Phil Mickelson bringt Glanz auf die PGA Tour Champions und wird seiner Favoritenrolle gerecht. Dabei muss er auch mit Nervosität kämpfen.
Es war eher ein Seitensprung als etwas Dauerhaftes: Phil Mickelsons Debüt auf der PGA Tour Champions, der Tour der Über-50-Jährigen, verlief eindrucksvoll. Der seit Juni 50 Jahre alte Major-Sieger teete seinen Ball bei der Charles Schwab Series at Ozarks National eigentlich nur auf, da er die Qualifikation für die BMW Championship, dem zweiten von drei FedExCup-Finalserien-Events nicht geschafft hatte. Um ein wenig Turnierpraxis zu sammeln, bevor es für die besten Spieler der Welt inklusive Mickelson zur U.S. Open nach Winged Foot geht.
Die Erwartungen waren hoch an den 44-maligen Tour-Sieger. Das WGC-Turnier in Memphis beendete er vor ein paar Wochen auf dem zweiten Rang, was zeigte: spielerisch kann er in guten Wochen auch bei den Herren noch ganz oben angreifen. „Solange ich noch so weit schlagen kann, denke ich nicht über die Senioren-Tour nach“, hatte er zu seinem Geburtstag verkündet. Doch nun kam ihm dieses Turnier in der Big Cedar Lodge in den Ozarks terminlich ganz gelegen.
Schon auf der PGA Tour einer der Längeren
Von der Schlagweite her, kann Mickelson auch auf der regulären Tour sehr gut mithalten und gehört dort noch zu den längeren, auf der PGA Tour Champions ist er der mit Abstand längste, was sich auch in den Ergebnissen widerspiegelte: Mickelson führte das Feld in der Kategorie „Driving Distance“ an, markierte 24 Birdies, ein Eagle (bei vier Bogeys) und kam am Ende mit 191 Schlägen von den drei Runden zurück. Nie hat ein Spieler für drei Runden auf dieser Tour weniger Schläge gebraucht. Am Ende stemmte Mickelson dann beim ersten Start den Pokal gen Himmel, er hatte vier Schläge Vorsprung auf Tim Petrovic.
„Jeder erwartet, dass ich gut spiele und gewinne, aber wenn es nicht so läuft heißt es: ‚Was ist denn da passiert?'“
Kurzum: Ein eindrucksvoller Start bei den Senioren, zu denen sich der Amerikaner noch nicht wirklich zählen möchte. Der Tour hat die Machtdemonstration des prominenten Gastes ganz gut getan. Die mediale Aufmerksamkeit stieg stark, was auch an Mickelson nicht spurlos vorüber ging. „Die Erwartungen waren da“, erklärte er. „Jeder erwartet, dass ich gut spiele und gewinne, aber wenn es nicht so läuft heißt es: ‚Was ist denn da passiert?'“
Andrade über Mickelson: „Freue mich sehr“
„Es hilft uns sehr“, erklärte Billy Andrade, angesprochen auf Mickelsons Anwesenheit. „Er stärkt unsere Marke und verbessert unsere Qualität. Ich freue mich wirklich sehr – und ich denke da geht es keinem anders.“
Wann und ob aus diesem kurzen Seitensprung etwas Festes wird, wird sich noch herausstellen.
der Eine