20.04.2018

Der Prophet im eigenen Lande

Golftimer
Golftimer

Interview Wiestaw Kramski. Deutschlands Putt-Guru Wiestaw Kramski über sein Winterdomizil Fancourt, über seine Lehrmethode und was einen guten Putter ausmacht.


Bereits zum zweiten Mal besuchte GOLF TIME anlässlich der zweiwöchigen Südafrika-Reise mit GOLF TIME tours zusammen mit 20 Lesern Putt-Guru Wiestaw Kramski auf dessen Wintersitz im Golfresort Fancourt/George. Zum Training und Fitting der besonderen Art.

Fasziniert und beeindruckt waren die Teilnehmer nicht nur von der Putt-Demonstration. Hierbei kündigte Wiestaw Kramski schon im Vorfeld den exakten Ballverlauf an. Und er lag stets richtig!

GOLF TIME: Zuerst einmal vielen Dank für die beeindruckende Putt-Demonstration und das Fitting für die GOLF TIME-Leser. Sind Sie jeden Winter hier im Fancourt Resort?

W. Kramski: Seit fünf Jahren sind meine Frau und ich über die deutsche Winterzeit wenigstens drei Monate in diesem fantastischen Golfresort am Westkap. 2013 waren wir erstmals für eine Woche in Fancourt. Bereits drei Monate später hatten wir uns hier ein Haus gekauft.

Ich gehe davon aus, dass Sie auch Mitglied im Golfclub sind?

Mit dem Hauskauf haben wir auch eine Mitgliedschaft erworben. Und zwei Jahre danach sind wir auch noch Mitglied im für mich besten Golfclub geworden – im The Links Golf Course Südafrika.

Stimmt es, dass nur 100 Mitglieder aufgenommen werden?

So viel ich weiß ja. Uns wurde die Mitgliedschaft Nr. 76 zugeteilt.

Warum ausgerechnet Fancourt, Südafrika, als Winterdestination?

Zum einen die wunderschönen Plätze, zum anderen die idealen Trainings-Bedingungen und das tolle Klima. Vor wenigen Tagen endete das Dimension Data Pro-Am Turnier der Sunshine Tour.

Da waren doch auch KRAMSKI-Putter am Start?

Elf Spieler mit KRAMSKI-Puttern im Bag waren auf der Dimension Data erfolgreich. Richard Sterne und Paul Waring waren auf der European Tour im Oman und zwei Ladies sind auf der Sunshine Ladies Tour mit KRAMSKI-Puttern unterwegs.

Wie erfolgreich waren denn die KRAMSKI- Spieler?

Am ersten Tag hatte Garth Mulroy mit meinem persönlichen Putter gespielt und nach einem Tag Training –7 gespielt und somit das Leaderboard angeführt. Am Finaltag hatten Tjaart van der Walt und Breyten Meyer mit –14 geführt. Von den elf Spielern hatten neun den Cut geschafft. Einige waren ganz vorne dabei!

Und wie war die Woche für Sie persönlich?

Trotz leichter Erkältung war ich an allen Spieltagen mit den Spielern vor dem Abschlag und auch danach auf dem Grün. Nachts habe ich dann noch Putter umgebaut und Griffe gewechselt.

Was war Ihr Highlight der Woche?

Nach der zweiten Runde erhielt ich nachts eine WhatsApp. Ein Spieler hatte schlecht geputtet (35 Putts!) und brauchte dringend Hilfe. Am nächsten Morgen war ich um 9 Uhr beim Fitting mit M. J. Daffue.

Zwischen 10 Uhr und 10.45 Uhr habe ich seinen neuen Putter montiert. Um 11 Uhr fand eine kurze Einweisung auf dem Green (Links Course) statt. Um 11.28 Uhr hatte er Tee Time! Nach 18 Loch das sensationelle Ergebnis: 24 Putts – 3 unter Par – davon ein Chip-in.

Ist das etwas Besonderes für Sie?

24 Putts im 1. Turnier? Sicherlich! Zum Vergleich: Line Vedel – 2012 Nr. 1 in Europa – hatte auf der LPGA seinerzeit einen Putt Average von 28,13. Im Jahre 2014 erzielte sie auf der U.S.-LPGA einen Putt Average von 28,65 Putts und damit Platz 1. Auch Tjaart van der Walt führte mit 28,57 Putts im Schnitt in der Putt-Statistik auf der Sunshine Tour.

Ali Altuntas – aktuell bester türkischer Spieler – erzielte im Januar 19 Putts auf 18 Loch.

Wie erklären Sie solch sensationelle Ergebnisse?

Es liegt an der Methode, d. h. einem perfekt gefitteten Putter und der korrekten Anwendung. Seit 15 Jahren beschäftige ich mich mit den Fehlern beim Putten! Sie lehren manipulationsfreies Putten.

Wie muss man sich das vorstellen?

Auf vier Punkte kommt es an: den richtigen Griff, die korrekte Ballposition, den richtigen Schwungbogen sowie das richtige Tempo. Wir montieren den Putter passend zum Spieler!

Welche Tourspieler in Deutschland spielen KRAMSKI-Putter?

Da sind aktuell zum einen Florian Fritsch. Er spielt unseren Putter seit über zehn Jahren. Dominic Foos spielt KRAMSKI-Putter seit seinem zwölften Lebensjahr – und das sehr erfolgreich. Ebenso Hinrich Arkenau. Er erzielte 2017 auf der Pro Golf Tour nach Martin Kaymer eine zweite 59er-Runde auf einem Par 72 Platz.

KRAMSKI-Putter und Ihre Putt-Methode genießen national wie international hohe Anerkennung!

Ja, nicht nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben wir einen sehr guten Ruf. Wir sind weltweit etabliert. Besonders Golfer, die unsere Academy besucht haben, sind begeisterte Fans!

Die Meinung der deutschen Golflehrer zu Ihrer Methode ist nicht so überzeugend…?

Unterschiedlich. Manche sind begeistert, andere lehnen meine Methode ab. Da ich Autodidakt bin, also kein zertifizierter Golflehrer und auch nicht vorhabe, dies mit 70 Lebensjahren noch zu werden, sehe ich die Situation analog dem Stichwort: Der Prophet im eigenen Lande zählt nicht… Dabei bin ich mir zu 100 Prozent sicher, dass sich meine Methode über kurz oder lang durchsetzen wird.

Was ist Ihrer Meinung nach eine gute Putt-Statistik für Amateure und Profis?

Ich höre oft: „Ich bin ein guter Putter!“ Wenn ich dann frage, wie viele Putts über 18 Loch benötigt werden, lautet die Antwort: „Pro Loch zwei Putts!“

Für Anfänger ist das erst einmal okay. Für gute Spieler im Amateurbereich würde ich im Schnitt 30 bis 32 Putts ansetzen. Im Profibereich sehe ich unter 29,5 Putts im Durchschnitt als gut, wohingegen ich unter 29 Putts als sehr gut und unter 28 Putts als Weltklasse bezeichnen würde.

Info: www.kramski-putter.de

Weitere Artikel

More Info

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert