Welche talentierte Golferin träumt nicht davon, einmal so berühmt zu werden wie Annika Sörenstam, Lexi Thompson, Michelle Wie oder, oder, oder?
Deutschlands Spitzengolferinnen Caro Masson, Sandra Gal, Sophia Popov, Karolin Lampert oder einst Martina Eberl oder Nicole Stillig können ein Lied davon singen, wie hart das Leben auf der Ladies European Tour (LET) ist.
Ihren Unterhalt können die Damen von ihrem Beruf „Golferin“ nur recht und schlecht bestreiten, auch wenn sie großartige Erfolge haben. Sie leben vorbildlich das Leben einer Leistungssportlerin, der Haken ist allerdings: Von dem Preisgeld, das da ausgeschüttet wird, können gerade mal die Top 10 ein entsprechendes Auskommen finden. Der Rest ist auf Sponsoren oder eben die lieben Eltern angewiesen.
Aus, Schluss, basta für die Damen
Nach dem schwer nachvollziehbaren Ausstieg des milliardenschweren Champions League Sponsors Hypo Vereinsbank als Sponsor der Ladies German Open im Golfpark Gut Häusern kam nun Ende Juni die nächste Hiobsbotschaft: „Die ISPS Handa Ladies European Masters in Düsseldorf ist abgesagt.“ Zwei Monate vor dem im Turnier-Kalender eingetragenen einzigen deutschen Event der LET konnten sich die Vertragspartner nicht einigen. Aus, Schluss, basta für die Damen im GC Hubbelrath.
Die Tragödie: Zwischen zwei Turnieren zwei Monate und 13 Tage Pause (Mai/Juni), und insgesamt nur 18 Events auf der LET. Da kann von einer normalen Spielsaison keine Rede mehr sein. Max Kieffer hat jetzt schon mehr Turniere in diesem Jahr gespielt. Solheim Cup-Fix-Starterin Catriona Matthew bringt es auf den Punkt: „Man braucht als aufstrebende Spielerin schon einen Nebenjob, um weitermachen zu können.“ Und Lampert sagt: „Es ist nervig, wenn man gut drauf ist und nicht spielen kann.“
Es ist nur schwer nachzuvollziehen, dass es in diesem Jahr kein einziges Turnier der LET in Deutschland geben soll. Ist diese Absage nur der Anfang vom Ende der Ladies European Tour? Nach dem Hype der Golf-Mädels beim Solheim-Cup vor zwei Jahren in St. Leon-Rot ist diese Entwicklung nicht zu verstehen. Eine Allianz von potenziellen Sponsoren müsste doch möglich sein, die das Verwelken dieses zarten Pflänzchens Ladies European Tour verhindern könnte.
Ihr
Oskar Brunnthaler
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