31.07.2018

Zurück in die Wüste

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Abu Dhabi bietet perfekte Spielbedingungen auf herausragenden Golfanlagen, eingebettet in eine künstliche Luxuswelt, in der alles möglich scheint – kein Wunder, dass immer mehr Golfer Fans der Vereinigten Arabischen Emirate werden. So wie unser Autor Mark Stevenson.


Im Laufe der siebzehn Jahre, in denen ich schon die Vereinigten Arabischen Emirate bereise, wurde ich Zeuge erstaunlicher Veränderungen in der Region. Gigantische Türme wurden auf Sand gebaut, einige der luxuriösesten Hotels der Welt öffneten ihre Pforten und sogar ganze Inseln erhoben sich aus dem Meer. Seit 36 Jahren arbeite ich als Profi-Golfer und hatte schon das Vergnügen und die Ehre, auf der ganzen Welt den Schläger schwingen zu dürfen.

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Meine Liebe zu den Emiraten begann vor 17 Jahren, als mich ein Freund bat, eine Golfreise nach Dubai und Abu Dhabi zu organisieren. Bis heute fasziniert mich, dass es bei jedem Besuch etwas Aufregendes zu entdecken gibt. Neue Sehenswürdigkeiten wollen besucht und (vor allem) neue Golfplätze müssen bespielt werden. Auf Yas Island in Abu Dhabi kann man die Ferrari World, die Water World, die Yas Mall oder, seit diesem Jahr, die Warner Bros. Studios besuchen. Viele weitere Attraktionen sind für die Zukunft geplant, wobei „Zukunft“ in dieser Region „demnächst“ heißt.  

Inselhopping

Saadiyat Island befindet sich fünfzehn Minuten von Yas Island entfernt, und was hier aus dem Wüstenboden gestampft wurde, kann nur als atemberaubend bezeichnet werden. Neben den zahlreichen Luxushotels und dem Saadiyat Golf Club gibt es hier einen Louvre und „demnächst“ auch ein Guggenheim Museum. Ich könnte noch seitenweise weiterschwärmen, aber hier soll es ja vornehmlich um Golf gehen. Die drei Plätze – Yas Links Golf Club, Saadiyat Golf Club and Abu Dhabi National Golf Club – von denen ich Ihnen erzählen möchte, liegen nur einen Steinwurf auseinander. Was ich an diesen Anlagen wirklich schätze ist die Tatsache, dass sie zwar (wenig verwunderlich) auf einem Fundament aus Wüstensand errichtet wurden und im Vergleich zu vielen europäischen Top-Plätzen noch blutjung sind, trotzdem aber so wirken, als gäbe es sie schon seit Urzeiten.

YAS LINKS Golf Course  mit den besten Abschlusslöchern im Golf Yas Links: Weit weg vom schottischen Ursprung, doch mit Leib und Seele der Tradition verpflichtet

Wer hätte gedacht, dass es überhaupt möglich ist, in der Wüste einen Links-Platz auf Weltniveau zu bauen? Außer dem herausragenden Golfarchitekten Kyle Phillips fällt mir niemand ein, der dieses Projekt gewagt hätte. Seit über 25 Jahren entwirft Phillips legendäre Anlagen wie bspw. Kings Barns in Schottland. Doch Yas Links, den ich wie viele andere seiner Werke studieren durfte, stellt für mich Phillips Prunkstück dar. Immerhin wird der Platz auf Position 44 der besten Golfanlagen der Welt gelistet und dominiert zudem seit sieben Jahren das Ranking der besten Golfanlagen in den Emiraten. Der Par-72-Kurs kann zwischen 4.998 und 6.779 Metern Länge gespielt werden. Die Fairways erlauben außerordentlichen Roll, das Rough besteht typisch für Links-Plätze aus harten, struppigen Gräsern, während sich die pfeilschnellen Grüns nahe an der Grenze zur Perfektion bewegen. 
Die strategisch klug platzierten Bunker lauern darauf, Bälle abzufangen, doch mithilfe des im Golfcart eingebauten GPS-Systems und mit etwas Können sollte man entspannt über die Runde kommen. Die Bahnen 16, 17 und 18 gelten nicht nur für mich als die drei besten Abschlusslöcher im Golf. Loch 16, ein 380 Meter langes Par 4, wird auf der linken Seite komplett von Wasser begrenzt. Nr. 17 (Par 3, 180 Meter) imponiert mit seinem Halbinselgrün. Doch dann folgt die herausragende 18. Mit 590 Metern präsentiert sich dieses Par 5 von den Profiabschlägen als wahres Monster. Das Wasser auf der linken Seite flößt zusätzlich Ehrfurcht ein. Doch mit etwas strategischem Geschick kann man auch dieses Ungetüm zähmen. Ohne Zweifel gehört Yas Links zu den zehn herausragendsten Anlagen, die ich in meiner Karriere als Golfer besucht habe. 

SAADIYAT Golf Course aus der Feder Gary Players

SAADIYAT Golf Course
Wenn man beim Saadiyat Golf Club vorfährt, werden die Golftaschen augenblicklich auf Carts verladen, die schon mit dem Namen des Gastes und seiner Startzeit versehen sind. Jeder Spieler wird als „Mitglied für einen Tag“ behandelt, was bedeutet, dass man einen eigenen Spind mit graviertem Namensschild und einen personalisierten Anhänger des Clubs an der Golftasche vorfindet. Saadiyat ist der Feder der lebenden Golflegende Gary Player entsprungen. Der Par- 72-Platz erfreut (und fordert) dank fünf verschiedener Abschlagspositionen Golfer jeder Spielstärke. Ein halbwegs gut platzierter Drive eröffnet eigentlich immer eine faire Chance auf Par oder Birdie. 
Die Fairways sind vergleichsweise breit und unterstützen den Roll des Balls wie so häufig in dieser Region. Spieler, die einen hohen Ballflug beherrschen, befinden sich aufgrund der erhöhten Grüns, die knifflig aber nie unfair angelegt sind, klar im Vorteil. Wenn man seine erste Runde dreht, könnte man den Eindruck gewinnen, dass sich in Saadiyat alles um Bunker und noch mehr Bunker dreht. Dies ist jedoch eher eine optische Täuschung, denn gerade einmal 67 Sandhindernisse lauern auf der Anlage. Hinzu kommt allerdings die ausgedehnte Waste Area, auch bekannt als Wüste.
Saadiyaat ist der erste Golfplatz, der direkt am Arabischen Golf gebaut wurde. Wenn Sie Loch 6 spielen, dann nehmen Sie sich doch etwas Zeit, um aufs Meer zu blicken. Vielleicht werden Sie sogar einige Delfine springen  sehen. Mit Sicherheit werden Sie die anmutigen Berggazellen zu Gesicht bekommen, von denen etwa 200 Tiere auf der Anlage beheimatet sind. 

Abu Dhabi Golf Club

Abu Dhabi Golf Course: Wandeln Sie auf Martin Kaymers Spuren
Der klangvollste Name gehört der Heimat der Abu Dhabi HSBC Golf Championship, die Martin Kaymer schon dreimal gewinnen konnte. Wenn man den Platz von der Clubhausterrasse in Augenschein nimmt, kann man vier großartige Golfbahnen (die Löcher 1, 9, 10 und 18) überblicken. Das atemberaubende Gesamtbild führt dazu, dass viele Besucher erst einmal reflexartig zum Mobiltelefon greifen, um Bilder zu schießen. Das Clubhaus wurde in Form eines Falken designt, der seine Beute bewacht – in dem Fall der Golfer. 27 Bahnen gehören zur Anlage. 
18 Loch auf dem Abu Dhabi Golf Course, neun weitere auf dem Garden Course, der sogar eine Flutlichbeleuchtung besitzt. Man kann also erst den Championship-Platz abspielen, zum Dinner gehen und nach Sonnenuntergang weiterspielen. Mit 6.950 Metern von den Profiabschlägen gilt der „National“, wie der Platz umgangssprachlich genannt wird, als fairer aber schwerer Test für die Stars der Tour. 
Doch natürlich gibt es reichlich Tee-Optionen, um die Anlage dem eigenen Spielniveau angepasst genießen zu können. Die Grüns sind großflächig, die Slopes eher unauffällig, was es aber nicht leichter macht. Wer etwas besser spielen kann, sollte vor der Runde verschiedene Flugkurven üben, denn es gibt reichlich Doglegs auf der Anlage. Zwar weist der Abu Dhabi Golf Club (wie alle Plätze der Region) das ganze Jahr einen perfekten Pflegezustand auf. Jedoch empfiehlt sich ein Trip in die Emirate ohnehin nur in der Jahreszeit, in der es bei uns anfängt, kalt und garstig zu werden. Dann werden Sie allerdings immer wieder zurückkehren wollen.
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