Søren Kjeldsen im Fun Talk. Der dänische Tourveteran Søren Kjeldsen im Fun Talk über seine Fähigkeit, Bäume zu erkennen, dass er gerne fliegen könnte, und über sein skurrilstes Erlebnis bei einem Pro-Am in Gleneagles.
Er ist einer der arriviertesten Spieler auf der DP World Tour. Søren Kjeldsen ist seit 1995 Profi und spielt seit 1998 auf der DP World Tour, auf der er bis heute vier Siege feiern konnte. Der letzte Titel datiert zwar aus dem Jahr 2015, als er die Irish Open im Stechen für sich entscheiden konnte. Aber die Motivation des 47-jährigen Aalborgers ist nach wie vor ungebrochen.
Auf die Frage, was ihn am Laufen hält, meint Kjeldsen gegenüber GOLF TIME: „Die Liebe zum Spiel. Ich kann einfach nicht genug davon bekommen. Und ich habe immer noch das Gefühl, dass, wenn ich morgen in der Früh aufwache, ich vielleicht genau dieses kleine Ding finde, das den großen Unterschied ausmacht.“
Søren Kjeldsen über das LIV-Golf-Konzept
Angesichts der jüngsten Entwicklungen im Golfsport wollten wir wissen, ob das neue kontrovers diskutierte LIV-Golf-Konzept auch ihn anspricht. „Also zunächst einmal: Das Konzept spricht mich überhaupt nicht an. Sie sagen immer: ‚Golf, aber lauter.‘ Ich denke, Golf braucht nicht laut zu sein.
In unserer Welt heutzutage muss alles schnell gehen und schnell sein. Ich finde Golf ist großartig aus dem gegenteiligen Grund.“ Das ließe sich auch daran erkennen, dass, wo auch immer man auf der Welt in einen Golfclub gehe, die Leute Spaß haben. „Sie sind draußen unterwegs mit Freunden, haben danach vielleicht noch ein gemeinsames Essen.
Es ist Slow Motion und ich sehe darin nichts Verwerfliches.“ Ob er denn die Kollegen, viele davon aus seiner Generation, verstehen könne, die sich für einen Wechsel zu LIV Golf entschieden haben? „Die Sache ist die: Ich liebe die Tradition. Ich liebe das Erbe des Spiels. Ich liebe es, 72 Löcher zu spielen.
Der Sieger nach vier Tagen muss an allen vier Tagen gut gespielt haben. Ich habe überhaupt kein Problem mit den Jungs, die den Sprung zu LIV Golf gemacht haben, sie haben sicher ihre Gründe, aber ich liebe die Tour, auf der ich spiele.“
Kleines Land, große Golfer
Der Srixon- und Puma-Markenbotschafter entstammt einem kleinen Land, das in den letzten Jahrzehnten viele großartige Golfer hervorgebracht hat. So ist Dänemark etwa die Heimat von Spielern wie Thomas Bjørn oder Thorbjørn Olesen, die beide im Ryder Cup für Team Europe im Einsatz waren.
Nun befinden sich mit den Højgaard-Zwillingen Rasmus und Nicolai zwei Supertalente aus Kjeldsens Heimat auf dem Vormarsch. Wie sieht Søren deren Entwicklung, und denkt er, dass die Højgaards bereits im nächsten Jahr ein Faktor für den Ryder Cup in Italien sein könnten?
+++ Zum Thema: Go ask … Johannes Ludwig +++
„Ja, ich denke sie haben beide eine gute Chance, in das Team zu kommen. Sie sind unglaubliche Spieler. Die Højgaard-Zwillingen sind noch so jung, aber die Art und Weise wie sie spielen und sich verhalten, man hat fast das Gefühl, als ob sie bereits über jede Menge Erfahrung verfügen.
Sie reifen über ihr Alter hinaus. Es ist eine wahre Freude, ihren Aufstieg zu beobachten. Es wird interessant sein zu sehen, wie schnell die Dinge passieren und wie weit es sie führen wird.“ Dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, oder?
Søren Kjeldsen – Pläne für die neue Saison
„Nun, es gibt keine Garantien“, so Kjeldsen. „Ich bin schon so lange hier unterwegs und habe öfters potenziell großartige Spieler gesehen, die es nicht geschafft haben. Es ist keine gemachte Sache. Aber wenn es jemanden gibt, der das Zeug dazu hat, dann sind es sicher die beiden.“
Für sich selbst setzt sich Kjeldsen keine konkreten Ziele für die nächste Saison. „Ich mache jetzt erst einmal ein paar Wochen Pause, werde mich richtig ausruhen und dann gut auf die neue Saison vorbereiten. Mit 47 braucht man das auch.“
Die abgelaufene Saison sei ein wenig hart für ihn gewesen. „Ich habe in Schottland und Wentworth gut gespielt, sonst war es ein ziemlicher Kampf. Aber ich freue mich darauf, mit neuer Energie nächste Saison wieder anzugreifen.“
Dein Leben steht auf dem Spiel und es gilt, einen Downhill-Putt mit starkem Break aus drei Metern zu lochen. Du darfst den Putt nicht ausführen – wen wählst du für diese Aufgabe?
Thorbjørn Olesen
Deine Top-3-Golfer (tot oder lebendig)?
Jack Nicklaus, Tiger Woods und Rory McIlroy
Dein Lieblingsschläger im Bag?
Das Lob Wedge
Was wärst du geworden, wenn nicht Golfpro?
Ich wollte eigentlich immer Golfpro werden, aber ich habe einen Onkel, der ist Architekt und ich fand immer, dass das eigentlich ein ganz cooler Job ist.
Dein „Best Buddy“ auf der Tour?
Jeff Winther
Gibt es einen Schlag in deiner Karriere, auf den du besonders stolz bist?
Das Hybrid, das ich bei der Irish Open 2015 im Stechen schlug, um das Turnier zu gewinnen.
Gibt es einen Schlag in Deiner Karriere, den du gerne noch mal spielen würdest?
Oh, da gibt es sicher Tausende davon, aber ich will an sie gar nicht denken … (lacht)
Was ist deine größte Stärke auf dem Platz?
Mein kurzes Spiel.
Gibt es Schwächen? Woran arbeitest du am meisten?
An meinem Driving.
Fisch, Fleisch oder vegetarisch?
Fleisch
Hund oder Katze?
Hund
Das ideale Frühstück oder Essen vor einer Runde Golf?
Ich nehme meist ein großes, klassisches Frühstück mit Eiern und Speck zu mir.
Wir nehmen dich auf eine Faschingsparty mit. Als was verkleidest du dich?
Als Superman.
Welche übernatürliche Kraft hättest du gerne?
Zu fliegen.
Welche Fähigkeit besitzt du, von der nur wenige Leute wissen?
Ich erkenne Bäume. Es klingt verrückt, aber wenn du mir ein Bild von einem Baum zeigst, kann ich dir mit ziemlicher Sicherheit sagen, von welchem Golfplatz dieser stammt. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund kann ich mich einfach an Bäume auf Golfplätzen erinnern.
Deine skurrilste Erfahrung mit Amateuren bei einem Pro-Am?
Vor ein paar Jahren in Gleneagles machte ich ein wenig Small Talk vor dem ersten Abschlag und sprach mit einer Dame mittleren Alters und eine meiner Fragen war: „Wo spielen Sie Golf?“ Und sie antwortete: „Ich spiele kein Golf.“ Und ich sagte: „Okay, Sie haben damit aufgehört?“, und sie antwortete wieder: „Nein, ich habe noch nie gespielt.“
Nun, wir haben danach 18 Löcher in Gleneagles – auf einem wirklich nicht einfachen Golfplatz – mit einer Lady absolviert, die noch nie zuvor Golf gespielt hatte. Das war eine einzigartige Erfahrung für mich, die mir tatsächlich bis heute in Erinnerung geblieben ist …
Was ist das Schönste am Leben als Tourpro?
Das Spiel zu spielen, das ich wirklich liebe, und damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen.
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