Martin Kaymer gelingt am Samstag eine Par-Runde ohne große Auswirkungen auf dem Tableau. Nach der Runde spricht er über seine aktuelle Situation.
Aus Augusta berichten Oskar Brunnthaler und Thomas Fischbacher
Martin Kaymer kam am Samstag mit einer Par-Runde zurück vom 18. Grün des Augusta National Golf Club. Es war bis dato die beste Runde im Turnierverlauf für den ehemaligen Weltranglistenersten. Der Verlauf? Zwei Birdies, zwei Bogeys, der Rest in Par – unspektakulär wie Kaymer selbst resümierte.
Die Abschläge, bisher eine der Problemzonen des Deutschen beim ersten Major des Jahres, haben besser funktioniert. „Mehr aus der Hüfte und freier schwingen“, hatte sich Kaymer vor der Runde vorgenommen, was gut funktionierte. Einfach ok, sei sein Spiel insgesamt gewesen, es gelangen einige knifflige Up-and-Downs, auf der anderen Seite ließ er sich stets komplizierte Birdie-Putts übrig, die man eher nicht aggressiv angehen sollte. Den geschafften Cut verbuchte er als kleinen Erfolg.
Erst Top 100, dann Top 50
Was ganz gut zeigt, wo Kaymer aktuell steht. Auf Position 190 der Weltrangliste. In einer Position, in der es darum geht, auf den 189. des OWGR zu schauen und nicht weit nach oben zur Weltspitze. Sich Schritt für Schritt wieder nach oben zu arbeiten, und nicht auf den großen Knall zu spekulieren. Zunächst die Top 100, dann die Top 50. Eine mental nicht ganz einfache Aufgabe.
Kaymers Karriere verlief stets in Wellenbewegungen. Zunächst der steile Anstieg, dann ein kleiner Absturz, gefolgt von einem weiteren Hoch. Seit 2014 geht es stetig bergab. „Ich habe damals weniger nachgedacht“, erklärt er heute über seine Zeit als Weltranglistenerster. „Es gab auch nicht diese ganzen Daten, Statistiken und alles, was dazugehört. Ich habe mich auch körperlich verändert. Es ist einfach nicht zu vergleichen mit heute.“
„Muss akzeptieren, wo ich stehe…“
„Ich muss akzeptieren, wo ich gerade stehe, verspüre keinen Druck und muss niemanden etwas beweisen.“ Die Erwartungshaltung sei sehr hoch. Man misst Kaymer eben an den massiven Erfolgen der Vergangenheit. Aber mittlerweile Jahre später sieht die Golfwelt anders aus. Die Konkurrenzsituation ist enorm, Kaymer aktuell spielerisch nicht auf dem Niveau vergangener Tage.
Das nächste kleine Ziel ist es, in Augusta unter Par zu spielen und vielleicht noch ein paar Plätze gutzumachen.
Es wäre einer dieser kleinen Schritte in die richtige Richtung.
0 Kommentare