29.03.2021 | 09:16

Wie sinnvoll ist diese Regel?

Kevin Na und Dustin Johnson
Thomas Fischbacher
Thomas Fischbacher

Weshalb ein kleiner Disput zwischen Kevin Na und Dustin Johnson während des WGC-Match Play fast zur Disqualifikation beider Parteien geführt hätte.


Für gewöhnlich sieht man während einer Woche im Match-Play-Modus eher weniger Tap-ins. Die ganz kurzen Putts werden geschenkt.  So auch in der Partie zwischen Kevin Na und Dustin Johnson am Freitag des WGC-Match Play im Austin Country Club.

Auf dem elften Grün verschob der Weltranglistenerste einen kurzen Putt zum Birdie und nahm seinen Ball, der wenige Zentimeter hinter dem Loch lag, mit der Rückseite des Putters auf. Die Bahn wurde geteilt. Das Problem: Na hatte offenbar weder verbal noch non-verbal signalisiert, dass der Putt geschenkt war.

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„Ich weiß, dass der Putt geschenkt ist, aber du musst noch warten“, soll Na noch auf dem Grün zu Johnson gesagt haben. Er zeigte mit seinen Händen die Länge des Putts an. Er bekräftigte auch, nicht das Loch für sich beanspruchen zu wollen.

Vorgehen hätte fast zur Disqualifikation geführt

Ein Vorgehen, das wiederum regeltechnisch nicht so einfach ist. Denn laut Lochspiel-Regeln darf ein Spieler einen Putt nicht rückwirkend schenken. Gary Young, Vize-Präsident für Regeln und Wettbewerb auf der Tour, erklärte im Nachhinein, dass beide Spieler in diesem Fall hätten disqualifiziert werden müssen.

Was den Ausschluss vom Turnier verhinderte, war eine Aussage Johnsons nach der Runde. Vor dem Regelausschuss erklärte der Amerikaner, er hätte vernommen, dass Na den Putt geschenkt hätte. „Er sagte: ‚Es war ein bisschen windig, ich puttete, ging hinterher und dachte, Kevin hätte gesagt: Geschenkt'“, so Young.

Was soll diese Regel bringen?

Grundsätzlich stellt sich die Frage nach dem Sinn der von Young erwähnten Regel. Dass man im Falle Johnsons einen Tap-In aufnimmt, ohne ein klares Signal bekommen zu haben, ist natürlich nicht korrekt.

Ebenfalls unglücklich ist die Tatsache, dass es Na trotz nachträglich klar formulierter Absicht, den Putt zu schenken, nicht geschafft hat, dies Johnson während der Situation auch mitzuteilen.

Bitter ist es jedoch vor allem, wenn ein Regelkomitee nachträglich zwei Spieler disqualifizieren müsste, die bei einem direkten Duell einen harmlosen Disput auf dem Platz wie zwei erwachsene Menschen lösen.

„Zwei Spieler können nicht einfach im Nachhinein beschließen, dass ein Putt geschenkt war“, erklärt Young die Regel.

Aber warum eigentlich nicht?

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