Fitting Wedge-Schaft. Der Wedge-Schaft – das unbekannte Wesen. Es gibt beim Fitten eines Wedge-Schaftes nicht weniger zu beachten als bei den „regulären“ Eisen im Bag. Clubfitting-Experte Johannes Herbig von ClubmateGolf klärt auf.
In den letzten Beiträgen haben wir ja schon viel über den Bereich Wedges/Kurzes Spiel geschrieben. Doch einen Aspekt hierbei haben wir noch außen vor gelassen – den Schaft. Dieser Bereich ist wahrscheinlich das am meisten vernachlässigte Segment, wenn man sich mit dem Thema Wedges auseinandersetzt.
In den allermeisten Fällen werden Wedges zwar in unterschiedlichen Loft- und Bounce/Grind-Kombinationen empfohlen. Doch im Normalfall wird der Standard Wedge-Schaft in „Wedgeflex“ dazubestellt – unabhängig davon, wie der restliche Schlägersatz konfiguriert wurde.
Höherer Aufwand
Die wichtigste Frage in diesem Zusammenhang lautet: „Mit welchem Schläger machen Sie als Spieler noch überwiegend volle Schwünge?“ Wir empfehlen, das kürzeste Eisen/Wedge, mit dem überwiegend volle Schwünge gemacht werden, dem restlichen Eisensatz anzupassen. Wenn also ein Spieler ein 50° Wedge einem Gapwedge vorzieht, dieses aber hauptsächlich für den vollen Schwung nutzt, so ist es sinnvoll, diese Wedge mit dem gleichen Schaft zu versehen, der auch im restlichen Eisensatz verwendet wird.
Interessant wird es, wenn es darum geht, was danach kommt. Nehmen wir einen Spieler, der in seinen Eisen einen Schaft nutzt, der ca. 80 Gramm wiegt.
Der Standard-Wedge-Schaft ist in den allermeisten Fällen ein Dynamic Gold von True Temper in S-Flex mit einem Gewicht von 130 Gramm. Hier ist der Gewichtsabstand zu den Schäften in den Eisen sehr groß, was dazu führt, dass sich die Wedges nur mit einem deutlich höheren Aufwand bewegen lassen als die restlichen Eisen.
Dies führt häufig zu einer hohen Anzahl an Fehlschlägen – meist Pulls oder fette Treffer.
Spezielle Lösungen
Wir empfehlen in einem solchen Fall, den Schaft in den Wedges maximal mit 100 Gramm (also 20 Gramm schwerer) zu wählen. Er sollte aber auf jeden Fall schwerer sein, da bei Teilschwüngen ein anderes Beschleunigungsmuster abgerufen wird und das höhere Gesamtgewicht die Kontrolle über den Schläger verbessert.
Was nicht funktioniert, ist die Prämisse: Viel hilft viel. Es gibt auch hier einen Punkt, an dem es insgesamt zu schwer wird.
Und dann gibt es im Markt noch einige spezielle Lösungen für den Wedgebereich, die man durchaus in Erwägung ziehen kann, wenn es von den Gewichten her passt.
KBS Hi-Rev 2.0
Entwickelt für einen hohen Ballflug mit viel Spin. Eignet sich hervorragend für Spieler, die einen steilen Landewinkel unterstützen wollen, und für Wedges mit viel Loft.
KBS 610 Wedge
Unterstützt einen flacheren Ballflug mit viel Spin. Eignet sich sehr gut für Wedges, die gerne für Knock-down-Shots genutzt werden oder für Spieler, die ihren Ball sowieso schon sehr hoch schlagen.
True Temper Spinner
Hoher Ballflug und viel Spin. Wie der KBS Hi-Rev 2.0 für einen steilen Landewinkel designed mit viel Spin. Laut True Temper generiert das Modell bis zu 700 rpm mehr Spin im Vergleich zum normalen Dynamic Gold.
True Temper Spinner+
Flacherer Ballflug mit höheren Spinraten. Auch hier ist die Eignung sehr gut für flach gehaltene Pitches, die mit viel Stopping Power die Kontrolle beim Anspielen der Grüns verbessern helfen.
Nippon Modus³ Wedge 105/115/125
Nippon ist der einzige Hersteller, der ein Schaftprofil in unterschiedlichen Gewichten anbietet. Von den Härtegraden her entspricht der 105 einem Regular Flex, 115 einem Stiff und 125 einem X-Stiff.
Zusammenfassend lässt sich also sagen: Achten Sie bei Ihrem nächsten Wedgekauf darauf, dass die Konfigurationen ihrem gewünschten Einsatzzweck entsprechen. Und lassen Sie sich auch bezüglich der speziellen Wedge-Schäfte beraten, damit Sie von den Gewichten zu Ihren Möglichkeiten passen.
Info: www.clubmategolf.com
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