Nachdem Jordan Spieth 2015 das Masters schon im zweiten Anlauf gewinnen konnte, versenkte er seine Siegchancen letztes Jahr im Wasserhindernis an Loch 12. Doch heute hat der 23-jährige Spieth seinen Frieden mit dem weltberühmten Par 3 geschlossen und kann es kaum erwarten, dass das Masters 2017 endlich losgeht.
Jordan Spieth: Die Fähigkeit, ein starkes Finish hinzulegen. Wie wir das Masters durchgestanden haben, nachdem wir im Vorjahr knapp am Sieg vorbeigeschrammt sind, war etwas Besonderes. Aber auch die anderen beiden Major-Turniere verliefen großartig, obwohl wir bei der Auslosung der Startzeiten viel Pech hatten.
Bei der PGA hat uns das Los drei Schläge gekostet. Doch ich habe alle Nebengeräusche ausblenden können. Solche Dinge, wie auf dem Cover der Sports Illustrated abgebildet zu sein, und hielt mich an unseren Plan. Ich habe bei der John Deere die Zügel in die Hand genommen und bin auch noch nach der U.S. Open drangeblieben. Was mich rückschauend stolz macht? Dass ich in der gesamten Zeit im Rhythmus geblieben bin.
Ein Jahr später – gab es da einen Teil in dir, der aufgeatmet hat, als 2016 abgehakt war, nach dem, was in Augusta passiert war?
Bist du 2016 mit einer erhöhten Erwartungshaltung, verglichen mit 2015, angetreten?
Bei der U.S. Open war ich ein wenig gefrustet. Bei den letzten drei Majors hatte ich Pech bei der Auslosung, wenn es um die erste Turnierrunde geht. Aber ich gebe zu, dass mich das etwas zu sehr frustriert hat.
Begeistern sich die Medien deiner Meinung nach zu sehr für aktuelle Erfolge? Und wenn ja, beeinflusst dies deine eigene Sicht auf dein Spiel?
Natürlich habe ich 2015 erlebt, was Momentum bringen kann. Jedoch muss ich begreifen lernen, dass auch wenn 2016 einige Rückschläge beschert hat, ich mich doch auf lange Sicht gesehen in hervorragender Form befinde. Betrachtet man das Geschehen im Nachhinein, stellt sich 2016 für mich somit weitaus positiver dar.
Dein Erfolg kam schon in sehr jungen Jahren. Wie schnell kommt dir das alles in der Rückschau selber vor?
Dass ich mit Leuten Zeit verbringe, die ich zuvor nur aus dem Fernsehen kannte – Sportler, Schauspieler, Prominente. Nimm bspw. Michael Phelps. Er interessiert sich für meine Sicht der Dinge. Wir hatten einige tolle Gespräche und das ist schon cool.
Was ziehst du aus Begegnungen mit anderen Top-Athleten wie Phelps oder Tom Brady (American Football-Spieler)?
Wenn Phelps in die Schwimmhalle einläuft, ist er komplett in der Zone. Kapuze und Kopfhörer auf, er nimmt nichts und niemanden um sich herum wahr. So geht es uns, wenn wir zum Abschlag gehen. Aber im Gespräch wollen eben diese Kollegen von mir wissen, wann bei mir der Puls hochschießt.
Was hat sich bei dir zu Hause verändert?
Was war der beste Moment deiner bisherigen Karriere?
Erwischst du dich dabei, in Gedanken schon wieder in Augusta zu sein?
Die Grüns waren etwas langsamer als beim Turnier und ich ließ anfangs einige Putts zu kurz. Also habe ich meinen Mitspielern an der 12 gesagt, dass ich diesen Putt garantiert nicht zu kurz lassen werde. Trotzdem blieb er an der Vorderkante stehen, fiel dann aber doch zum Birdie ins Loch. Ich freute mich riesig und dachte mir „Dieser Dämon ist ausgetrieben“.
Am nächsten Tag spielten wir erneut und ich schlug ein Eisen 9 kurz hinter die Fahne und der Ball wäre mit Backspin fast noch ins Loch gegangen. Ich habe also in meinen letzten zwei Augusta-Runden zwei Birdes auf der 12 gespielt.
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