EFFIZIENT TRAINIEREN – Tour-Spieler schlagen nicht einfach nur Bälle, sie trainieren mit Konzept. Zehn Protagonisten geben Hilfestellung.
VIJAY SINGH: EINE SOLIDE STUNDE – Viele Kids üben nicht mehr wirklich.
Alles dreht sich um Ballgeschwindigkeit und Zahlen auf einem Trackman. Oft ist eine gute Trainingseinheit stattdessen wichtiger. Eine gute Stunde reicht. Man findet in den Rhythmus, fühlt sich wohl und nimmt dieses positive Gefühl mit in den nächsten Tag.
SHANE LOWRY: DRUCK SIMULIEREN – Es klingt klischeehaft, aber auch im Training sollte Druck bestehen. Ich zocke gerne mit meinem Kumpel Padraig Harrington, wenn wir zusammen bei einem Turnier sind. Dann spielen wir im Kurzspielbereich ein paar Runden um 50 Dollar oder Euro. Das Format ist meistens Nearest-to-the-Pin, wer zuerst zehn Punkte hat, gewinnt. Ein Chip-in zählt doppelt. Ein einfaches Spiel: Wer den Punkt gewinnt, darf den nächsten Schlag bestimmen. Meiner Meinung nach ist das die einzig effektive Variante des Trainings. Ich sehe keinen Sinn darin, den gleichen Pitch 50 Mal hintereinander auszuführen. Wenn Sie mit Freunden unterwegs sind, spielen Sie eine Runde Nearest-to-the- Pin um die Getränke.
BUBBA WATSON: KURZE PUTTS MEISTERN – So schön es ist, einen Drive auf die Spielbahn zu brettern, so frustrierend ist es, einen kurzen Putt zu verpassen. Trainieren Sie besonders die Putts aus 1,5 Metern und weniger. Dann versuchen Sie, Ihre Chips in diesem Radius abzulegen und vielleicht sechs von zehn Mal das Up-and-Down zu schaffen– eine tolle Quote für Amateure.
GEORGE COETZEE: MEHR RANGE ALS PLATZ – Als ich 13 Jahre alt war, spielten meine Freunde und ich jeden Tag neun Löcher.
Eines Tages sagte mein Vater: „Dieser Neun-Loch-Quatsch muss aufhören. Wenn du es als Golfer schaffen willst, musst du Putten üben, während andere spielen. Ich habe das so durchgezogen und jetzt bin ich ein ziemlich guter Putter. Ohne diesen Tipp würde ich heute wohl Burger braten.
FRANCESCO MOLINARI: TAGESFORM AKZEPTIEREN – Beim Einschlagen kristallisiert sich zumeist eine gewisse Flugkurve heraus, die einem an diesem Tag besonders leicht fällt. So ist Golf eben. Anstatt zu versuchen, dagegen anzukämpfen, probieren Sie, diese mit auf den Platz zu nehmen und das Beste daraus zu machen.
LUCAS BJERREGAARD: GEFÜHLSSACHE – Viele Amateure gehen auf die Range und trainieren nur volle Schwünge. O.k., vielleicht ist es auch der Schlag, der am meisten zum Einsatz kommt, aber genau so wichtig ist, Dreiviertel-Schwünge zu üben. Ein wichtiger Bestandteil meines Trainings ist es, für mich unangenehme Distanzen zu wählen, bei denen ich etwas kleinere Schwünge ausführen muss.
RORY MCILROY: DIE STATISTIK BESTIMMT DEN TRAININGSINHALT – Für mich dienen Statistiken dazu, Schwachstellen in meinem Spiel auszumachen und Trainingsinhalte zu bestimmen. Dazu ist es wichtig, die Statistiken richtig zu interpretieren. Dabei kann Ihnen ein Trainer helfen.
JUSTIN THOMAS: ZUFALLSPRINZIP – Die Annäherungen landen selten innerhalb von wenigen Metern zur Fahne. Aus diesem Grund trainiere ich mittlerweile viel häufiger Putts aus längerer Distanz. Um das Gefühl zu schärfen, variiere ich die Distanz. So bekommt man das Händchen für die richtige Geschwindigkeit und vermeidet den ein oder anderen Drei-Putt.
ROBERT KARLSSON: TRAINING IST NICHT GLEICH AUFWÄRMEN – Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Üben und Aufwärmen zu kennen. Wenn man übt, arbeitet man an technischen Dingen, um den Schwung zu verbessern. Beim Warm-up liegt das Hauptaugenmerk auf der Vorbereitung des Körpers auf die Runde – Schwunganpassungen sind fehl am Platz.
BERND WIESBERGER: DEN SPIESS UMDREHEN – Mein Ratschlag wäre, dem Spiel aus 100 Metern und mehr größere Aufmerksamkeit zu schenken und variabler zu trainieren. Vermeiden Sie 15 Schläge aus der gleichen Entfernung. Variieren Sie die
Position, die Lage oder/und simulieren Sie diverse Problemsituationen. Ich habe das Glück, dass ich in meinem Heimat-Golfclub ein wirklich schönes Setup habe und ich mein Kurzspiel aus diversen Winkeln und Entfernungen trainieren kann. Sie sollten immer versuchen, das Beste aus dem, was verfügbar ist, zu machen.
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