Das sind die Gewohnheiten, die Spieler mit niedrigen Handicap ausmachen. Freddy und Patrick Braun sind Brüder, Plus- und Singlehandicapper (+1,4 & 3,6), Bundesliga-Spieler und die Köpfe hinter der Golftrainings-Website BelowPar.de.
SPIELEN SIE GEGEN DEN PLATZ, NICHT GEGEN ANDERE –
Gerade Spieler und Spielerinnen, die mit besseren Spielern oder Spielerinnen unterwegs sind, neigen dazu, diese imitieren zu wollen. Sobald wir versuchen, jemand zu sein, der wir nicht sind, nur um mit jemandem mithalten zu können, kann es schnell bergab gehen.
POSITIVE SELBSTGESPRÄCHE –
Durch Selbstgespräche beeinflussen wir unser Unterbewusstsein, was schon nach kurzer Zeit einen enormen Einfluss auf unser Spiel hat. Positive Selbstgespräche bedeuten keinesfalls einen Überschwung an Motivation und Selbstüberschätzung, sondern eine gesunde Portion Optimismus gepaart mit dem Vertrauen auf Ihre Fähigkeiten. Finden Sie das Positive während einer Golfrunde, Vertrauen Sie Ihren Stärken und legen Sie den Fokus auf Dinge, die Sie kontrollieren können und Sie werden schnell Verbesserungen an Ihrem Spiel erkennen.
IGNORIEREN SIE DAS ERGEBNIS – Hierbei geht es nicht darum, dass wir so tun, als würden wir unseren Score nicht im Kopf haben. Vielmehr geht es darum, dem Score nicht mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen als notwendig. “Das Ergebnis ignorieren” bedeutet für uns, dass wir jeden Schlag gleich behandeln und uns auf die Dinge konzentrieren, die wir kontrollieren können – unabhängig von unserem Score. Was wir kontrollieren können? Zum Beispiel unsere Körperhaltung, unsere Schlagvorbereitung und unsere inneren Selbstgespräche.
EINE ROUTINE FINDEN UND FEINTUNEN – Das Unterbewusstsein erinnert sich durch einen immer gleichbleibenden Ablauf deutlich besser an vergangene Trainingseinheiten. Das erleichtert dem Körper das Abrufen des eigenen Leistungspotentials. Ein fester Ablauf hilft nicht nur unserem unbewussten, sondern auch unserem bewussten Verstand, gibt uns Sicherheit und verhindert, dass wir in Drucksituationen an uns zweifeln und nicht zu 100 Prozent hinter unserer Entscheidung stehen.
SPIELPLAN ZURECHTLEGEN – Auch wenn wir Turniere auf dem Heimatplatz spielen, sollten wir wissen, was wir an welchem Loch tun möchten. Wer am Abschlag eines Loches länger als 20 Sekunden überlegen muss, welcher Schläger und welcher Zielpunkt der Richtige ist, hat keinen vernünftigen Spielplan. Legen Sie sich diesen Spielplan vor der Runde zurecht. Das gibt Ihnen auf der Runde Sicherheit und wertvollen, mentalen Freiraum.
INTRINSISCHE STATT EXTRINSISCHE MOTIVATION – Wir sollten besser werden wollen, weil uns die Schritte und der Weg zu unserem Potential Spaß machen, nicht weil wir der oder die beste auf einer Feierabend-Runde sein wollen.
BEKÄMPFEN SIE NICHT DEN TAGESSCHWUNG – Zu wissen, mit welcher Tendenz wir an einem bestimmten Tag zu tun haben, ist wichtig. Nicht, damit wir uns über eine suboptimale Flugkurve beschweren können. Sondern damit wir kommende Schläge entsprechend planen können. Wenn es dem knackigen Draw ein schwacher Fade wird, und sie das Problem innerhalb von wenigen Schlägen nicht in den Griff bekommen, dann spielen Sie den Fade.
OPTIMAL AUF DIE RUNDE VORBEREITEN – Kein Profi rollt aus dem Bett, kippt einen Espresso runter und marschiert zum ersten Abschlag. Profis wärmen sich auf. Physisch und mental. Beides muss weder kompliziert, noch zeitintensiv sein. Wer auf Kaltstarts verzichtet, hat die halbe Miete bereits in der Tasche.
DIE SCORE-KARTE HAT KEINE BILDER – Einer der ersten Tipps, die wir als Kinder von unserem Clubpro mit auf den Weg bekommen haben, begleitet uns heute noch: Die Scorekarte hat keine Bilder! Nirgends steht geschrieben, dass wir einen Ball von einer gut gepflegten Stelle im Semirough nicht putten können, wenn die Alternativen mit viel Risiko verbunden sind.
ZÜGIG MIT DEM RÜCKSCHWUNG BEGINNEN – Eine Studie der University of Birmingham fand heraus, dass European Tour Spieler, die wenig Zeit über dem Ball verbrachten, eine um 50 Prozent erhöhte Chance auf eine Wochenendteilnahme und das damit einhergehende Preisgeld haben.
DEN RICHTIGEN DRIVER SPIELEN – Nicht nur spielt sich ein gefitteter Schläger leichter. Ein gefitteter Schläger macht uns länger. Achten Sie dabei vor allem auf die richtige Kombination aus Schaft und Schlägerkopf. Und tun Sie all das unter den Augen von jemandem, der weiß, was er tut und das richtige Equipment hat, um seine Vermutungen zu überprüfen.
VARIATION IM KURZEN SPIEL – Laut Shot Scope verwendet ein Spieler mit gutem kurzen Spiel alle Wedges, die er im Bag hat. Selbst der Putter (Texas Wedge) und die niedrigen Eisen kommen zum Einsatz. Alle Schläger werden ähnlich häufig verwendet. Spieler mit ausbaufähigem Kurzspiel greifen dagegen häufig zum gleichen Schläger — oft zu ihrem Lob Wedge.
FOKUS IM TRAINING AUF DREI SCHLÄGER – Driver, Wedge und Putter machen in den meisten Fällen den Unterschied zwischen einer guten und einer sehr guten Runde aus und bergen unheimlich viel Potential für Verbesserungen. Extensive Übungseinheiten mit dem Eisen 7 sind Zeitverschwendung.
THE UGLY ZONE – Wir müssen uns fordern. Die Ugly Zone ist kein neues Konzept, jedoch eines, das jeder Amateur verinnerlichen sollte. Wir werden nur dann besser, wenn wir uns fordern. Wer regelmäßig ins Fitnessstudio geht und nach drei Monaten immer noch mit denselben Gewichten trainiert, lässt wertvolle Fortschritte liegen. Kämpfen Sie aktiv gegen die Versuchung, einen Ball nach dem anderen zu schlagen, ohne dabei an das Ziel Ihres Trainings zu denken. Sie haben kein Ziel? Setzen Sie sich eines! Nicht eines, das Sie ohnehin erreichen würden, sondern eines, das Sie weiterbringt und Ihre Vorstellungskraft anregt.
KENNEN SIE IHRE SCHLÄGE – Wer ein Impact Etikett oder Spray auf die Schlagfläche klebt und damit einige Bälle schlägt, erkennt mehrere Abdrücke an den Stellen, an denen der Ball getroffen wurde — ein Muster wird erkennbar. Gerade Spielern und Spielerinnen höheren Handicaps ist enorm geholfen, wenn sie nach jedem Schlag exakt wissen, an welcher Stelle ihr Ball mit der Schlagfläche in Kontakt kam. Nur so ist der Körper in der Lage, ein bestimmtes Gefühl einem bestimmten Ballkontakt zuzuordnen.
DAS POWER-HOUR-KONZEPT – Die Power Hour ist der Rahmen unseres Trainings. Füllen sollten wir diesen Rahmen mit hilfreichen Übungen, auf die wir uns während des Trainings konzentrieren können. Als “hilfreiche Übung” bezeichnen wir jede Übung, die einen Bereich trainiert, der noch viel Potential und Luft nach oben bereit hält. Während der Power Hour ist das Handy aus oder im Flugmodus, wir widmen uns einer Aufgabe während uns geräuschunterdrückende Kopfhörer eventuell zusätzlich von der Außenwelt abschirmen.
SCHLAGLÄNGEN KENNEN – ... auch bei nicht vollen Schwüngen. Kümmern Sie sich mit den Wedges in erster Linie um die Distanzkontrolle. Es ist deutlich einfacher, einen Pitch aus 50m einige Meter zu kurz oder zu lang zu lassen, als diesen einige Meter aus der Richtung zu pitchen.