Tiger Woods spricht im Vorfeld der 101. PGA Championship über die Anklage wegen fahrlässiger Tötung, seine Vorbereitung und John Dalys Ausnahmeregelung.
Seit dem Sieg beim Masters Tournament – und seinem in Summe 15. Major-Titel – ist die Tigermania wieder ausgebrochen. Der Hype um den Superstar der Golfszene ist größer denn je und Tiger Woods wird bei den Buchmachern zu einem der großen Favoriten (Quote 1:8) auf den Sieg bei der 101. PGA Championship im Bethpage State Park gehandelt. Doch die Schlagzeilen um Woods sind nicht nur positiver Natur. Ein Schatten hat sich Anfang der PGA-Championship-Woche über seine Person gelegt. In der Pressekonferenz am Dienstag hatte er auf jede Frage eine Antwort.
Tiger Woods über seine Anklage wegen fahrlässiger Tötung
Im Vorfeld des zweiten Majors des Jahres wurde bekannt, dass Woods – sowie seine Freundin Erica Herman und sein Restaurant The Woods Jupiter – wegen fahrlässiger Tötung an einem Mitarbeiter angeklagt wurden. Nicholas Immesberger, 24, arbeitete als Barkeeper im The Woods Jupiter und verunglückte am 10. Dezember 2018 mit seinem Auto, nachdem er während der Arbeit zu viel getrunken hatte. Der Polizeibericht spricht von deutlich überhöhtem Tempo und einem dreimal so hohen Blutalkoholwert wie erlaubt.
Als Besitzer des Restaurants könnten Woods und Herman, die als Managerin agiert, unter dem staatlichen Alkoholgesetz von Florida für den Tod von Immesberger haftbar gemacht werden. Woods äußerte sich nicht zu Details der Anklage, sprach aber sein Mitgefühl aus. „Wir sind alle sehr traurig, dass Nick gestorben ist. Es war eine schreckliche Nacht, ein schreckliches Ende, und wir fühlen uns schlecht für ihn und seine ganze Familie. Es ist sehr traurig.“
… über seinen persönlichen Rückblick aufs Masters
„Es war anders als all meine anderen Siege dort. Ich hatte schon lange nicht mehr in Augusta gewonnen. Ich habe oft oben mitgespielt, aber es nie ganz zu Ende gebracht. Die ganze Finalrunde war anders, weil wir zu dritt gespielt haben, weil wir an zwei Tees bekommen, weil alles so früh losgegangen. So etwas gab es in der Geschichte von Augusta noch nie passiert. Die Siegerehrung fand bei Sonnenschein statt, normalerweise war sie immer erst gegen 11.30 Uhr oder Mitternacht. Wir hätten danach noch leicht schnelle 18 Löcher spielen können. Es fühlte sich auf so vielen verschiedenen Ebenen anders an.“
„Meine Kinder waren zum ersten Mal bei den Turnierrunden selbst dabei. Sie waren schon einmal bei dem Par-3-Event dabei, aber noch nie während den Turniertagen. Dass ich darüber hinaus auch noch gewinnen konnte, hat nur noch dazu beigetragen. Das ganze Turnier über, wie viele Jungs hatten die Chance, auf den Back Nine zu gewinnen, nachdem Frankie an der 12 den Fehler gemacht hatte. Er hat die Büchse der Pandora geöffnet, und ich war zufälligerweise der eine, der die Meisterschaft gewinnen konnte.“
… über sein vier Wochen Pause seit dem Masters
„Mit dem komprimierten Turnierkalender geht es darum, Pausen zu finden. Ich wollte in Quail Hollow spielen, aber um ehrlich zu sein, war ich noch nicht bereit, wieder mit all die Stunden des Trainings und der Vorbereiten zu beginnen. Ich hab gute Werte im Fitnessstudio erzielt, aber ich war mental nicht bereit, noch weitere Stunden anzuhängen. Hierher zu kommen, ist eine andere Geschichte. Ich konnte mir die Zeit einteilen und fühle mich ausgeruht und bereit. Ich denke, ich habe in den letzten anderthalb hart gearbeitet, jetzt geht es darum, das Erreichte zu erhalten. Ich weiß, dass ich mich besser fühle, wenn ich frisch bin. Der Körper reagiert nicht mehr so, wie früher. Er erholt sich nicht mehr so gut ab, dessen muss ich mir bewusst sein.“
… über die Bedingungen des Platzes
„Um hier zu gewinnen, werden die Abschläge entscheidend sein. Das Rough ist satt und hoch und ich weiß nicht, wie viel sie es kürzen werden, aber es wird nicht viel sein. Die Fairways sind ziemlich breit. Es geht also nicht nur darum, gerade zu sein, sondern auch weit zu schlagen. Im Laufe der Woche werden die Grüns austrocknen und die meisten von ihnen sind erhöht. Also muss man genügend Spin auf den Ball bekommen, um das richtige Plateau zu treffen. Und das geht am besten aus dem Fairway.“
… über seine derzeitige Form
„Die Trainingseinheiten waren gut. Ich habe in letzter Zeit viel an meinem Spiel gearbeitet. Ich freue mich darauf, auf den Platz raus zu kommen. Wir sind letzte Woche hierher gekommen, haben uns alles im Detail angesehen und viel Zeit mit der richtigen Strategie verbracht. Ich habe am Montag neun Löcher gespielt und werde am Mittwoch noch einmal Löcher spielen, um sicherzustellen, dass ich bereit bin, wenn es am Donnerstag losgeht. Der Black Course ist nicht nur einfach ein langer Platz. So wie er sich aktuell spielt wird das eine anstrengende Woche werden; physisch wie psychisch. Das wird eine verdammt gute PGA Championship werden.“
… über die Auszeichnung mit der Presidential Medal of Freedom
„Es war eine unglaubliche Ehre. Mit meiner Mutter und Erica und den beiden Kindern ins Weiße Haus zu gehen und all meinen Freunden und meiner Familie dabei zu haben, als ich oben auf dem Podium war. Sie dabei zu haben, sie es erleben zu lassen und die Presidential Medal of Freedom zu erhalten. Es hätte gar nicht besser sein können. Und die Tatsache, dass die anderen Golfer auf dieser Liste, Arnold [Palmer] und Jack [Nicklaus] und Charlie [Sifford] – Charlie war wie der Großvater, den ich nie hatte. Charlie und ich waren uns sehr nah. Am Ende nannte ich meinen Sohn Charlie nach ihm. Es war sehr speziell und sehr wichtig für mich. Die Kinder waren begeistert von der Geschichte des Weißen Hauses. Es war also eine tolle Erfahrung für uns alle.“
… über die Ausnahmeregelung für John Daly
John Daly, 53, erhielt für die PGA Championship in Bethpage Black eine Ausnahmegenehmigung der PGA of America, die es ihm erlaubt, während des Turniers ein Cart zu benutzen. „Ausdauer wird im Laufe der Woche eine immer größere Rolle spielen. Der Platz und die Bedingungen werden ihren Tribut fordern“, eröffnete Woods sein Antwort mit Bedacht. „Was J.D. angeht, der ein Cart benutzen darf. Ich bin selbst mit gebrochenem Bein gelaufen“, spielte Woods scherzhaft auf seinen Sieg im Stechen über Rocco Mediate bei der U.S. Open 2008 an.
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