Gastkommentar Matthias Schwab
Matthias Schwab – „Froh, dabei gewesen zu sein“
Matthias Schwab über die Olympischen Sommerspiele Tokio 2020, ausgetragen 2021.
Die Olympischen Sommerspiele sind gelaufen. Sie werden ganz besonders in die Geschichte eingehen, mehr als alle anderen, die bisher stattgefunden haben. Allein schon wegen des Austragungsjahres. „Die Spiele 2020, ausgetragen 2021“, gekennzeichnet durch Corona, Hitze, Höchstleistungen und ohne Zuschauer vor Ort, ausgetragen für die Sportler und das TV-Publikum weltweit. Gleich vorneweg: Es war gut, dass diese Spiele stattgefunden haben.
Am seidenen Faden
Sie waren vor allem geprägt von der Coronapandemie. Tokio/Japan hat unter den schwierigsten Bedingungen der Olympia-Geschichte geliefert. Und das besser, als zu erwarten war. Ebenso haben die vielen Athleten, die in der Hitze Höchstleistungen vollbrachten, geliefert.
Auch zum Teil besser, als zu erwarten war. „Schneller, höher, weiter“, und dazu kam noch „gemeinsam“. Kurz vor Beginn der Spiele von Tokio hatte das Internationale Olympische Komitee – IOC – das alte Olympische Motto ergänzt: „Gemeinsam“ war bisher noch nicht im Motto der Olympier.
An eine Pandemie dachte bis vor Kurzem im Zusammenhang mit der Ausrichtung der Spiele überhaupt niemand. Die Durchführung der Spiele war umstritten und hing bis zum Schluss, in diesem Fall bis zur Eröffnungsfeier, sprichwörtlich am seidenen Faden.
Die Olympia-Blase
Notstand in Japan, täglich steigende Infektionszahlen, Bedenken, ja echte Gegner in der Bevölkerung. Die Japaner legten einen Spagat hin und schufen eine riesige Olympia-Blase mit vielen untergeordneten Blasen. So hatte nahezu jede Sportart ihre eigene Blase.
So gab es auch die Golf-Blase. Ich freue mich, dass ich dieser angehören durfte. Wir kamen an einem Sonntag gegen Mittag aus Frankfurt mit einem Lufthansa Direktflug – nach elf Stunden – in Tokio an. Während des gesamten Fluges mussten wir eine FFP2-Maske tragen. Unseren Sitz durften wir nur verlassen, um die üblichen Erledigungen zu errichten.
+++Passend zum Thema: Matthias Schwab – Spiele der Sportler?+++
Wie erwartet und angekündigt, dauerte die „Abfertigung“ am Flughafen drei Stunden, bis wir in unseren Shuttle in ein Hotel, 20 Minuten vom Golfplatz und eineinhalb Stunden vom Flughafen, gebracht wurden. Akkreditierungen, Tests, Einweisung in verschiedene Apps u. v. a. m. wurde am Flughafen erledigt.
Überaus freundliche und kompetente Japaner standen uns ständig hilfreich zur Seite. Der Transport in unser Hotel, wir wohnten nicht im Olympischen Dorf, erfolgte perfekt organisiert. Der tägliche Shuttle zum und vom Golfplatz funktionierte ebenso perfekt.
Privates Golfturnier
Der Golfplatz war in einem überaus schönen und gepflegten Zustand. Angeblich durfte dort vier Monate vor den Spielen niemand golfen. Deshalb präsentierte sich der Platz auch wirklich in einem außergewöhnlich guten Zustand. Das Turnier war wie ein einzigartiges, privates Golfturnier der total gehobenen Klasse.
Am Platz befanden sich täglich nur die 60 Spieler, ihre Caddies, wenige Coaches, die TV Leute, einige Fotografen, ein paar Funktionäre und jede Menge Volontiers, die einem immer, wenn es nötig war, hilfreich und freundlich zur Seite standen.
Ja, es war schade, dass keine Zuschauer da sein durften. Sie hätten hochklassiges Golf auf einem schönen und anspruchsvollen Golfplatz gesehen. Die besten Spieler/innen setzten sich durch und gewannen verdient die Medaillen.
„Gemeinsam“ aber doch „Getrennt“
Außer den Flughafen, die Autobahn vom Flughafen zu unserem Hotel, das Hotel, den Weg zum Golfplatz, den Golfplatz selbst, bekamen wir nichts zu sehen. Keine „Gemeinsamkeit“ mit anderen Sportlern, keine anderen Sportarten, keine anderen Wettkampfstätten, nichts bekamen wir zu sehen.
Aber es war uns bereits vor der Anreise nach Tokio klar kommuniziert worden, dass es so sein würde. So war es dann auch und wir hatten damit zu leben. Die Abreise aus Tokio erfolgte ca. 15 Stunden nachdem der letzte Putt gelocht war, und die Heimreise funktionierte wie der gesamte Aufenthalt wieder perfekt.
Es waren tolle Spiele, alles lief reibungslos ab und mir wird die olympische Woche in Tokio in guter Erinnerung bleiben. Ich freue mich auf Paris 2024 und hoffe dort bei „normalen Spielen“ wieder dabei sein zu dürfen.
Bis dahin wünsche ich Ihnen viele schöne Golfrunden, Spaß und Freude am Spiel und schöne Golfurlaube im Salzburger Land oder in meinem Appartementhaus – www.appartement-matthiasschwab.com
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