03.02.2021 | 13:25

Distanz-Debatte nimmt Fahrt auf

Thomas Fischbacher
Thomas Fischbacher

Die USGA und R&A will die Distanz der Schläge der Elite-Spieler drosseln. In einem Statement zeichnet sich ab, wie das konkret aussehen könnte.


Amateurgolfer können wahrscheinlich auch in Zukunft von den innovativen Technologien der Golf-Ausrüster profitieren. Um die eigene Drive-Länge muss sich also kein Hobby-Golfer Sorgen machen.

Anders sieht es in Zukunft wohl für die Profis und Spitzen-Amateure aus. Die beiden tonangebenden Verbände des Golfsports, der Royal and Ancient (R&A) und die u.s.-amerikanische USGA wollen die Entwicklung von Golfschlägern und -Bällen einbremsen. Bis zum Sommer sollen konkrete Beschlüsse gefasst werden.

In der Mitteilung, die ebenfalls an die Industrie geschickt wurde, trugen die Golfverbände die Änderungsvorschläge vor. Konkret geht es dabei zunächst um eine Begrenzung der maximalen Schaftlänge auf 46 Zoll (statt 48 Zoll) sowie angepasste Grenzwerte beim Testen des Energietransfers im Treffmoment sowie bei der Leistungsfähigkeit des Golfballs. Alles mit dem Ziel, die Distanz zu reduzieren. Bis Anfang März (Schaft-Länge) beziehungsweise Anfang August (Testverfahren Schläger und Ball) hat die Industrie nun Zeit, auf die Vorschläge zu reagieren.

USGA und R&A: Distanz bei den Elite-Spielern drosseln

Die neuen Vorgaben sollen mit „Modal Local Rules“ in den Spielbetrieb eingeführt werden. Laut den Verbänden soll dies lediglich bei Wettbewerben passieren, an denen Spitzen-Amateure und Profis teilnehmen.

Zudem gaben die Verbände weitere Forschungsthemen für weitere Untersuchungen bekannt. Man will beispielsweise am Spin-Verhalten der Bälle, deren Gewicht und Größe sowie am Design der Schlägerköpfe (Volumen und Trägheitsradius) schrauben, um die Längen der Elite-Spieler zu reduzieren.

„Die Forschungsthemen und die vorgeschlagenen Änderungen werden in den kommenden Monaten im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit stehen“, erklärte Martin Slumbers, Chief Executive des R&A. „Wir freuen uns darauf, Einblicke von der Golfindustrie zu bekommen und ihre Perspektiven zu verstehen. Wir sind weiterhin fest entschlossen, diese für den Sport enorm wichtige Untersuchung gründlich, effizient und gemeinschaftlich durchzuführen.“

Die Ankündigung der Verbände erfolgte parallel zur Veröffentlichung des Distance Reports der USGA. Dieser zeigt, dass die Drive-Länge auf den Profi-Touren im vergangenen Jahr weiter zugenommen hat. Das deutlichste Plus gab es auf der European Tour mit 6,9 Yards (6,3 Meter) Zuwachs im Vergleich zu 2019.

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