West Palm Beach, Florida – Donald Trump hatte sein herrschaftliches Domizil Mar-a-Lago bereits vor seinem Wahlsieg als sein zweites Weißes Haus angekündigt. Dass er dort nun aber derart viel Golf spielt, bestätigten seine Berater erst, als Fotos mit Rory McIlroy und weiteren Personen auftauchten. Seinem Vorgänger Barack Obama hatte er dessen Leidenschaft für Golf noch vorgeworfen.
Natürlich ist es naheliegend, dass der U.S.-Präsident, der mit dem Mar-a-Lago ein imposantes Anwesen in West Palm Beach besitzt – welches zum National Historic Landmark ernannt wurde – dieses gerne als „Winter White House“ nutzt. Da ist es praktisch, dass vor der Haustür auch gleich mit dem Trump International eine seiner Golfanlagen liegt, die einen durchaus zu einer Runde Golf verlocken kann.
„Er ist ein respektabler Spieler für sein Alter“
In den ersten gut vier Wochen seiner Regentschaft hat er nicht nur so einige Dekrete verabschiedet, sondern auch viel Golf gespielt. Ganze sechs Mal ist er den Verlockungen bereits erlegen, was das Weiße Haus zu medial zurückhaltender Kommunikation in puncto Golfspiel Trumps veranlasste. Seine Sprecherin, Sarah Huckabee Sanders, sprach stets von „nur ein paar Löchern“. Bis Golf-Superstar Rory McIlroy selbst am gestrigen Montag erklärte, er habe mit Trump eine ganze Runde absolviert. „Er ist ein respektabler Spieler für sein Alter“, berichtete McIlroy dem Golf-Blog „No Laying Up“.
„Er wollte nur ein paar Löcher spielen“
Als dazu auf Twitter Fotos auftauchten und in der Folge bekannt wurde, dass er eine Woche zuvor mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe sowie mit Ernie Els ebenfalls eine ganze Runde gespielt hatte, sah sich die Sprecherin genötigt, sich zu korrigieren: „Er wollte nur ein paar Löcher spielen und hat sich dann entschieden, länger zu spielen“.
An sich ist es das gute Recht eines Präsidenten, in der Freizeit seinem Hobby nachzugehen. Zudem hat der Golfsport im Weißen Haus seit jeher Tradition. Allerdings hatte Trump seinen Vorgänger Barack Obama mehrfach öffentlich dafür kritisiert, dass er zu viel Golf spiele und sich nicht um die Amtsgeschäfte kümmere. Im Wahlkampf hatte er außerdem vollmundig erklärt, dass er viel zu beschäftigt sein werde, um selbst Golf zu spielen. Wenn er überhaupt auf den Platz ginge, dann nur mit Geschäftsleuten, mit denen er „Deals machen“ möchte.
Zu der Kategorie gehören aber weder Ernie Els, noch Rory McIlroy. Und nebenbei bemerkt, war Obama die ersten drei Monate seiner Amtszeit nicht ein Mal auf dem Golfplatz gewesen. Er war einfach zu beschäftigt.
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