Enemy mine – geliebter Feind

Auckland, Neuseeland – Dafür wird er wohl keinen Literaturpreis bekommen. Steve Williams, der ehemalige Caddie von Tiger Woods, hat ein Buch geschrieben, „Out of the Rough“. Darin spricht er vor allem über seine Zeit mit Tiger Woods. Und die war wohl nicht so schön… Steve Williams kennt Tiger Woods. 13 Jahre lang war er an der Seite des Superstars. 13 der insgesamt 14 Major-Titel erspielte Woods in der gemeinsamen Zeit. 84 Turniersiege konnte das Duo verzeichnen. Eigentlich ein perfektes Team. Bis eben Tiger Woods mit seinen außerehelichen Kapriolen für Schlagzeilen sorgte – und kurz darauf auch die Trennung von Williams vollzog. Lange geschwiegen hat Williams danach nicht. Schon kurz nach der Trennung sprach er darüber, wie Woods seine Gefühle verletzt hätte, als er explizit nicht darauf hingewiesen hätte, dass Williams nichts von Tigers promiskuitivem Verhalten habe wissen können. Die beiden sind seitdem keine Freunde mehr. Sei’s drum. Jetzt werden die beide auch in Zukunft sicher nie mehr Freunde werden. In dem Buch, das Steve Williams in seinem Heimatland Neuseeland verlegt hat (um möglichen juristischen Attacken durch Woods‘ U.S.-Anwälte zu entgehen) zieht Steve Williams mächtig vom Leder. So habe Woods ihn „wie einen Sklaven behandelt“, würde sich auf dem Platz unmöglich aufführen „er spuckte regelmäßig in das Loch, wenn er einen Putt vorbeigeschoben hatte“ etc. Knapp 15 Euro kostet das Buch, das man seit heute auch als E-Book bestellen kann. In den USA läuft der Verkauf offensichtlich schon sehr gut an. Die Kommentare der Leser fallen allerdings deutlich zugunsten von Tiger Woods aus. Denn nach Meinung vieler Kritiker hat Williams den Code der Caddys gebrochen. Und der lautet schließlich: „Keep your mouth shut and carry the Bag!“ Tiger Woods selbst, der vor Kurzem sogar eine dritte Rücken-OP über sich ergehen lassen musste, hat sich übrigens nicht zu dem Werk geäußert. © GOLF TIME Verlag GmbH

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