Xander Schauffele muss im Vorfeld der Open seinen Driver austauschen, David Duval erlebt Horrorszenario am Donnerstag und Kyle Stanley will keine Nachhilfe.
1 …
Driver wurde im Vorfeld der Open Championship in Royal Portrush als illegal deklariert und musste vom Spieler ausgetauscht werden. Die R&A führt – gerade bei den Majors, wenn alle namhaften Spieler vertreten sind und die Versuchung aufgrund des möglichen Gewinns am größten ist – stichprobenartig Driver-Tests durch. Dabei wird der COR-Wert (Coefficient of Restitution) gemessen, der Aufschluss über den Trampolineffekt gibt.
Der Callaway Epic Flash-Driver von Xander Schauffele erzielte bei diesem Test zu hohe Werte und musste ausgetauscht werden. “So wie die R&A mit dem Thema umgegangen ist, nervt mich. Sie haben mein Image ruiniert. Mitspieler haben mich – wenn auch im Spaß – als Betrüger bezeichnet. Und das vor hunderten Fans auf der Driving Range.” Moderne Driver werden von den Herstellern haarscharf an der Grenze der Legalität produziert und können aufgrund von geringen Materialveränderungen mit der Zeit diese Grenze überschreiten.
Genau für solche Fälle werden die Tests durchgeführt und sollen auch zur Überschreitung des Grenzwerts bei Schauffele geführt haben, der sich über die öffentliche Zurschaustellung beschwert. “Solche Themen sollten einfach intern geklärt werden.” Vor allem, wenn keine böse Absicht dahinter steckt. „Es gibt 130 potenzielle Betrüger im Feld, die einen non-conforming Driver spielen könnten.“ Daher seien nach Schaufelle nicht Stichprobentests die Lösung sondern nur eine umfassende Überprüfung. „Sie wissen aber nicht, wie sie das umsetzen sollen.“
2 …
Mal verzog Kyle Stanley seinen Abschlag in der zweiten Runde der Open Championship in die Zuschauermenge. Beide Male blieb der Amerikaner still und verzichtete darauf, die Fans mit einem FORE! vor dem anfliegenden Ball zu warnen. “Er stand einfach nur da und hat seinem Ball hinterher geschaut”, beschreibt Mitspieler Robert MacIntyre die Situation. “Ich habe erwartet, dass er schreit, aber er stand einfach nur da. Am Ende haben mein Caddie und ich gerufen, aber da hatten die Zuschauer keine Zeit mehr, zu reagieren.” Beim ersten verzogenen Abschlag an Loch 7 traf der Ball einen Offiziellen am Kinn, beim zweiten Mal verirrte sich der Ball ausgerechnet zur Mutter von MacIntyres Caddie. “Ihr geht es gut, aber man will doch einfach nicht, dass Fans getroffen werden.” Stanley war not amused über die Zurechtweisung des schottischen Rookies: “Ich habe nicht das Gefühl, dass man mir Nachhilfe in Sachen Golfregeln geben muss.”
3…
Deutsche stehen aktuell unter den besten 45 des Challenge Tour Rankings und wären damit für das Grand Final Anfang November qualifiziert: Nicolai von Dellingshausen, Moritz Lampert und Marcel Schneider müssten aber noch einige Plätze im Klassement klettern, um sich Ende der Saison die Tourkarte auf der European Tour zu verdienen. Nur die besten 15 der Gesamtwertung bekommen die volle Spielberechtigung und schaffen den Aufstieg auf Europas erste Golfliga. Von Dellingshausen hat von den drei Deutschen auf Rang 31 die besten Aussichten auf die Top 15; ihm fehlen aktuell etwas mehr als 10.000 Euro Preisgeld. Auch Marcel Schneider (Nummer 33) und Moritz Lampert (Nummer 37) haben noch gute Chancen, wenn sie ihr Spielniveau hoch halten.
14 …
Schläge benötigte David Duval, Open-Sieger von 2001, um das siebte Loch in Royal Portrush in der ersten Runde der Open Championship zu absolvieren. Nach zwei Birdies zu Beginn der Runde sah es noch gut aus für den 48-Jährigen, doch schnell relativierte ein Quadruple-Bogey (Bahn fünf) den Aufwärtstrend. Das Schlimmste folgte allerdings noch: Auf Bahn sieben (Par 5) schlug Duval drei Mal ab und spielte im Anschluss mit einem falschen Ball weiter. Als er den Fehler am Grün bemerkte, musste er dorthin zurückkehren, wo der falsche Ball gespielt wurde, fand den „richtigen“ Ball aber nicht. Die Folge: Zurück zum Tee und zum vierten Mal abschlagen. Die Rechnung wies aus: „Bogey“ mit dem vierten Ball, zwei Schläge Strafe. Unter dem Strich stand eine 14. „Das war eines dieser verdammten Horrorszenarien – und ich war mittendrin.“
20 …
Plätze fehlen Stephan Jäger noch für die Tourkarte auf der PGA Tour 2019/2020. Nach seinem 22. Rang bei der Barbasol Championship konnte der Deutsche zwar einige Ränge im FedExCup klettern, zwei Turniere vor Ende der regulären Saison rangiert er aber auf Position 145.
87 …
Schläge benötigte J.B. Holmes in der Finalrunde der Open Championship und fiel mit der höchsten Runde des Sonntags vom dritten auf den geteilten 67. Platz zurück. Neben seinem hohen Score sorgte der über zwei Runden führende Amerikaner aber auch mit seiner langsamen Schlagvorbereitung für Aufsehen. Mitspieler Brooks Koepka drehte sich auf der Runde genervt ab und gestikulierte einem Offiziellen auf seine nicht vorhandene Uhr. “Ich verstehe einfach nicht, wie man an der Reihe sein kann, ohne den Handschuhe bereits an zu haben oder sich Gedanken über den Schlag gemacht zu haben”, kritisierte Koepka das Verhalten von Holmes. “Dass er so langsam spielt liegt nicht unbedingt daran, dass er sich viel Zeit lässt, sondern dass er die Zeit bis er an der Reihe ist nicht nutzt.”
202 …
Schläge machte Trey Bilardello, normalerweise als Caddie an der Seite von PGA-Tour-Spieler Matt Every unterwegs, in seiner Runde beim Qualifier für die U.S. Amateur. „Auf den Abschlägen chippte und schubste er seinen Ball umher, um Strafschläge zu kassieren“, beschrieb ein Mitspieler das Verhalten von Bilardello. „Danach feuerte er sein Eisen 2 in die Mitte der Spielbahn, schlug den Ball aufs Grün und schubste seinen Ball dann wieder mit dem Putter umher.“ Er habe sogar vom Loch weg geputtet. Am Ende unterschrieb Bilardello eine 202 – 131 Schläge über Par. Und kassierte die Disqualifikation. „Die Florida State Golf Association hat Trey Bilardello nach Regel 1.2 (Richtlinien für das Verhalten von Spielern) disqualifiziert“, hieß es in einem Statement der USGA.
237.750 …
Zuschauer fanden in den Tagen der Open Championship den Weg in den Royal Portrush Golf Club in Nordirland. Damit wurde es die meistbesuchte Open außerhalb von St. Andrews und überholte Royal Birkdales bisherige Bestmarke von 235.000 (2017) und wurde damit die zweit meist besuchte Open aller Zeiten. Nur in St. Andrews 2000 fanden mehr Zuschauer den Weg zum ältesten Major im Golf (239.000). “Wir möchten uns bei allen Zuschauer für ihre Leidenschaft und ihren Enthusiasmus bedanken. Ohne sie hätte die Open nicht den gleichen Stellenwert”, sagte Martin Slumbers, Chief Executive der R&A.
1.935.000 …
US-Dollar bekam Shane Lowry für seinen Sieg bei der 148. Open Championship. Und ganz nebenbei noch die Startberechtigung beim einzigen Major auf europäischem Boden bis zum Alter von 60 Jahren. “Also werde ich noch 27 Mal antreten dürfen”, freute sich Lowry nach seinem Sieg in Portrush vor allem für seine einjährige Tochter Iris. “Bei meiner letzten Open wird sie fast 30 sein. In den kommenden Jahren wird sie all die Bilder [meines Siegs] sehen. Das wird eine tolle Erinnerung für uns beide sein.”
1 …
Absage fehlt Sandra Gal zur Teilnahme beim in dieser Woche stattfindenden Evian Masters, dem vierten Major des Jahres bei den Damen. Die Deutsche steht – genau wie Martin Kaymer bei der Open Championship in Royal Portrush – auf der Alternate-Liste an Position eins. Damit würde Gal bei einer späten Absage einer gemeldeten Spielerin noch ins Feld des Majors in den französischen Alpen rutschen. Wir wünschen ihr mehr Glück als Martin Kaymer, der die Teilnahme bei der Open knapp verpasst hatte.
0 Kommentare