21.06.2018

Zwischen den Kurven

golftime
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Der Draw galt für Golfer immer als heißeste Nummer. Mittlerweile liegt der Fade im Trend. Höchste Zeit für einen Seitensprung.


Von Thomas Fischbacher
Spätestens nach der Platzreife hat sich ein Grundsatz beim Freizeitgolfer gefestigt: Rechtskurve böse, Linkskurve toll. Als Anfänger mit Slice habe ich den klassischen Werdegang durchlebt. Bloß keine Rechtskurve, auch nicht die kleinste – so seither das Credo. Dass der dezente Fade nicht ansatzweise so böse wie der potentielle Endgegner Slice ist, blieb damals nicht hängen.
Es gibt einfach kaum ein schöneres Gefühl, als nach erlesener Draw-Flugkurve im Schwungfinale zu posieren. Dieser Schlag fühlt sich noch ein Stück weit erhabener an, als sein rechtskurvendes Pendant. Ganz unabhängig vom Ergebnis.
Konstant wollte mir dieses Glücksgefühl aber äußerst selten über 18 Löcher gelingen. Man liest oft, dass sich der Erfolg einer Golfrunde daran bemisst, wie gut die schlechten Schläge waren. Und meine schlechten Schläge waren grauenvoll. Der hohe Push, der flache Schnapp-Hook gaben sich die Klinke in die Hand. Die munter aufgelegten Handgelenke waren nicht zu kontrollieren.

Schwierige Beziehung

Es war eine schwierige Beziehung. Gekennzeichnet von maximalen Glücksmomenten, aber immer wieder unterbrochen von tiefgreifenden Meinungsverschiedenheiten. Und dann steht da auf einmal dieser unkomplizierte und bodenständige Fade und lächelt charmant. 
Aktuell scheint es, als würden selbst die weltbesten Spieler den Fade wieder verstärkt für sich entdecken. Dustin Johnson, Brooks Koepka, Rory McIlroy oder Rickie Fowler – sie bringen die Bälle vorwiegend mit einer Rechtskurve auf die Bahn. Er sei einfacher zu kontrollieren – so die weitverbreitete Meinung.
Ab auf die Range und von außen nach innen. Und nach kurzer Eingewöhnungszeit mit einfachen Übungen ohne große Schwungoperationen zeigte sich der Fade. Der Seitensprung fühlte sich falsch an. Aber selten zuvor war der Abstand zwischen dem am weitesten nach rechts verfehlten Ball und seinem Kollegen auf der linken Seite nach einer Übungseinheit geringer. Drei (!) Runden vergingen seither, in denen kein einziger Ball im Wald oder Wasser landete. Schlechte Schläge? Ja, einige. Aber der Ball lag eben immer noch irgendwie.

Perfekte Lösung: Dreiecksbeziehung

Auch ohne die große Liebe Draw erlebt man ein erhabenes Gefühl. Jenes Gefühl, den durch den Dauereinsatz mit Schrammen gekennzeichneten Ball nach 18 Löchern wieder in das noch immer gefüllte Ballfach zu legen. So fällt der Abschied von der geliebten Linkskurve einfacher. Vorerst. 
Der Fade liegt im Trend – keine Frage. Aber die Liebe zum Draw ist groß – und über Jahre gefestigt. Auch wenn es immer wieder Reibereien in dieser Beziehung gab. Es steht in den Sternen, wie lange der Seitensprung Bestand hat – oder ob man nicht irgendwann versucht, die komplizierte Schönheit Draw zurückzugewinnen.
Viele der besten Golfer der Welt haben die perfekte Lösung gefunden. Eine harmonische Dreiecksbeziehung; ein stetiger und funktionierender Wechsel zwischen beiden Grazien. Was für Teufelskerle. 
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