The Match – das Duell zwischen Phil Mickelson und Tiger Woods wird im Vorfeld kontrovers diskutiert.
von Thomas Fischbacher
Der Sport der Reichen – ein beliebtes Etikett für den Golfsport. Viele kämpfen dagegen an. Mit dem Ziel, Golf als Breitensport etablieren. Und nun das: The Match. Das Duell der beiden größten Golfer aller Zeiten. Die Begegnung, in der zwei unglaublich reiche Menschen noch einmal ein Stück reicher werden. Ja, gespendet wird auch. Allerdings sind die Wohltätigkeits-Absichten allenfalls schwammig formuliert.
Im Vorfeld posieren die beiden Legenden vor einem Haufen Cash. Sie schließen Side-Bets ab. Mickelson: „Ich setze 100.000 U.S.-Dollar, das ich ein Birdie auf dem ersten Loch spiele.“ Woods: „Ich verdopple.“ Brusttrommel.
One of these legends is walking away with $9M at #CapitalOnesTheMatch
What would you do with that money? pic.twitter.com/9flLiZPgUA
— Bleacher Report (@BleacherReport) 21. November 2018
Natürlich hat dieses inszenierte Spektakel keinen sportlichen Wert. Das war auch nie die Absicht. Stattdessen: Purer Kommerz. Die Pay-per-View-Zuschauer sollen Live-Wetten abschließen, angestachelt von den Protagonisten. Deshalb zieht sich das Zock-Thema wie ein roter Faden durch das Geschehen im Vorfeld.
Die Begegnung findet auf einer exklusiven Privatwiese in Las Vegas statt. 500 U.S.-Dollar kostet das Greenfee in Shadow Creek für den Besucher. Stichwort Besucher: Der Schaukampf findet vor leeren Rängen statt.
Es spricht überhaupt nichts dagegen, sich an diesem Format zu versuchen. Es ist nicht verwerflich, wenn verschiedene Parteien ein Konzept in die Tat umsetzen, von dem sie sich einen ordentlichen Batzen Geld versprechen. Aber es ist doch irgendwo auch peinlich und stillos, wenn zwei erwachsene und gestandene Männer, gleichzeitig Vorbilder für Millionen, im fortgeschrittenen Alter vor einem riesigen Haufen Bargeld posieren und mit ihrem Reichtum prahlen.
„Es war immer verpönt, über Preisgeld zu sprechen, und jetzt das?!“, kommentiert Nick Faldo.
Der meinungsstarke britische Golfer Eddie Pepperell ergänzt: „Das ist in der Tat alles, was Golf im Moment nicht tun sollte. Die Tatsache, dass eine Person neun Millionen U.S.-Dollar verdient, ist nicht attraktiv. Dieser verfaulte Versuch, Aufmerksamkeit zu erzeugen, wird sich für alle als sinnlos erweisen. Erbärmlich.“
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