The Open 2021: Collin Morikawa gewinnt
Collin Morikawa: So jung, so gut, so abgebrüht
Collin Morikawa gewinnt The Open 2021 souverän. Marcel Siem lässt sich auf der 18 feiern und Matthias Schmid holt sich eine Trophäe.
Dieser Werdegang ist fast schon unwirklich. Sieben Major-Turniere hat Collin Morikawa während seiner noch kurzen Laufbahn (Profi seit 2019) bestritten. Zwei davon konnte er gewinnen. Seit Sonntagnachmittag steht fest: Neben der Wanamaker Trophy von der PGA Championship 2020 wird in Zukunft die Claret Jug im Trophäenschrank stehen. Diese erspielte sich der Senkrechtstarter im Royal St. George’s bei seiner ersten Open-Teilnahme überhaupt.
Nach solidem Auftakt mit sechs Pars nahm das Spiel des 24-Jährigen aus Los Angeles während der Finalrunde Fahrt auf. Drei Birdies in Folge ab Bahn sieben brachten ihm die Führung, welche er mit einem weiteren Schlaggewinn auf der 14 weiter ausbauen konnte.
Oosthuizen schwächelt am Sonntag
Weil Finalgruppen-Spielpartner Louis Oosthuizen nicht seinen besten Tag erwischte und von hinten Jon Rahm und Jordan Spieth zwar Schläge gutmachten, aber nicht den ganz großen Druck auf den Führenden aufbauen konnten, brachte Morikawa den zweiten ganz großen Triumph sicher und abgebrüht nach Hause.
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— The Open (@TheOpen) July 18, 2021
„Man muss begeistert sein von der Chance auf etwas Großes und so habe ich es heute gesehen, besonders auf der Zielgeraden“, erklärte Morikawa, wie er die Nerven in Zaum halten konnte. „Ich war sehr, sehr aufgeregt. Die Claret Jug für ein Jahr in meinem Besitz zu haben, wird etwas ganz besonderes.“
Morikawa gewann die 149. Austragung des Turniers mit einem Gesamtergebnis von 15 unter Par. Zwei Schläge zurück folgt Spieth (-13) auf dem alleinigen zweiten Rang. Platz drei teilen sich Jon Rahm und Oosthuizen (-11), der das Turnier an allen drei Tagen angeführt hatte.
Siem muss bis zur 18 warten
Bei Marcel Siem gab es wieder diese besonderen Szenen. Die englischen Fans auf der Anlage zollten dem Deutschen ordentlich Beifall, als dieser die letzten Meter der Open 2021 bestritt. Einem Major, das unverhofft den Weg in seinen Turnierkalender fand; zwischen den vielen Auftritten auf der Challenge Tour. Doch Siem fühlte sich sichtlich wohl bei seinem Kurz-Trip auf die große Bühne. Am Finaltag dauerte es bis zur 18, ehe das erste und einzige Birdie des Tages auf die Score-Karte wanderte. Dennoch freute er sich über seine 71(+1) und genoss das Bad in der Menge.
Unter dem Strich steht für Siem der 15. Rang beim Major-Gastspiel. Die Bilanz des Finaltages: 15 Pars, zwei Bogeys sowie das besagte Birdie vor den mächtigen Tribünen der 18.
„Heute sind leider sehr viele Putts ausgelippt“, analysierte er seine Vorstellung. „Ich war heute Morgen sehr müde. Ein Birdie hätte geholfen, um in Gang zu kommen. Das ist leider den ganzen Tag nicht passiert. Es war ein bisschen deprimierend.“
„Auf der 18 hat es mich ganz besonders gefreut, die Woche so mit einem Birdie abzuschließen. Die Zuschauer waren die ganze Woche so gut zu mir. Auf der 18 konnte ich sie dann auch ein bisschen aufmuntern. Es war großartig. Ich bin wirklich, wirklich glücklich.“
Schmid holt sich die Silver Medal bei letztem Auftritt als Amateur
Ebenfalls erfreulich aus deutscher Sicht: Matthias Schmid sichert sich mit einem Gesamtergebnis von +2 den 59. Rang und damit die Silver Medal als bester Amateur des Feldes. „Ich habe gerade erfahren, welch große Namen sich diese Medaille in der Vergangenheit gesichert haben und ich bin stolz, dass meiner nun dazugehört“, erklärte der Amateur, der ab kommender Woche ins Profilager wechseln wird.
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