03.04.2018

Wollen wir wirklich Augusta-Grüns?

golftime
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Wer in diesen Tagen die Übertragung des Masters verfolgt, dem wird auf wenig subtile Weise das hohe Lied der Grüngeschwindigkeit in allen Tonarten und Variationen gesungen.

Die überaus harten, mit vielen kleinen Breaks versehenen und ultra schnellen Grüns von Augusta verlangen den in Demut vor diesem Platz ergebenen Profis alles an Präzision und mentaler Stärke ab. Folgerichtig kommt beim jeweiligen Betrachter schnell der Wunsch auf, das möchte ich zu Hause bei mir auch das ganze Jahr über haben; es muss doch heutzutage möglich sein, mit ein bisschen scharf Schneiden, Sanden und Bügeln das Gleiche für Damen-/Herren- und Seniorengolf während der Saison ebenfalls hinzubekommen?!

Wir (Greenkeeper) in Deutschland können auch „Augusta“, wir müssen nur noch etwas an den Rahmenbedingungen arbeiten: circa 300 sehr zahlungskräftige Mitglieder, Platzsperren über mehrere Monate zur Vorbereitung und Grüns , die den Produktionsbedingungen einer Holland-Tomate sehr nahe kommen: Kühlung, Heizung, Belüftung, Wasser, Düngung, Wind und so weiter sind vom Greenkeeper exakt steuerbar.
In der heißen Phase des Turniers stehen dann 5 und mehr Leute pro Bahn (nicht Anlage!) zur Vor- und Nachbereitung zur Verfügung. Die letzten 20 Prozent zur Erreichung dieser Geschwindigkeit sind so aufwendig wie die ersten 80 Prozent zusammen.
Wollen wir das wirklich, wenn dabei der Spaßfaktor bei drei und mehr Putts rapide einfriert?
Hubert Kleiner, Past-Präsident des deutschen Greenkeeper-Verbandes

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