Die Drives so lang und präzise wie Rory, den Ball mit Bubbas Flugkurven schlagen, chippen wie Phil und putten wie Jordan. So sieht das Erfolgsrezept eines potenziellen Masters-Champions aus.
Brandel Chamblee ist eine der bekanntesten Stimmen des Golfsports. Als ehemaliger PGA Tour-Spieler und Golfexperte für den amerikanischen Golf Channel gibt er exklusive Einblicke ins Geschehen. Denn als Reporter auf dem Platz bewegt er sich meist in unmittelbaren Nähe der Spieler.
In der Analyse nennt er die Dinge beim Namen und rasselt regelmäßig mit Spielern aneinander (bspw. mit Tiger Woods). 2003 absolvierte er seine letzte Saison auf der Tour. Obwohl er nur einmal (1999) in Augusta mitgespielt hat, besucht er den Platz regelmäßig. Chamblee kann also genau sagen, was ein Spieler mitbringen muss, um beim Masters zu bestehen:
1. Kurvenschlagen … wie Bubba
Jeder Abschlag ist so konzipiert, dass es nur eine optimale Ausgangslage für den zweiten Schlag gibt. Es ist unabdingbar, dass man seine Drives mit einer Rechts-Links-Kurve (Draw) shapen kann und dass man mit seinen Eisen einen hohen, tragenden Fade beherrscht. Auf der 13 bspw. muss man den Ball mit einem Draw um die Ecke spielen können, denn je stärker der Draw, desto flacher die Balllage beim zweiten Schlag. Und aus dieser flachen Lage schreit das Grün geradezu nach einem hohen Cut. Das ist ein typisches Augusta-Loch.
2. Das Hirn einschalten … wie Tiger Woods
Die großen Champions von Augusta wie Jack Nicklaus und Tiger Woods waren konservativ agierende Golfer, die mit Köpfchen gespielt haben. Aber auch als Freund der Abteilung „Attacke“ kann man hier etwas gewinnen, wie Phil Mickelson und Seve Ballesteros bewiesen haben. Jedoch sollte man dann über ein außergewöhnliches Kurzspiel verfügen. Zudem muss man genau wissen, wann es sich lohnt, anzugreifen.
3. Nicht nach links … wie Ben Hogan
Wenn man nach Augusta einen Linksdrall mitbringt, wird man garantiert scheitern. Fehlschlag links auf der 1 – tot! Fehlschlag links auf der 2 – tot! 5, 7, 8, 9 – tot. 10, 13, 14 – aber sowas von tot! Ben Hogan konnte bis 1951 in Augusta nicht gewinnen. Erst als er seinen Hook im Griff hatte, gelang es ihm. Wenn man auf der 2 oder der 13 am Abschlag steht und weiß, dass man nach links verziehen wird, killt dich nicht der Hook, sondern die Angst davor. Man kann konservativ spielen, doch es gibt Stellen, da muss man aggressiv zu Werke gehen, aber trotzdem die linke Seite meiden wie der Teufel das Weihwasser.
4. Das Gesamtpaket haben … wie Rory McIlroy
Lee Westwood ist ein hochgeschätzter Spieler, der jedoch Zeit seiner Karriere durch sein durchschnittliches Chippen gehandicapt ist. Deshalb spielt Lee die Schläge ins Grün eher etwas konservativer und weniger aggressiv. Lee hat durchaus das Zeug, ein Major zu gewinnen, doch weil er ein mittelmäßiger Chipper ist, greift er die Fahnen nicht so konsequent an wie manch anderer Spieler, denn die Gefahr, nach einem Fehlschlag das Par nicht mehr retten zu können, ist für ihn ungleich höher. Und so verliert er einen Schlag hier und einen da, was in der Summe einen fünften Platz statt eines möglichen Major-Titels bedeutet.
5. Das Par retten … wie Phil Mickelson
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