28.08.2017

Die große Verführung

golftime
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Ja, ich weiß – Sie wollen kein Profi werden. Und essen auf dem Golfplatz, worauf Sie Lust haben. Sie glauben nicht an den ganzen Schmarrn. Schon klar, aber gut Golf spielen wollen Sie trotzdem, oder?

Klar, es hilft nichts, sich gut zu ernähren, nie zum Üben auf die Driving Range zu gehen und gleichzeitig ein Wunder zu erwarten. Die Mischung macht es eben. Erst vor ein paar Tagen hatte ich wieder Besuch in meiner Akademie. Die Burschen hatten am Vorabend viel Wein getrunken, danach wenig geschlafen. Beim mehrstündigen Training tags darauf ging ihnen dann schnell die Luft aus. Kein Wunder.

Aber wir müssen gar nicht so weit gehen, damit meine ich ja den Alkohol. Es reicht, dass für extrem viele Golfer das zehnte Loch zum Verhängnis wird. Wenn nicht die Zehn, dann die letzten drei bis fünf Löcher. Abschlag Zehn nach der ausgiebigen Halfway-Verpflegung mit Wurstsalat, Toast und Co. verleiht nun mal keine Flügel, und dafür muss man kein Ernährungswissenschaftler sein. Dass zu viel Zucker den Blutzuckerspiegel in die Luft schnellen und nach nicht allzu langer Zeit auf einen Tiefpunkt sinken lässt, weiß mittlerweile auch jedes Kind. Also das „Mars“ und der doch so gesunde „Corny“-Müsliriegel, der vor Zucker nur so trieft, hinterlassen spätestens am 15. Loch ihre Spuren. Fühlen Sie sich jetzt etwa ertappt? Oder sagen Sie nun, stimmt schon, aber was soll ich denn sonst essen? Denken Sie sich einfach, Zucker ist immer Gift, auch Fruchtzucker: je süßer, desto schlimmer. 
Die Rosinen im Studentenfutter sind auch nicht optimal, aber mit Hilfe der Nüsse akzeptabel. Nicht mal die Banane ist optimal. Ziel ist es nämlich, den Blutzuckerspiegel über vier bis fünf Stunden ausgeglichen zu halten. Aber da bin ich doch nicht die Erste, die Ihnen davon erzählt? Wenn Riegel, dann eher Proteinriegel oder mit Stevia gesüßt. Nüsse, Sojakerne, dünne Apfelschorle, Apfel, Birne, Riegel wie „BirdieBite“, die nicht supersüß, aber richtig toll in der Energieabgabe sind. Reis-, Maiswaffeln, Proteinshakes zur Halfway.
Nicht zu vergessen: „Wer trinkt, gewinnt“ – Wasser und dünne Schorlen. Am besten bei jedem Loch nach dem Abschlag einen Schluck, das reicht locker! Viele würden sich zu sehr schämen, wenn sie nicht am Tisch zur zünftigen Brotzeit Platz nehmen, sondern ihre mitgebrachte Verpflegung zu sich nehmen würden. Aber wissen Sie was: Ich würde mich eher für den total vermurksten Abschlag an der Zehn oder über die drei letzten gestrichenen Löcher schämen als über meine gesunde Halfway-Verpflegung.
Gastkommentar von Martina Eberl
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