11.07.2019

Das Knie beim Golfschwung – einfacher Dreh

Dr. Christian Haid
Dr. Christian Haid

Das Knie beim Golfschwung –  Dr. Christian Haid erklärt Ihnen, weshalb Sie deutlich weiter schlagen, wenn Sie den vorderen Fuß aufdrehen.


Häufig sind es Kleinigkeiten, die unseren Golfschwung maßgeblich beeinflussen. Die hier dargestellten Erklärungen gelten für rechtshändige Spieler, die den linken Fuß Richtung Ziel aufdrehen. Das bringt zwei Vorteile. Der erste ist, dass einige Muskelgruppen mit ihrer Vorspannung die Drehbewegung des Körpers im Durchschwung erleichtern. Je schneller wir uns drehen, umso weiter schlagen wir.

Dabei sollte jedoch erwähnt sein, dass es sich um eine beschleunigte Drehung handelt, bei der Timing und Bewegungsverlauf eine ganz wesentliche Rolle spielen. Der zweite Vorteil ist anatomisch begründet. Das Kniegelenk ermöglicht Bewegung zwischen dem Oberschenkel (Femur) und dem Unterschenkel (Tibia). Der Oberschenkelknochen rollt bzw. rutscht auf der Gelenksfläche des Unterschenkels. Von vorne betrachtet (frontal) hat das Knie eine näher an der Körpermitte liegende Gelenksfläche (medial) und eine weiter außen liegende Gelenksfläche (lateral). Zwischen diesen Gelenksflächen befinden sich die Kreuzbänder.

Das Knie beim Golfschwung

Die Kreuzbänder steuern das Bewegungsverhalten zwischen dem Oberschenkel- und dem Unterschenkelknochen. Seitlich außen und innen verlaufen die Seitenbänder (Kollateralbänder). Diese stehen in Verbindung mit den Menisken, und häufig äußern sich Meniskusprobleme mit Schmerzen an den Ansätzen der Seitenbänder.

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Im Golfschwung wird das linke Kniegelenk am Ende des Durchschwungs häufig gestreckt. Diese Streckbewegung ist von einer axialen Rotation entlang der Beinachse überlagert. Das Zusammenwirken der Streckbewegung mit der axialen Rotationsbewegung führt zu sehr hohen Druckkräften im Kniegelenk. Daher ist die Streckung im Kniegelenk beim Golfschwung zu vermeiden.

Zwei Fliegen mit einer Klappe

Die Streckbewegung im linken Kniegelenk beim Durchschwung wird „the Block“ genannt. Viele glauben, dass durch diese stoppende Streckbewegung im Kniegelenk eine höhere Schlägerkopfgeschwindigkeit erzeugt wird. Das ist jedoch eine falsche Vorstellung.

Die Beschleunigung des Schlägerkopfes erfolgt, da bei dieser Bewegung die linke Schulter nach oben bewegt wird. Der Vorteil des zum Ziel gedrehten Fußes ist die Verminderung des Bewegungsausmaßes der axialen Rotation und die „Vorbereitung“ des Körpers auf die notwendige Drehbewegung. Somit schlägt man „zwei Fliegen mit einer Klappe“.

Ersteres vermindert die Gelenksbelastungen, zweites ermöglicht größere Schlagweiten. Somit hat eine kleine Änderung unserer Fußstellung deutlichen Einfluss auf unser Spiel.

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