also das Hinterland des „Palmetto State“, wie South Carolina wegen der Palme in seinem Logo auch gerne genannt wird. Die Regionen südlich von Charlotte, der Olde English District sowie das Hinterland rund um Greenville, Greenwood, Florence oder die Hauptstadt Columbia, strotzen regelrecht vor Golfjuwelen, die es nicht weniger verdient haben, golferisch entdeckt zu werden. 
Am besten Charlotte
Das wohl beste „Incoming-Ziel“, um den Upstate South Carolina zu erkunden, ist Charlotte. Die meisten Airlines bieten Direktflüge von den größeren Städten Europas an und, einmal gelandet und ausgecheckt, ist es theoretisch nur mehr eine halbe Stunde mit dem Auto bis zum nächsten Golfplatz. Einer davon ist der Springfield Golf Club (www.playspringfield.com) in Fort Mill, ein pittoresker und gleichzeitig sportlich anspruchsvoller Parkland Course, der sich durch die dichten Wälder der Region zieht. Einer, der hier sein halbes Leben verbracht hat, ist Pavel Matousek. Der gebürtige Tscheche hat in seiner Funktion als Assistant Professional des Clubs eine Menge zu erzählen, auch über „seinen Freund“ Alex Cejka, der ihn stets besuchen kommt, wenn er in der Gegend ist. 
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Nur rund zehn Minuten weiter hat sich der dreifache U. S. Open-Champion Hale Irwin im Waterford GC (thelinksatwaterford.com) verewigt. Die Anlage verfügt über ein gemütliches Clubhaus und der Platz ist mit einer Länge von 6.345 Metern eine wahre Pracht: Eine Mischung aus Parkland- und Links-Course. Etwas ungewöhnlich, dafür umso empfehlenswerter. 
Geheimtipp
Wer ein Faible für individuelle Unterkunft bei höchstem Standard hat, der sollte sich unbedingt im „Kilburnie, The Inn at Craig Farm“ (kilburnie.com) in Lancaster einmieten. Das historische Inn im Südstaaten-Stil verfügt nur über fünf Suiten und wird von Inhaber Johannes Tromp mit bemerkenswerter Leidenschaft und Liebe zum Detail geführt. Der Holländer war bis Ende 1998 Restaurantleiter im „Windows on the World“ in den Twin Towers, dann schmiss er hin und kaufte sich 400 Hektar Land, wo heute das Inn at Craig Farm steht. „Das Inn hat mir sozusagen das Leben gerettet“, erzählt Tromp, der auch gerne selbst mal am Herd steht und über die Jahre unzählige Kunstschätze in seinem Anwesen versammelt hat. Alles in allem ein absoluter Geheimtipp. 
Weiter in Richtung Westen
Weiter geht’s in Richtung Westen, next Stop Greenville: Hier lockt das „The Preserve at Verdae“ (thepreserveatverdae.com) mit dem Slogan „Striving for Harmony between Golf and Nature“. Und dies trifft auch definitiv zu: Ein abwechslungsreicher und weitläufiger Parkland Course mit einem Hauch von Augusta. 
Nicht nur wegen der vielen Magnolien, die die Flächen entlang der Fairways und rund um die Grüns zieren. Als Highlight unseres Trips durch Upstate South Carolina, zumindest im Sinne sportlicher Herausforderung, entpuppt sich der Walker Course at Clemson University, rund 45 Minuten südwestlich von Greenville. Die Anlage zieht sich entlang der Ausläufer des Lake Hartford und besticht nebenbei auch durch ihren Top-Pflegezustand. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass das Golfteam der Clemson University im Jahr 2003 Champion der NCAA wurde. Ein gewisserAnspruch an den eigenen Platz ist daher durchaus nachvollziehbar.
Den Letzten beißen bekanntlich die Hunde, in unserem Fall kommt das wohl Beste allerdings zuletzt: Im Hinterland von Greenwood hat die Familie Medford mit rund sechs Millionen Dollar Investitionsvolumen aus einem heruntergekommenen Golfplatz eine wahre Perle entstehen lassen: „The Links at Stoney Point“ (linksatstoneypoint.com). Das Areal zieht sich entlang des Lake Greenwood und ist in puncto Pflegezustand und Design tatsächlich das Beste, was wir auf unserem Trip durch Upstate South Carolina gesehen haben und spielen durften. Aber das finden Sie am besten selbst heraus… 

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