Wenn man die weltbesten Spieler pitchen sieht, denkt man, es ist Hexerei: Der Ball fliegt flach und hat so viel Backspin, dass er auf dem Grün fast sofort liegen bleibt.
In der Fachsprache nennt man das einen „Low Spinner“. Der Ball fliegt flacher als ein normaler Pitch und mit einer Rechts-Links-Kurve (Draw) ins Ziel. Um diese Flugkurve zu produzieren, muss die Schlagfläche leicht nach rechts von der Ball-Ziellinie zeigen und der Schläger von innen an den Ball kommen. Dabei ist wichtig, dass der Schläger so flach an den Ball kommt, dass man kein Divot schlägt, sondern das Gras nur „bürstet“.
Somit erreicht man, dass der Ball leicht dünn getroffen wird, idealerweise im Bereich des zweiten oder dritten Grooves von unten. Dieser Bereich des Schlägerblatts produziert den meisten Backspin. Wenn man nun den Schlägerkopf durch den Treffmoment so beschleunigt, dass die Schlägerkopfgeschwindigkeit fast gleich der Ballabfluggeschwindigkeit ist, rollt der Ball im Treffmoment kaum die Schlagfläche hoch, und es entsteht sehr viel Reibung zwischen ihr und dem Ball.
- Flache Flugbahn und enorm viel Spin auf dem Ball
- Um die Flugkurve für den Low Spinner zu produzieren, muss die Schlagfläche leicht nach links von der Ball-Ziellinie zeigen und der Schläger von innen an den Ball kommen
- Der Schläger soll flach an den Ball kommen, dass man kein Divot schlägt, sondern das Gras nur „bürstet“
- Die Handgelenke sollten im Treffmoment vor dem Ball positioniert sein, um den Schläger zusätzlich zu „deloften“
Was bedeutet Spinloft?
Untersuchungen haben gezeigt, dass so geschlagene Bälle einen Abflugwinkel von ca. 30 Grad haben und die Schlagfläche am meisten Spin bei einem Spinloft von 45 Grad produziert. Der Spinloft berechnet sich aus dem tatsächlichen Loft, der an den Ball kommt (dynamischer Loft) und dem Winkel, indem der Schlägerkopf den Ball in der Abwärtsbewegung trifft.
Im Idealfall ist es möglich, bei einem 50 Meter-Pitch mehr als 6.400 Umdrehungen pro Minute zu produzieren. Dafür benötigt man jedoch einen Premium-Golfball mit einer weichen Schale und sollte zudem die Handgelenke im Treffmoment vor dem Ball haben, um den Schlägerkopf noch zusätzlich zu „deloften“. Dafür sind Wedges mit einer sauberen Schlagfläche und guten Grooves nötig.
Ein Gastbeitrag von Ex-Tour-Spielerin Martina Eberl
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