04.10.2021 | 10:13

Belastungen vermeiden

Dr. Christian Haid
Dr. Christian Haid

Überlastung. Schmerzen verhindern automatisch den golferischen Fortschritt. Was tun? Zum Beispiel: Die Impulsübertragung durch einen geeigneten Griff minimieren. Dr. Christian Haid erklärt, wie man die Belastung beim Golf vermeiden kann.


Häufige Wiederholung ungünstiger Belastungen führt zur Überlastung. Diese verursacht Schmerzen und verhindert den „golferischen“ Fortschritt. Das Training macht weniger Spaß, und bei Topgolfern verhindern diese Schmerzen das notwendige Trainingspensum.

Aus diesem Grund erkläre ich an dieser Stelle einige Mechanismen, die zur Überlastung des Bewegungsapparates führen. Beim Ballkontakt, und noch ausgeprägter bei kräftigem Bodenkontakt, überträgt sich ein Impuls auf den Körper des Spielers.

Das konnte ich in Zeitlupenaufnahmen sehr schön nachweisen. Daraus resultieren einige hier beschriebene Überlastungsmechanismen.

Ein typischer Fehler ist der Griff

Durch den Griff überträgt sich Impuls auf den Körper. Die Unterarmmuskulatur wird exzentrisch belastet. Es kommt zu Mikroverletzungen. Dieses Phänomen ist als Golfer- oder als Tennisellbogen bekannt. Therapiemethoden bei diesen Symptomen sind bekannt.

+++ Mehr von Dr. Christian Haid: Was ist eigentlich der Release im Golf? +++

Wird der Fehler beim Golfschwung jedoch nicht behoben, entstehen diese Schmerzen immer wieder. Daher ist es wohl die einfachste Möglichkeit, sich von bisherigen technischen Anleitungen zu verabschieden und die Impulsübertragung durch einen geeigneten Griff zu minimieren.

Gelenke in den Bewegungsanschlag zu bringen ist ebenfalls eine große Gefahr

Bryson DeChambeau ist bekannt dafür, dass er versucht, die Wiederholbarkeit seiner Schwünge zu erhöhen, indem er Gelenke gegeneinander sperrt. Das ist zwar aus der Sicht der Mechanik eine denkbare Lösung, sie führt jedoch zu sehr ungünstigen Belastungen.

Ob das lange gut geht: Bryson DeChambeau mit den Ellbogengelenken in maximaler Extension
Ob das lange gut geht: Bryson DeChambeau mit den Ellbogengelenken in maximaler Extension

Somit muss man zwischen mechanischphysikalischen Überlegungen und der biomechanischen Betrachtung unterscheiden. Beim Putten sind die Belastungen so klein, dass daraus wohl kaum Überlastungen entstehen.

Beim vollen Schwung empfehle ich Ihnen jedoch, kein Gelenk durch muskuläre Anspannung in den Endanschlag zu bringen. Das widerspricht mancher Lehrmeinung, ist jedoch für die Schonung Ihres Bewegungsapparates notwendig.

Im Durchschwung mit der linken Schulter nach unten ziehen

Diese Anleitung führt in ihrer häufigsten Bewegungsfortsetzung zu einer maximalen Beanspruchung der Bandscheiben. Meistens reagiert der Körper mit schmerzhaften muskulären Verspannungen, früher oder später kommt es mit großer Wahrscheinlichkeit zum Bandscheibenvorfall.

Je nach der Haltung des Golfers treten diese Schmerzen eher im Bereich der Brustwirbelsäule oder im Bereich der Lendenwirbelsäule auf. Beim kurzen Spiel ist diese Schulterbewegung so synchronisiert, dass selten Probleme entstehen, bei vollem Schwung ist die Verletzungsgefahr sehr groß.

All diese hier geschilderten Überlastungen sind bei einem guten Golfschwung nicht notwendig. Leider führen auch manche typische Anleitungen des Golfschwunges direkt zu Überlastungen.

Besonders kritisch ist das deshalb, da der Golfschwung häufig wiederholt wird, und somit auch geringe Überlastungen zu dauerhaften Schäden führen. Dieses Phänomen kennen wir von den Ermüdungsbrüchen bei Läufern.

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