19.11.2021 | 11:52

Ihr bestes Golf

Dr. Christian Haid
Dr. Christian Haid

Schwungtechnik. Sie müssen kein „Single“ sein, um „single“ zu spielen. Dr. Christian Haid erklärt warum viel Kraft genau das Gegenteil des gewünschten Ergebnisses bewirkt.


Ihr bestes Golf liegt vor Ihnen. Es ist auch im höheren Alter möglich (60+). Die nachlassende Kraft ist kein Hemmnis. Es ist nur die Frage: „Möchten Sie sich den Wunsch, richtig gut Golf zu spielen, erfüllen?“ It‘s up to you!

Warum ist „viel Kraft“ beim Golf nicht notwendig?

Der Golfschwung besitzt so viel technische Raffinesse, dass mit günstiger Körperhaltung und geschickter Bewegungsabfolge unglaubliche Schlagweiten möglich sind.

Was heißt technische Raffinesse?

Bewegung ist Physik. Es kommt Mechanik zum Einsatz. Die Bewegungsdurchführung beinhaltet Statik und Dynamik. Die Bewegungen machen wir mit unserem Körper. Damit wir minimale Belastungen erfahren, wendet man biomechanische Prinzipien an. Dazu benötigen wir gefestigtes Wissen aus Medizin und Physik.

Amy Yang. Manche Tourspielerinnen sind sehr nah dran
Amy Yang. Manche Tourspielerinnen sind sehr nah dran

Welches Detailwissen ist notwendig?

Medizin, Physik, Trainingslehre und Einfühlungsvermögen sind Grundvoraussetzungen. Die Medizin kennt günstige Bewegungsformen, weiß, wie die Bandscheiben funktionieren und erklärt die Bedingungen, unter denen die Muskulatur am leichtesten Kraft entfaltet.

Die Physik nützt optimierte Drehachsen, Trägheitsmomente und die Fliehkraft aus. Sie weiß warum der typische Krafteinsatz den Schläger langsamer macht statt schneller. Die Trainingslehre zeigt uns auf, wie wir das Training optimiert in den Alltag einbauen können. Wir müssen nicht „Single“ sein, um „single“ zu spielen.

+++Passend zum Thema: Was ist eigentlich der Release im Golf?+++

Die Physik wirken lassen

Die Schlaglänge und die Genauigkeit ergeben sich aus der Natürlichkeit der optimierten Bewegungsabfolge. Die notwendigen Bewegungen entsprechen nicht unserer Intuition. Sie sind zwar natürlich, einfach und kraftsparend, jedoch müssen sie eingeübt werden. Dazu ist es nicht immer notwendig, Bälle zu schlagen.

Anfangs ist das Üben grundsätzlicher Bewegungsmuster der leichtere Weg, um zum Erfolg zu kommen. Golf zu perfektionieren ist eine Kunst. Man muss sich darauf einlassen und man muss es wirklich wollen. Den meisten Spielern stehen ihre Kraft und jahrelang eingeübte Fehlbewegungen im Weg.

Die einzelnen Hinweise, die manchmal zu Verbesserungen beitragen, sind keine Lösung. Der Golfschwung ist eine großartige harmonische Gesamtheit. Er besitzt in sich geschlossene Bewegungsabfolgen, optimierte Drehachsen und muskelphysiologische Effekte. Nur einige Details zu verändern führt nicht zur perfekten Harmonie.

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