Diese Reihe der Fragen wird wahrscheinlich nie enden. Aber warum nicht Fragen beantworten, die man täglich oder auch mal über Social Networks gefragt bekommt? Statt Artikel aufzusetzen, die es im gewissen Schema ja schon gab …
1.) Warum sind bei mir immer die zweiten Neun so viel schlechter?
Auf diese Frage stelle ich sofort die Gegenfrage: „Sag mal, weißt du eigentlich deinen Score nach neun Löchern?“ Wenn dies dann mit „Ja“ beantwortet wird, brauch’ ich meiner Meinung nach gar nicht mehr weiterreden. Was ist passiert?
Ganz einfach: Unsere Gedanken wandern – sie wandern weit in die Ferne. Wie toll es doch dann ist, ein niedrigeres Handicap zu haben, welchen Score ich an den drei schwersten Löchern der Backnine spielen muss, um die Kommazahl auf das abgerundete Handicap zu bekommen, die Rede der „Winnerspeach“ wird aufgesetzt und vor sich hergesagt, die Wetteinsätze der Fernzocks werden gedanklich schon eingesackt und mit welchen Leuten beim nächsten Turnier dann aufgeteet wird, weil man sich ja in der besseren Hcp-Klasse befindet u. v. m.
Wenn ich das so beschreibe, wird der/die ein oder andere ein süffisantes Lächeln aufsetzen, aber vor allem erkennt sich jeder meistens selbst. Und jeder kennt das Problem: Mit den Gedanken vorauszueilen, um dann alles mühsam Erspielte wieder in den Sand zu setzen. Golf ist grausam, Golf ist gemein. Vom Höhenflug bis zu Tode betrübt – und das alles über 18 Loch. Was ist also zu tun? Prinzipiell muss der „Complete Fuck Up“ auf den letzten Löchern nicht passieren, aber er tut es leider immer wieder. Mein Tipp (auch wenn es sehr „g‘scheid daherg‘red“ ist, wie man in Bayern sagt):
KEY-FACTS
» Schlag für Schlag, egal wann. Sogar die 18 muss Schritt für Schritt und Schlag für Schlag gespielt werden. So habe ich gelernt, wie man den Sack zumacht. Bei großen Turnieren und vor allem bei meinen vier Tour-Turnieren.
» Bleibe in der Gegenwart. Was passiert ist, ist passiert und kann nicht mehr geändert werden; genauso kann ich nur mein Allerbestes geben, wenn es um den nächsten Schlag geht. Also in die Zukunft schauen und Sachen vorhersehen und beabsichtigen – oder auch einfach sein lassen. Alle Golfer wissen ja meist selbst: Es kommt meist ganz anders als man denkt!
Mein Mentaltrainer für über acht Jahre war Justin Walsh (www.trainedbrain.com). Ich kann ihn nur empfehlen!
2.) Lob-Wedge oder doch lieber Gap-Wedge?
Wenn ich diese Frage gestellt bekomme, dann muss ich mich zuerst in die Position des Fragenstellers versetzen, was ihm wohl wichtiger sein könnte. Hier meine klare Antwort:
GAP-WEDGE (50-52 GRAD)
Das „A“ Wedge, Gap-Wedge, Mid-Wedge ist ein super Schläger. Es füllt Lücken, die öfter sehr groß sein können zwischen Pitchingwedge und Sandwedge unter 100 Metern. Es hilft bei längeren Bunkerschlägen, die mit dem S-Wedge nur mit großem Aufwand zu bewerkstelligen sind. Chippen kann man damit auch hervorragend. Der angehende Chip-and-Run kann damit schon um einiges mehr inszeniert werden als mit dem S-Wedge.
Also mein Tipp, der für das Gap-Wedge sprechen würde: Super für Spieler, die sich mit der Entfernungslücke schwer tun und sich somit einen tollen Lückenfüller und Extra-Schläger zulegen können.
LOB-WEDGE (58-64 GRAD)
Ich liebe mein Lob-Wedge abgöttisch, ich kann jeden Schlag damit machen und zeigen, was für eine absolute Waffe es ist. Viele Schläger könnte ich aus dem Bag tun, aber meinen Liebling nicht.
Er ist zusammengeschustert mit Bleigewichten, der Bounce ist geschliffen – dieses Wedge begleitet mich schon bis in meine Amateurkarriere zurück. Ich liebe es und es macht mich zur Zauberin. Ein Lob-Wedge sollte sich jeder zulegen, der Lust hat, sein Kurzes Spiel zu pimpen und ein anderes Level zu erreichen.
Wenig Bounce, scharfe Grooves, tolles Kopfgewicht – das macht Spaß.
Mein Fazit: Die Entscheidung muss jeder selbst übernehmen.
Falls ihr weitere Fragen habt, nur her damit ([email protected]). Ich freue mich über jede einzelne!
Eure Coachine Martina
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