25.09.2021 | 09:43

Europa kalt erwischt

Thomas Fischbacher
Thomas Fischbacher

Fehlstart für Europa in den 43. Ryder Cup. So schätzt Padraig Harrington die Situation ein. Bernd Wiesberger debütiert solide – und darf nochmal ran.


Bernhard Langer hatte einst das Offensichtliche formuliert. Zum Glück, so sagte eine Legende dieses Wettbewerbs, würde der Pokal auf dem grünen Rasen und nicht auf dem Papier ausgespielt. Langer betonte dies, weil die u.s.-amerikanischen Golfer beim Ryder Cup oft nominell deutlich besser besetzt waren, die Partien aber größtenteils sehr ausgeglichen verliefen. Wie immer gilt aber: Ausnahmen in beide Richtungen bestätigen die Regel.

Leider aus europäischer Sicht ist die 43. Austragung des Wettbewerbs, in der die USA eine auf dem Papier furchteinflößende Masse an Unterschiedsspielern (acht U.S.-Amerikaner aus den Top Ten der Weltrangliste) ins Rennen schicken, ebenfalls eine jener Ausnahmen. Denn bisher läuft alles in eine Richtung.

Bei angenehmen Bedingungen in Whistling Straits am Lake Michigan steht es nach einem ereignisreichen ersten Tag beim Ryder Cup 6:2 für die Vereinigten Staaten. Sergio Garcia und Jon Rahm sicherten sich in der ersten Foursome-Partie des Tages gegen Jordan Spieth und Justin Thomas den Sieg, es dauerte bis zum frühen Abend, ehe in den Fourballs Zählbares hinzukam. Dazwischen nur Rot auf dem Tableau.

Tyrrell Hatton gelang ein Birdie auf der 18, so teilte er gemeinsam mit Jon Rahm die Partie gegen Bryson DeChambeau und Scottie Scheffler. Die letzte Partie des Tages – Patrick Cantlay und Justin Thomas gegen Viktor Hovland und Tommy Fleetwood – ging geteilt auf die 18 und endete mit einem Remis.

Harringtons Fazit, Wiesbergers Debüt

Es war ein Tag voller hochklassiger Golfschläge, an dem die USA allerdings eine bessere Ausbeute auf den Grüns nutzen konnte. Ähnlich sah es auch Europas Team-Kapitän Padraig Harrington: „Wenn uns ein paar Putts mehr gelingen, gibt das natürlich Schwung. Wir sind mit dem Spiel von allen sehr zufrieden. Das Ball Striking war gut.“

„Wir müssen nur noch ein paar Putts mehr einlochen. Es gab eine Menge mutiger Auftritte. Es geht nur darum, dass ein paar Dinge für uns richtig laufen. Wir brauchen das eine oder andere Break, daran besteht kein Zweifel. Die USA haben heute sehr gut gespielt und getan, was sie tun mussten. Das müssen wir morgen auch tun.“

20 Punkte gibt es noch zu holen bei diesem Ryder Cup, nur noch 8,5 fehlen den Amerikanern, um den Titel zu gewinnen. Keine Frage, es war ein Fehlstart für Team Europa.

Am Nachmittag durfte Bernd Wiesberger ran. Der Österreicher ging an der Seite von Paul Casey in seine Fourball-Partie gegen Dustin Johnson und Xander Schauffele. Dabei hinterließ der Österreicher bei der 2&1-Niederlage einen guten und stabilen Eindruck.

Team-Kapitän Harrington schickt Wiesberger deshalb auch am Samstag in den Foursomes ins Rennen. Gemeinsam mit Rookie-Kollege Viktor Hovland geht es gegen Jordan Spieth und Justin Thomas. Nicht zum Einsatz kommen: Rory McIlroy (erstmals beim Ryder Cup) und zum zweiten Mal in Folge auch Ian Poulter, der in seiner Foursome-Partie am Freitagmorgen keine gute Figur abgab.

Die Partien am Samstag – Foursomes:

USA versus Europa: Die Ergebnisse vom Freitag

Foursomes:

3&1: Jordan Spieth/Justin Thomas – Sergio Garcia/Jon Rahm
3&2: Dustin Johnson/Collin Morikawa – Paul Casey/Viktor Hovland
2&1: Daniel Berger/Brooks Koepka – Lee Westwood/Matt Fitzpatrick
5&3: Patrick Cantlay/Xander Schauffele – Rory McIlroy/Ian Poulter

Fourballs:

2&1: Dustin Johnson/Xander Schauffele – Paul Casey/Bernd Wiesberger
TIE: Bryson DeChambeau/Scottie Scheffler – Jon Rahm/Tyrrell Hatton
4&3: Tony Finau/Harris English – Rory McIlroy/Shane Lowry
TIE: Justin Thomas/Patrick Cantlay – Tommy Fleetwood/Viktor Hovland

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