Hubert Kleiner fordert mehr Respekt und Fairness den Greenkeepern und der Natur gegenüber.
Hubert Kleiner, Past-Präsident des deutschen Greenkeeper-Verbandes
Respekt – ein altes, abgenutztes Wort aus früheren Zeiten? Nein, ganz im Gegenteil – aktueller denn je! Gerade heute Morgen nimmt ein alleine spielender Golfer den Fahnenstock raus und lässt ihn dann völlig emotionslos auf die soeben frisch geschnittene Grünoberfläche platschen. Wo, frage ich mich, bleibt da der Respekt vor der gerade mit höchster technischer Perfektion geschaffenen Puttoberfläche, wo bleibt die Wertschätzung des Greenkeepers, der diese Oberfläche zu sehr früher Stunde für ihn im Voraus geschaffen hat und wo bleibt letztendlich die Achtung vor der Natur, die durch das geniale Zusammenwirken von Pflanze (Gras), Boden und Umweltbedingungen diese Perfektion erst möglich macht?
Nicht oder nicht fachgerecht ausgebesserte Pitchmarken, Probeschwünge mit „Material“ auf den Tees, Befahren von Abschlägen und Collars (Grüns) mit Caddy-Wagen, Gefährdung der Greenkeeper durch Bälle, etc. – Respekt meinerseits vor jedem, der sich jetzt nicht betroffen fühlt! Liebe, geschätzte Golfer, es wird in der heutigen Zeit viel von Win-win-Konstella- tionen gesprochen. Dabei geht es in unserem Fall nicht um einen Gewinnvorteil für die eine oder andere Seite, es geht vielmehr darum, eigenes Golfspielvergnügen respektvoll im ganzen Kontext von Sport, Pflege und Umwelt zu zelebrieren.
Respekt ist vielleicht als Wort heute etwas negativ besetzt, es sollte durch „Achtsamkeit“ ersetzt werden. Lassen Sie uns in den kommenden Monaten achtsam miteinander umgehen, dann hat jeder etwas davon!
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