24.04.2018

Wie gut ist Tigers Spiel?

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Ein Jahr nach der jüngsten Rücken-Operation: Unsere Bewertung der Spielelemente von Tiger Woods nach seinem Comeback.

Von Götz Schmiedehausen

Tiger Woods ist zurück von den Toten. Vor einem Jahr wurde er erneut am Rücken operiert, noch beim Presidents Cup im Oktober 2017 konnte er kaum gehen. Seine Karriere war Geschichte. Als Tiger trotzdem seine Rückkehr in den Profigolfzirkus ankündigte, befürchtete die Golfwelt ein weiteres halbgares Comeback. Doch in den vergangenen Monaten strafte Woods seine Kritiker Lügen und bezauberte seine Fans mit magischen Schlägen. Denn anstatt eine bemitleidenswerte Abschiedstour zu geben, überrascht er mit einem Spiel, das von Woche zu Woche zunehmend an den Tiger von einst erinnert. Wie ist das möglich?

Wie gut ist Tigers Spiel ?

Driving: 

#Repost @tgrliveevents ・・・ Welcome to the 2017 #heroworldchallenge

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Woods’ Abschläge waren die besten Drives, die er seit Jahren geschlagen hat – vielleicht seit der Zeit, in der Butch Harmon mit ihm gearbeitet hat. Lang, gerade, eine flüssige und vor allem sichtbar schmerzfreie Bewegung. Hier sieht man das Wunder, das Chris Como und die Ärzte bewirkt haben. (9/10 Punkte)

Eisenspiel:

Smooth iron shots

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Letztes Jahr konnte man bei den Eisenschlägen deutlich sehen, dass Tiger seine alten Schwungfehler noch immer mit sich herumschleppt. Jetzt sieht alles sehr geschliffen aus. Das gebeugte Handgelenk am Höhepunkt des Schwungs ist Geschichte, alles bewegt sich auf einer Ebene und vor allem kann er seinen Rückgrat-winkel im Treffmoment halten und somit sein Knie und seinen Rücken schonen. (9/10 Punkte)

Kurzspiel: 

Dr. gave me the ok to start pitching

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Nach anfänglichen Schwierigkeiten aufgrund einer zu flachen Schwungebene wird Tigers Kurzspiel von Woche zu Woche besser. Phasenweise erinnert es schon wieder an alte Zeiten, augenscheinlich waren die Probleme eher mentaler denn technischer Natur.  (8,5/10 Punkte)

Putting:

Technisch gesehen ist Tigers Putten eine Augenweide. Anfangs hatte er noch mit der Längenkontrolle bei längeren Putts zu kämpfen, doch bei der Valspar Championship, aber auch beim Arnold Palmer Invitational stopfte er wieder Bälle aus allen Lagen. Aktuell
rangiert er auf Rang vier im Tourvergleich.  (9,5/10 Punkte)

Das Como-Rätsel:

Tiger Woods und Chris Como bei der U.S. Open 2015
Wenn man bedenkt, was Tiger in den letzten neun Jahren durchgemacht hat – sowohl in körperlicher Hinsicht als auch was sein Privat­leben angeht – ist sein erfolgreiches Comeback eine geradezu übermenschliche Leistung. Ohne Schwungtrainer Chris Como, darüber ist man sich einig, hätte Woods es nicht geschafft. Er entwickelte einen Schwung, der Tigers Verletzungsherde schont und gleichzeitig seiner Biomechanik entspricht. Warum Como und Woods seit Januar getrennte Wege gehen, bleibt jedoch ein Rätsel. Just als klar wurde, dass Comos Umbau ein Erfolg sein könnte, zog Woods die Reißleine und gab an, „allein weiterarbeiten zu wollen“. Es scheint, als könne Tiger seit Butch Harmon keinem Golflehrer mehr sein volles Vertrauen schenken. Immerhin hatte er genauso viele Rücken­operationen wie Trainerwechsel.

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