Niedriger aufteen bei Gegenwind? Locker schwingen? Den Kopf unten lassen? Wir haben uns mit gängigen Mythen beschäftigt und klären auf.
DRIVE FOR THE SHOW, PUTT FOR THE DOUGH - Mit dem Putter wird nach wie vor das Geld verdient, aber ...
... Studien zufolge haben die Spieler mit langen und guten Abschlägen eine um 50 Prozent ...
... höhere Sieg-Wahrscheinlichkeit, als die Akteure, die ihre Stärken vor allem im kurzen Spiel haben.
NIEDRIGER AUFTEEN BEI GEGENWIND – Jeder Golfer kennt diesen scheinbar hilfreichen Kniff bei windigen Bedingungen.
Eine niedrigere Tee-Höhe führt aber mit höherer Wahrscheinlichkeit zu Treffern weiter unten auf der Schlagfläche...
In Zeiten von Trackman, Foresight und Co. (und eigentlich auch schon zuvor) ist bekannt: Der Ball hat im Moment des Treffmoments die Tendenz nach oben in Richtung Sweetspot zu klettern ...
... und das produziert eher mehr Spin, der wiederum bei Gegenwind ganz sicher nicht hilfreich ist. Insofern stecken Sie das Tee lieber nicht allzu tief in den Rasen.
DURCH DAS BREAK PUTTEN – Ein verbreiteter Irrglaube besteht darin, die Trefferquote bei kurzen Putts dadurch zu erhöhen, ...
... sie mit höherer Geschwindigkeit “durch das Break” zu spielen und hinten gegen die Lochkante zu donnern.
Aber dadurch verkleinert sich dessen effektive Größe. So droht das Auslippen des Balles.
Die Lösung: Weder den Ball ...
... gerade so bis zur Lochkante rollen lassen noch einen Meter dahinter brettern, sondern ungefähr 30 Zentimeter hinter dem Loch anpeilen.
HOLZ 3 FÜR MEHR SICHERHEIT – Manchmal fühlt man sich schlecht, wenn man auf einer etwas engeren Spielbahn mit dem Driver am Tee steht, ...
... während die Kollegen mit dem Fairwayholz scheinbar cleverer vorgehen. Aber: Die Statistik-Experten von Shot Scope haben Millionen von Schlägen analysiert ...
... und kommen zu dem Schluss, dass Amateurgolfer mit dem Holz 3 nicht mal ein Prozent mehr Fairways treffen. Dafür aber fast 20 Meter mehr Länge mit dem Driver generieren.
Sollten Ihre Werte nicht gravierend von diesem Durchschnitt abweichen, ist der Driver in den meisten Fällen die bessere Wahl.
GANZ LOCKER UND LANGSAM SCHWINGEN – Klar, dieser Schwunggedanke kann helfen, aber bei weitem nicht jedem. Ein Experiment eines Golf-Pros ...
... mit 17 sehr guten Golfern hat ergeben, dass diese beim Versuch, den Ball bei reduzierter Geschwindigkeit möglichst sicher auf das Fairway zu bringen ...
... sogar einen Hauch weniger Fairways getroffen haben als bei ihrem Standard-Drive. Bereits Jack Nicklaus hat zum Thema Schwungtempo gesagt:
“‘Nice and easy’” ist für mich kein guter Schwungtipp. Viel besser ist: ‘So hart wie möglich schwingen, ohne dabei den Rhythmus zu verlieren.’
GEGENWIND UND RÜCKENWIND – Bei leichtem Wind gilt: Bei Gegenwind einen Schläger mehr, bei Rückenwind einen weniger. So weit so klar.
Was ein Trackman-Experiment zeigt: Wird der Wind stärker ändert sich das Verhältnis.
Gegenwind reduziert den Ballflug zum Beispiel bei etwa 30 Stundenkilometern dann mehr als doppelt so stark als ihn Rückenwind verlängert.
DEN KOPF UNTEN LASSEN – Gut gemeinter Tipp, aber in den allermeisten Fällen nicht hilfreich. Denn bleibt der Kopf zu lange über dem Ball, ...
... ist mit der Schulterdrehung auch früh Schluss. Das Ergebnis können viele Arten von Fehlschlägen sein. Einige der weltweit besten Golfer ...
... haben im Treffmoment den Kopf sogar soweit in Richtung Ziel gedreht, dass sie den Ball während des Treffmoments gar nicht mehr im Blick haben.
DIE FÜSSE MÜSSEN AM BODEN BLEIBEN – Auch das stimmt so pauschal nicht. Ein Anheben der Ferse im Rückschwung ...
... kann sogar die Drehung begünstigen. Werfen Sie gerne einen Blick auf Bubba Watson.
Der zweimalige Masters-Gewinner kommt auch deshalb auf seine enormen Weiten.
DEN BALL IN DIE LUFT LÖFFELN – Weniger ein Mythos als eine sich hartnäckig haltende falsche Bewegungsvorstellung vieler Hobby-Golfer ist das Löffeln.
Dabei werden die Handgelenke zu früh freigeben und die Hände befinden sich im Treffmoment hinter dem Ball. Es ist scheinbar die plausibelste Bewegung, um dem Ball mehr Höhe mitzugeben.
Aber: Einer der wichtigsten Faktoren für einen kraftvollen Ballkontakt ist, dass die Hände im Treffmoment vor dem Ball sind ...
... und der Schläger in einer Abwärtsbewegung an den Ball kommt.
In die Luft kommt der Ball dann ganz von alleine mit Hilfe des Lofts des Schlägers.
DIE WINKEL MÜSSEN GLEICH BLEIBEN – Es ist mittlerweile ein alter Mythos, dass man die Höhe der Wirbelsäule beziehungsweise des Kopfes komplett beibehalten muss, um einen guten Schwung zu erzeugen.
Man denkt, Wirbelsäule und Kopf dürfen die Höhe während des Schwungs nicht verändern, weil man den Ball sonst toppt oder fett trifft. Die Qualität des Treffmoments hat in Wirklichkeit nichts damit zu tun.
Warum also tauchen die Profis im Abschwung etwas nach unten und richten sich im Durchschwung wieder auf? Ganz einfach, um Power zu holen.
DAS GEWICHT VERLAGERN – Wenn man beim Golfschwung von Gewichtsverlagerung spricht, dann hat das nichts damit zu tun, den Schwerpunkt des Körpers zu verlagern.
Die Annahme, beim Schwingen das Gewicht verlagern zu müssen, führt leider häufig dazu, dass Golfer diese Achse von einem Fuß zum anderen verschieben.
Was Sie verlagern sollten, ist das „Center of Pressure“, also das Druckzentrum, unter den rechten Fuß beim Ausholen und dann nach links.
Erst nachdem Sie den Ball geschlagen haben, verlagern Sie Ihr Gewicht tatsächlich nach links.