Interview mit der DP World Tour
DP World Tour: Marcel Siem über das verpasste Masters

Nach seinem Turniersieg in Marokko wähnte sich Marcel Siem schon als Teilnehmer beim Masters 2013. Der Deutsche verpasste das Major dann um 0,01 Punkte …
In seiner Karriere hat Marcel Siem (Foto: picture-alliance) einige Meilensteine erreicht. Sechs Siege auf der DP World Tour stehen aktuell in seiner Vita. Den ersten errang er bereits im Jahr 2004, der bislang letzte kam ganze 20 Jahre später.
Auch bei Major-Turnieren konnte sich Siem immer wieder blicken lassen. Mehrere Male trat er bei der U.S. Open, der Open Championship sowie der PGA Championship an. Seine beste Platzierung ist bislang ein geteilter 12. Rang bei der U.S. Open 2014.
Nur eines konnte sich Marcel Siem bislang nicht sichern: Einen Startplatz beim Masters. Vor seinem Start bei der Bahrain Championship 2025 berichtete der Deutsche über die verpasste Chance vor vielen Jahren.
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Siem hatte gerade die Hassan II Golf Trophy 2013 in Marokko für sich entschieden. Durch den Erfolg rückte der heute 44-Jährige in die Top-50 der Weltrangliste vor, was ihm einen Startplatz beim Masters einbringen sollte.
„Alle hatten mir schon gratuliert. Nicht nur zu meinem Turniersieg, sondern zur Teilnahme am Masters“, erinnert sich Marcel Siem. „Vor allem meine Frau hat zu Hause Party gemacht, ich habe mich schon auf die Reise nach Amerika vorbereitet.“
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Marcel Siem verpasst Masters-Teilnahme nur knapp
Über den schicksalhaften Morgen berichtete er dann. „Am nächsten Morgen bin ich aufgewacht und die Tour hat mich angerufen. Von dort hieß es nur, dass Henrik [Stenson] das Turnier mit Birdie, Par, Birdie, Birdie beendet hat und Daniel Berger Eagle, Par, Birdie, Birdie gespielt hat. Deswegen war ich plötzlich nur noch 51. der Welt.“
Gegenüber beiden Spielern hatte Siem in der Weltrangliste offenbar nur 0,01 Punkte Rückstand. Die PGA Tour wollte die Enttäuschung für den Deutschen daraufhin ansatzweise kompensieren und lud ihn ein, die Valero Texas Open eine Woche vor dem Masters zu spielen.
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Eine Teilnahme am Masters war für Marcel Siem damit noch nicht ganz ausgeschlossen. „Wenn du das Turnier gewinnst, bist du auch dabei“, sagte er. „Das war dann das erste Mal, dass ich in einem Privatjet geflogen bin, um rechtzeitig da zu sein“, gibt Siem lachend zu.
„Das hat wirklich so viel Spaß gemacht und war am Ende die einzige Möglichkeit, um das Turnier spielen zu können. Dann passierte aber das eigentlich lustige“, kündigt Siem an.
Probleme vor seinem eigenen Haus
Zunächst musste er aus Marokko nach Hause kommen. Vom Flughafen Köln fuhr er in der Nacht zu seinem Haus in Düsseldorf und klingelte an der Tür. „Ich habe an die Tür gehämmert und keiner hat aufgemacht. Ich hatte super wenig Zeit und musste schnell nach Frankfurt fahren.“
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Als er einmal ums Haus herumging, fand er den Grund dafür, dass niemand die Tür öffnete. „Meine Frau hat so viel Champagner und Rum getrunken, dass sie einfach geschlafen hat. Das war wirklich eine verrückte Nacht.“
Bei der Valero Texas Open spielte sich Siem dann sogar in eine Position, in der er hätte gewinnen können. „Ich war nur einen Schlag hinten und es waren nur noch sechs Löcher zu spielen. Dann habe ich eine 9 am einfachsten Loch des ganzen Platzes gespielt“ erinnert sich Siem.
Obwohl er sich nicht für das Masters qualifizieren konnte, denkt Marcel Siem nach eigener Aussage noch immer gerne an die Geschichte zurück. Eine Masters-Teilnahme in seiner Karriere hat er noch nicht abgehakt.
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