Bei den Damen heißt es: Major nach dem Major. Esther Henseleit hat die Hoffnung, ihre wahnwitzige Rookie-Saison mit dem Solheim Cup in Gleneagles zu veredeln.
Kiefer, Fichte, Edelkastanie und Eiche dominieren den Baumbestand auf dem Gelände in Buckinghamshire, auf dem sich die 18 Löcher des Marquess‘ Course befinden. Es ist der jüngste der drei Kurse im Woburn Golf and Country Club. Etwa 80 Kilometer nordwestlich von Londons quirligem Zentrum gelegen, bietet sich dort ein elitärer Rückzugsort für die Golfbegeisterten. Ian Poulter nutzt die Anlage als Trainingsstützpunkt.
13 Mal fand dort bereits die Women‘s British Open statt, in dieser Woche gastieren die besten Damen der Golfwelt erneut in der englischen Provinz, um den prestigeträchtigen Titel auszuspielen. Anders als bei den Herren findet das Turnier nicht auf einem Linksplatz, sondern einem klassischen Parkland-Kurs statt.
Bei den Teilnehmerinnen wird es nicht die ganz große Rolle spielen, ob sie den Major-Titel nun auf einem von Bäumen oder hohem Dünengras gesäumten Parcours holen. Ob nebenbei das Rauschen des Meeres oder das Vogelgezwitscher aus dem Wald die Geräuschkulisse bilden. Ob nun der tiefe Topfbunker oder die hohe Eiche am Rand des Fairways zu Problemen führen. Open bleibt Open – und Major Major.
Henseleit für Europa?
Es geht um viel für die Teilnehmerinnen. Auch für die sechs Deutschen im Feld. Allen voran für Esther Henseleit. Die 20-Jährige kann ihre surreal erfolgreiche Rookie-Saison mit der Teilnahme am Solheim Cup in Gleneagles veredeln. Und sich neben Caroline Masson, die sich höchstwahrscheinlich qualifizieren wird, als zweite Deutsche im europäischen Team dem Duell mit den USA stellen. Mit dabei im Team werden die besten fünf Europäerinnen der Weltrangliste, die Top drei der LET Solheim Cup Rankings sowie vier Captain‘s Picks sein.
Aktuell fehlen der Deutschen, aktuell Zweite der Geldrangliste auf der Ladies European Tour, mit 94,42 Punkten 20 Zähler für die direkte Qualifikation via LET Solheim Cup Ranking. Sollte dies nicht gelingen, kann sich Henseleit vielleicht auch Hoffnungen auf eine der vier Wild Cards machen, die Team-Kapitänin Catriona Matthew nach Fristende bei der Ladies Scottish Open Mitte August bestimmt. Auch wenn diese traditionsgemäß eher an erfahrene Spielerinnen vergeben werden.
Henseleit hat sowohl bei der U.S. Women‘s Open als auch bei der Evian Championship in der Vorwoche erleben dürfen, wie es sich anfühlt bei einem der ganz großen Events. Vielleicht gerade genug Erfahrung, um nun auch auf der ganz großen Bühne einmal laut und kräftig „Hallo“ zu sagen. Da spielt es tatsächlich eine Nebenrolle, ob diese Bühne auf Links- oder Parkland steht.
Die Turniere im Überblick:
LPGA/LE Tour: Women‘s British Open (Major)
Der Platz : Woburn Golf Club (Milton Keynes, England)
Das Preisgeld: 2,78 Millionen Euro
Die Deutschen: Caroline Masson, Esther Henseleit Sandra Gal, Laura Fünfstück, Karo Lampert, Olivia Cowan
Die Stars: Lexi Thompson Sung Hyun Park Jin-young Ko
Platz 10 oder (wahrscheinlich) besser muss Martin Kaymer bei der Wyndham Championship in Greensboro, dem Finale der regulären PGA-Tour-Saison, erreichen, um sich für die Playoffs zu qualifizieren und gleichzeitig die Spielberechtigung für die kommende Saison zu sichern.
Die besten 125 des FedExCup nach dieser Woche sind bei der Northern Trust, dem Auftakt zur Finalserie, die in diesem Jahr drei Turniere umfasst, startberechtigt. Kaymer fehlen aktuell 75 Punkte auf Position 125. Für einen Sieg bei der Wyndham Championship gäbe es 500 Punkte, für Platz zehn noch 75.
Stephan Jäger (Platz 149) muss das Turnier mindestens als Achter abschließen, Alex Cejka (205. im FedExCup) müsste Zweiter werden, um eine reelle Chance zu haben.
PGA Tour: Wyndham Championship
Der Platz : Sedgefield Country Club (Greensboro, North Carolina)
Das Preisgeld: 6 Millionen U.S.-Dollar
Die Deutschen: Martin Kaymer Stephan Jäger Alex Cejka
Die Stars: Patrick Reed, Alex Norén, Paul Casey, Collin Morikawa, Billy Horschel
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