09.11.2022 | 10:14

Medical Golfing – kraftvoll entspannt

Frederike Reichert
Frederike Reichert

Medical Golfing – kraftvoll entspannt. Elementare Faktoren für einen dynamischen und nachhaltig gesunden Golfschwung sind kraftvolle Beine und ein entspannter Oberkörper. Vor allem am Hang!


Der Körper des Golfspielers ist in der Ansprechposition stabil und der Golfspieler selbst konzentriert und ruhig. Man kann von der „Ruhe vor dem Golfschwung“ sprechen.

Sprung-, Knie- und Hüftgelenk beugen sich synchron, der Schwerpunkt sinkt ab, das Gewicht des Körpers wird gleichmäßig auf den Füßen zwischen Ferse und Vorfuß verteilt. Diese drei Komponenten kombiniert mit der leichten Vorneigung des Rumpfes erhöhen die Stabilität des Körpers. Doch für diese ist noch etwas vonnöten: Muskelkraft.

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Zentrales Element: Der Gesäßmuskel

Die gesamte Streckmuskulatur der Beine stabilisiert die Vorneigung des Rumpfes und die Gelenke in der Triple-Flexion. Drei große und oberflächliche Muskeln im Bein bringen Kraft und Stabilität in die Bewegung des Golfschwungs: Gesäßmuskeln, Quadrizeps und Trizeps.

Diese drei Muskeln helfen, den Rückenstrecker und den Großen Rückenmuskel bei vorgeneigtem Oberkörper zu stabilisieren. Um die dafür notwendige Kraft in dieser Muskelgruppe aufzubauen, braucht es ein gezieltes Training für Kraftaufbau und Kraftausdauer. Entscheidend ist die Intensität der Belastung.

+++ Zum Thema: Medical Golfing – Gewicht verteilen +++

Zu den gezielten Bewegungen für Beinkraft- und Koordinationstraining gehören alle Übungen auf einem oder zwei Beinen, bei denen sich die Beine abwechselnd beugen und strecken. Kniebeugen, Lunges und Sprünge in verschiedenen Varianten sind optimal.

Bevor mit Gewichten trainiert wird, sollte der Bewegungsablauf der Übung verstanden und sorgfältig geübt werden, da falsches Training mit Gewichten nachteilige Auswirkungen haben kann.

Liegt der Ball unterhalb des Spielers am Hang, muss der Rumpf weiter als sonst nach vorne geneigt werden. Last und Hebel nehmen zu, die Beine müssen deutlich mehr Stabilisierungsarbeit leisten. Spannen Sie deshalb Ihre Beinmuskeln an, das Gewicht bleibt dabei gleichmäßig auf den Füßen verteilt! Diese Spannung in den Beinen darf während des Rückchwungs nicht gelöst werden.
Liegt der Ball unterhalb des Spielers am Hang, muss der Rumpf weiter als sonst nach vorne geneigt werden. Last und Hebel nehmen zu, die Beine müssen deutlich mehr Stabilisierungsarbeit leisten. Spannen Sie deshalb Ihre Beinmuskeln an, das Gewicht bleibt dabei gleichmäßig auf den Füßen verteilt! Diese Spannung in den Beinen darf während des Rückchwungs nicht gelöst werden.

In der Golfpraxis

Je schneller der Schlägerkopf ist, desto weiter fliegt der Ball – eine hohe Schlägerkopfgeschwindigkeit ist daher eines der wichtigsten Ziele des Golfspielers. Man erreicht es durch Trainieren der fünf grundlegenden motorischen Fähigkeiten: Kraft, Stabilität, Beweglichkeit, Geschwindigkeit und Koordination.

Gezieltes Training mit den richtigen Übungen kann diese fünf Fähigkeiten entwickeln. Der Zweibeinsprung zum Beispiel trainiert die Beinkraft, die Stabilität der Beinachse und des Rumpfes, die Beweglichkeit der Hüften und Sprunggelenke, die Sprunggeschwindigkeit und die Koordination.

Der Effekt des Trainings zeigt sich später auf dem Golfplatz. Gut trainierte Beine stabilisieren in der Ansprechposition den Oberkörper ohne Probleme und ermöglichen schnelleres Schwingen und längere Schläge.

Sollten Sie am Hang mit einem Bein höher stehen als mit dem anderen, müssen Sie Ihr Gewicht trotzdem möglichst gleichmäßig verteilen. Der Höhenunterschied wird im Knie ausgeglichen. Rotieren Sie beim Rückschwung nicht zu stark im Oberkörper. Entscheidend ist, beim Durchschwung aktiv die Ferse des hinteren Beines anzuheben, um dynamisch und explosiv Kraft aus dem Bein zu entwickeln und die Hüfte in die Höhe und nach vorne zu bringen.
Sollten Sie am Hang mit einem Bein höher stehen als mit dem anderen, müssen Sie Ihr Gewicht trotzdem möglichst gleichmäßig verteilen. Der Höhenunterschied wird im Knie ausgeglichen. Rotieren Sie beim Rückschwung nicht zu stark im Oberkörper. Entscheidend ist, beim Durchschwung aktiv die Ferse des hinteren Beines anzuheben, um dynamisch und explosiv Kraft aus dem Bein zu entwickeln und die Hüfte in die Höhe und nach vorne zu bringen.

Medical Golfing Übungen

1. Namaste

Ziel: Stabilität und Elastizität der Beine kombiniert mit Rotation des Rumpfes

Aktion: Sie stehen im etwas mehr als hüftbreiten Stand. Legen Sie Ihre Hände vor dem Brustbein aneinander und bauen Sie Längsspannung in der Wirbelsäule auf. Gehen Sie in eine Vorbeuge und rotieren Sie gleichzeitig den Oberkörper zu einer Seite.

Im Fluss mit der Bewegung beugen Sie auch Ihre Hüft-, Knie- und Sprunggelenke in der Triple-Flexion. Ihr unterer Ellbogen wandert dabei zum gegenüberliegenden Knie,Hände gefaltet, Blick über die obere Schulter nach oben.

Aufgepasst: Achten Sie darauf, Ihre Fußsohlen zu erden, um den stabilen Stand zu trainieren.

Übung Medical Golfing: Namaste
Übung Medical Golfing: Namaste

2. Wippe mit Rotation

Ziel: Kraft und Elastizität der Beine, Rotationsfähigkeit des Oberkörpers, Gleichgewicht

Aktion: Sie stehen im Ausfallschritt, die Hände liegen hinter dem Kopf. Bauen Sie Längsspannung in der Wirbelsäule auf. Durch eine Beugung beider Knie senken Sie das hintere Knie zum Boden ab. Dabei rotieren Sie gleichzeitig den Oberkörper zum vorderen Knie hin.

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Bauen Sie mit den Füßen Druck zum Boden hin auf, dann bringen Sie Ihren Körper wieder zurück in die Ausgangsstellung, dabei rotieren Sie den Oberkörper wieder zurück in die Vorwärtsausrichtung.

Aufgepasst: Diese Übung ist auch gut für Ihr Gleichgewicht.

Übung Medical Golfing: Wippe mit Rotation
Übung Medical Golfing: Wippe mit Rotation

3. Immer locker

Ziel: Entspannung des Oberkörpers im Stand

Aktion: Beugen Sie sich aus dem hüftbreiten Stand nach vorne. Schütteln Sie Arme und Oberkörper Richtung Boden und lockern Sie sich so; die Knie bleiben leicht gebeugt. Bleiben Sie dann einige Sekunden vornübergebeugt stehen, die Hände berühren die Waden.

Lassen Sie die Schwerkraft ihre Arbeit tun. Achten Sie darauf, das Gewicht gleichmäßig auf die Füße zu verteilen. Suchen Sie durch Gewichtsverlagerung den richtigen Punkt und spüren Sie die Stabilität und Erdung in Ihren Fußsohlen.

Übung Medical Golfing: Immer Locker
Übung Medical Golfing: Immer Locker

4. Golf Twist

Ziel: Kraft und Elastizität der Beine, Rotationsfähigkeit des Oberkörpers

Aktion: Sie stehen in der Grätsche mit nach außen gedrehten Füßen. Sie halten dabei einen Golfschläger hinter dem Rücken fest. Beugen Sie die Knie, der Oberkörper bleibt aufrecht, wobei Sie Längsspannung in der Wirbelsäule aufbauen.

Rotieren Sie aus dem Brustkorb heraus Ihren Oberkörper nach links und rechts. Achten Sie darauf, dass die Kraftentwicklung für die Drehung aus dem Rumpf kommt; die Beine bleiben elastisch.

Variante: Führen Sie die Übung auch in der Vorbeuge aus. Mit zunehmender Übung können Sie auch das Gewicht von einem Bein aufs andere verlagern.

Übung Medical Golfing: Golf Twist
Übung Medical Golfing: Golf Twist

Medical Golfing – der Guide

Die Übungen, die nur einen kleinen Auszug aus insgesamt 216 golfspezifisch ausgewählten zu praktisch allen Aspekten des Golfspiels darstellen, empfehlen sich für eine aktive Verlängerung und Stärkung der Wirbelsäule. Damit auch Sie in Zukunft besser und vor allem gesund Golf spielen …

Medical Golfing: Erschienen im Trias Verlag, Stuttgart, 2022
Medical Golfing: Erschienen im Trias Verlag, Stuttgart, 2022

Über die Medical Golfing Autorin/Autoren

Der Arzt und Forscher Dr. med. Christian Larsen ist Mitbegründer der Spiraldynamik® und Autor zahlreicher Bestseller. Seit seiner Jugend faszinieren ihn die Themen Bewegung, Bewusstsein und Medizin. Er praktizierte Yoga in Indien, Aikido in Japan und Survivaltrainings in Alaska. Heute joggt er und lässt sich für den Golfsport begeistern. Als Arzt setzt er sich seit dreißig Jahren für „gesunde Bewegung“ ein – oft mit verblüffenden Ansätzen und überraschenden Ergebnissen.

Petra Zbuzkova war Leistungs-Golferin und arbeitet heute als Physiotherapeutin und Pilates-Lehrerin am Spiraldynamik Med Center in Zürich. Fasziniert von spezifischen Bewegungsabläufen entdeckt sie immer wieder neue Zusammenhänge zwischen „Golf“ und „Medical“. Sie stellt individuell passende Übungen zusammen, um Haltungs- und Bewegungsmuster für Golferinnen und Golfer nachhaltig positiv zu verändern.

Mario Caligari wurde vom US-amerikanischen Magazin Golf Digest als einer der weltweit besten Golflehrer ausgezeichnet. Seit 2013 ist er der Nationalcoach des Golfverbands Liechtenstein. Er sagt: „Golfen kann jeder lernen. Dafür braucht es allerdings einen Lehrer, der bereit und fähig ist, auf die individuellen Bedürfnisse seines Gegenübers einzugehen.“ Er ist Swiss PGA Pro und Head Pro im Golf Club von Bad Ragaz.

Erschienen ist „Medical Golfing“ im Trias Verlag, Stuttgart, 2022. ISBN 9783432114408. Der Preis: € 34,99 zzgl. Versand. Auch als E-Book erhältlich.

Copyright: C. Larsen/Thieme

Info: www.thieme.de

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