Bounce beim Wedge aus dem Bunker. Das Mastermind hinter allen neuen Wedges von Titleist ist Bob Vokey. Der Kanadier gewährt einen kleinen Einblick, worauf er beim Wedge-Fitting im Bunker achtet.
Wer mit der Hoffnung gekommen ist, den nächsten Tipp fürs eigenes Spiel zu erhalten, mit dem man den Ball aus dem Bunker und nahe an die Fahne bekommt, den müssen wir leider enttäuschen. Zumindest teilweise. Denn in diesem Tipp von Wedge-Guru Bob Vokey geht es nicht um Kniffe oder Hilfestellungen im Bunker. Vielmehr geht es darum, wie der richtige Schläger dauerhaft zur Problemlösung beitragen kann.
Welchen Schläger aus dem Bunker?
„Ich sehe viele Amateure, die bei weichem Sand ein Wedge mit zu wenig Bounce verwenden“, kritisiert Vokey, seit Jahrzehnten einer der angesehensten Wedge-Bauer bei Profis und Amateuren gleichermaßen. „Und genauso oft Spieler, die bei hartem Sand ein Wedge mit zu viel Bounce nutzen.“
Der Bounce beschreibt den Winkel zwischen Leading Edge – der Vorderkante des Schlägers – und Trailing Edge – der Unterkante der Schlägersohle. Zusammen mit dem Grind (Schliff) ist der Bounce einer der wichtigsten Faktoren, um das Wedge auf den jeweiligen Spieler abzustimmen.
Bob Vokey verlangt aber keinesfalls, dass jeder Amateur mit einem Arsenal an unterschiedlichen Wedges anreist. Und sich dann vor Ort, je nach Untergrund, das perfekte Setup zusammen stellt. Vielmehr rät er dazu, die drei bis vier Wedges so zu wählen, dass für jede Situation mindestens zwei unterschiedliche Wedges zum Einsatz kommen können.
„Ich mag es, wenn man das Sand Wedge mit viel Bounce sowohl im (weichen) Bunker als auch im tiefen Rough verwenden kann.
Wenn aber der Sand fest ist oder es gilt, eine hohe Bunkerkante zu überwinden, kann man auch das Lob Wedge mit weniger Bounce nehmen. Das, das man auch verwendet, wenn man den Ball vom Fairway oder Vorgrün in Richtung Fahne spielt“, beschreibt Vokey sein Konzept von mehreren Wedges für diverse Situationen.
Welchen Bounce beim Wedge aus dem Bunker?
Der richtige Bounce beim Wedge aus dem Bunker ist von Spieler zu Spieler unterschiedlich und hängt neben dem am häufigsten gespielten Untergrund auch vom Schwung und dabei vor allem vom Attack Angle ab. Also wie steil der Schläger in den Boden taucht. Einen ganz einfachen Hinweis hat Wedge-Guru Vokey aber, mit dem jeder Amateur schnell herausfindet, ob der Bounce zum eigenen Spiel im Bunker passt: Man soll einfach zuhören.
„Ich achte auf den Klang, wenn der Schläger den Sand trifft“, erklärt er und schlägt mit seinem Handrücken in die Handfläche. „Dieses dumpfe Geräusch sollte es machen. Dann wird die Sohle des Wedges korrekt genutzt und der Bounce passt zum Schwung.“ Natürlich gibt das keine 100-prozentige Sicherheit, aber bietet zumindest einen ersten Hinweis, ob der Schläger zum eigenen Spiel passt.
Wer Probleme beim Spiel aus dem Bunker hat, sollte immer erst den Pro seines Vertrauens aufsuchen, um die korrekte Technik zu lernen. Danach kann es nicht schaden, bei einem professionellen Wedge-Fitting auch das Material optimal auf die eigenen Vorlieben abzustimmen.
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