Spieth und der Klippen-Thriller

Tom Hoge gewinnt das AT&T Pebble Beach National Pro-Am, Jordan Spieth hat das Nachsehen. Letzterer sorgt bereits am Samstag für ultimativen Nervenkitzel.

Die 17. Bahn von Pebble Beach ist weltbekannt. Ein Par 3 mit einem Grün in Sanduhrform. Es ist berühmt für großes Drama. Jack Nicklaus legte einst auf dem Weg zum Sieg bei der U.S. Open sein Eisen 1 tot an den Stock. Zehn Jahre später joggte Tom Watson bestens gelaunt um die Puttfläche. Er hatte zuvor seinen Ball eingechippt. Auch er gewann in der Folge die U.S. Open.

Das Pebble Beach Pro-Am hat zwar keinen Major-Status, blickt aber dennoch auf eine eindrucksvolle Historie zurück. Seit 1937 steht es im Turnierkalender der PGA Tour und erfreut sich stets höchster Beliebtheit. Bei der Austragung 2022 sollte die Entscheidung über den Sieger mal wieder auf der 17 fallen.

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Tom Hoge stand auf dem 17. Abschlag und beobachtete Jordan Spieth, wie er seinen Ball vorne auf dem Grün aus kurzer Distanz neben das Loch schob. Zuvor hatte er sein Eisen vom Abschlag in den Bunker vor dem Grün platziert. Spieth kassierte ein Bogey. Hoge selbst legte seine Annäherung in der Folge sicher auf dem Grün ab – und lochte zum Birdie. Er übernahm die Führung.

Erster Sieg für Hoge

Ein sicheres Par auf der 18 reichte dem Amerikaner dann, um erstmals einen Titel auf der großen Bühne in Empfang nehmen zu dürfen. Der 32-Jährige aus North Dakota war bei seinen bisherigen 202 Starts auf der PGA Tour zweimal Zweiter geworden – zuletzt vor zwei Wochen bei The American Express.

„Ich stehe fast ein bisschen unter Schock“, erklärte Hoge, der ein Gesamtergebnis von 19 unter Par über die Ziellinie brachte. „Es ist so lange her, dass ich etwas gewonnen habe, dass ich vergessen habe, wie man feiert.” Der Amerikaner verbessert sich auf den zweiten Rang im FedExCup. 1,566 Millionen U.S.-Dollar wandern auf sein Konto.

Jordan Spieth wird am Ende mit zwei Schlägen Rückstand alleiniger Zweiter, gefolgt von Beau Hossler auf Position drei. FedExCup-Gewinner Patrick Cantlay teilt mit Troy Merritt Platz vier. Alex Cejka und Stephan Jäger hatten den Cut deutlich verpasst. Matthias Schwab aus Österreich kommt als 49. über die Ziellinie.

Spieths Klippen-Thriller

Den Schlag der Woche hatte Spieth bereits am Samstag gezeigt. Sein Abschlag auf dem achten Loch kam kurz vor einer steilen Klippe zum ruhen. Spieth entschloss sich den Ball zu spielen. Er überstand den Nervenkitzel ohne Schaden – sowohl am Körper als auch auf der Scorekarte.

A true cliffhanger starring @JordanSpieth. 😳 pic.twitter.com/jwCtyOwdpP

— PGA TOUR (@PGATOUR) February 5, 2022

„I’ve never had a life and death situation on a shot before …“@JordanSpieth will hit less club on No. 8 today. 😬 pic.twitter.com/hHc9TjGkFv

— PGA TOUR (@PGATOUR) February 6, 2022

„Michael [Greller, Spieths Caddie] hat dreimal versucht, es mir auszureden. Rückblickend kann ich es ihm nicht verdenken“, erklärte Spieth. „Ich bin nur froh, dass ich das Par geschafft habe, damit es sich lohnt, denn ich glaube nicht, dass ich mit einem Drop Par erreicht hätte, aber wenn ich Bogey gemacht hätte, wäre es das wirklich nicht wert gewesen.“

„Aber ja, ich meine, ich war eher nervös und hatte Adrenalin im Blut, als ich den Ball schlug, und als ich dann auf dem Weg zum Grün war, hatte ich danach eher ein mulmiges Gefühl, zum Glück kam das vorher nicht auf.“

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